Citroën ë-C3 im Test: Reicht das für ein günstiges Elektroauto aus?


2026 werden wir eine große Offensive mit kompakten Elektroautos für unter 25.000 Euro sehen, bei Stellantis war man allerdings schon etwas schneller und schickte den Citroën ë-C3 bereits dieses Jahr ins Rennen. Und das für nur 23.300 Euro.
Klingt nach einem extrem attraktiven Preis für ein neues Elektroauto, ich habe es mir daher in den letzten zwei Wochen im Alltag angeschaut und wollte wissen, ob das ausreicht oder ob man hier am Ende doch zu viele Abstriche machen muss.
Citroën ë-C3: Es war ein Auf und Ab
Und was soll ich sagen, im Alltag war es wirklich ein Auf und ein Ab. Auf den ersten Blick fand ich beispielsweise die Optik durchaus ansprechend, ich mag das neue Citroën, im Innenraum begegnete mir dann aber direkt ein etwas anderes Bild.
Klar, man muss bei so einem Preis einige Abstrichen machen, aber das war quasi nur Hartplastik und fühlte sich oft wie in einem Transporter an. Dafür fand ich die physischen Tasten zur Bedienung beim Lenkrad und in der Mitte durchaus gut.
Nach dem Start wurde ich dann von einer eher mittelmäßigen Software begrüßt, die auch nicht unbedingt schnell ist und kaum Optionen mitbringt. Auf der anderen Seite war ich überrascht, wie gut und schnell kabelloses CarPlay hier funktionierte.
Der Sound beim Schließen der Türen und das Rauschen beim Fahren waren doch eher negativ, aber dann wundert man sich, dass die Seitenspiegel hier automatisch einklappen, sowas ist manchmal selbst bei Premiummarken nur eine Kaufoption.
Im Alltag war es immer wieder so, dass mich der Citroën ë-C3 überraschte, mal positiv, mal negativ. Manche Dinge habe ich so nicht erwartet, wie das gute CarPlay oder die Spiegel, bei anderen, wie bei der Haptik, doch schon etwas mehr erhofft.
Man musste bei der Entwicklung natürlich immer wieder überlegen, wie man die 25.000 Euro unterbietet und da trifft jeder andere Entscheidungen. Doch wie sieht es bei der Technik aus und was ist eigentlich mit dem Platzangebot im Innenraum?
Citroën ë-C3: Technik und Platzangebot
Das Platzangebot ist überschaubar, ich kam zwar mit Kindersitz klar, aber es geht besser, wenn man ein Elektroauto als Elektroauto plant, das zeigt der kommende VW ID Polo. Der ë-C3 ist ein C3, Stellantis fährt also noch die Umbau-Strategie.
Ich saß zwar vorne ganz bequem (auch wenn man die Rückenlehne leider nicht verstellen kann, nur den Sitz), aber hinter mir könnte hier eigentlich keiner mehr sitzen. Und mit Kindersitz hat der Beifahrer bei mir auch nur sehr begrenzten Platz.
Den Kinderwagen mit ein paar anderen Dingen bekam ich auch nicht in der Kofferraum. Das sind aktuell eben meine Ansprüche und ist vielleicht nicht direkt die Zielgruppe des Autos, könnte hier aber durchaus für einige doch relevant sein.
Bis zu 320 km Reichweite gibt es, gute 250 km sind damit im Alltag möglich, was für ein Stadtauto okay ist. Bei ca. 130 km/h ist eh Schluss, damit will man also nicht zwingend auf die Autobahn, alleine die Geräusche bei 130 km/h sind sehr laut.
Und unterwegs laden kann, wenn der Akku etwas voller ist, auch schwierig sein, denn mehr als 100 kW gibt es nicht und bei der Hälfte kann man auch schon mal bei 50 kW landen. Also daheim an die Wallbox, da gibt es dann 7,4 kW bzw. 11 kW.
Klar, bei einem Stadtauto mit Fokus auf Laden an Wallboxen wären auch 22 kW als kostenpflichtige Option schön, aber als jemand mit einer Wallbox daheim kann ich auch mit den 11 kW leben, die mein Testwagen glücklicherweise gebucht bekam.
Die 84 kW (113 PS) reichen im Alltag jedenfalls aus, die Zeit von 0 auf 100 km/h (es sind 11 Sekunden) interessiert bei solchen Autos kaum jemanden. Man kommt gut vom Fleck, wie bei einem Elektroauto gewohnt, dann lässt die Leistung aber nach.
Citroën ë-C3: Ein typisches Stadtauto
In der Stadt und auf der Landstraße fährt sich der Citroën ë-C3 durchaus gut, es ist jetzt kein adaptives Sportfahrwerk, aber ich fand ihn ganz bequem für diese Klasse. Nur die Lenkung war etwas schwammig, das hätte man straffer abstimmen können.
Preislich ist der Citroën ë-C3 eher ein Zweitauto, welches man vermutlich auch im Leasing mitnimmt und da zahlt man um die 130 Euro im Monat. Gibt auch Deals und auch beim Barkauf immer wieder Angebot für unter 20.000 Euro, wenn man sucht.
Das ist durchaus okay für so ein Elektroauto, auch wenn ich eher leasen würde. Das liegt auch daran, dass da ab 2026 viel kommt und wir einen technischen Sprung mit Elektroautos erleben werden, die dann eine vollwertige Plattform dafür nutzen.
Nach zwei Jahren könnte also, wenn Stellantis nicht nachlegt, der VW ID Polo eine bessere Alternative sein. Es gibt aber auch immer wieder Deals in Klassen darüber, für die man nicht (viel) mehr zahlt, wie fahren gerade einen MG4 als Zweitauto. Der kostet etwas mehr als der Citroën, ist aber größer und in vielen Bereichen besser.
Mein finale Meinung zum elektrischen C3 ist jedenfalls geteilt. Schön, dass es das als elektrische Option gibt, aber mein kritisches Auge nach über 100 Testautos ist nicht ganz zufrieden, da ich eben andere Abstriche beim Preis gemacht hätte. Mit einem guten (Leasing-)Angebot kann man aber auch nicht viel falsch machen.
Wäre der Citroën ë-C3 noch früher gekommen, wäre mein Fazit eindeutiger. So bin ich dazu geneigt, dass man, wenn man es nicht absolut eilig hat, vielleicht mal das erste Halbjahr 2026 abwarten sollte. Konkurrenz kommt und selbst wenn einem die dann doch nicht zusagt, wird sich das eher positiv auf den Preis des C3 auswirken.
PS: Nach dem Einplanen des Beitrags diese Woche hat Citroën eine Version für unter 20.000 Euro vorgestellt, aber 200 km Reichweite sind dann selbst für ein Stadtauto grenzwertig, man muss ja auch mal weitere Strecken fahren. Doch das (der Akku) ist aktuell eben der Weg, um bei Elektroautos die Kosten zu drücken.
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„Preislich ist der Citroën ë-C3 eher ein Zweitauto“
„Und das für nur 23.300 Euro.“
na das sind doch Peanuts, aber für Oliver aus der Portokasse bezahlbar. 😁
Manchmal glaube ich, dass Oliver in seiner Bubble lebt und gar nicht weiß was um ihn passiert. Sorry nichts für ungut ist nicht böse gemeint.
Das ist doch gar nicht auf den Preis bezogen, sondern auf die Größe.
Der Frontsitz / Lehne des C3 lässt sich sehr wohl im Winkel verstellen.
Ein C3 reicht nicht für eine Familie? Wir haben den älteren C3 mit 2 Kleinkinder gehabt und sind in den Urlaub mit Sachen gefahren.
Wenn der Tester aber das Lastenrad, 2 Kinderwagen, Laufräder und sonstiges Gerümpel überall mitnehmen muss, dann besser einen Pickup nehmen.
Und der Preis ist eben beim Elektroauto das entscheidende 23300 Listenpreis für den Elektro. 15990 Listenpteis für den Benziner. 7300 Euro Unterschied und das ost eben zu viel. Wobei der Unterschied noch grösser ist, weil der Benziner im Angebot teilweise für unter 15k Euro zu haben ist.
Soll man jetzt Kinderwagen und Räder zu Hause lassen und keinen Spaß im Urlaub haben oder was? Was sind denn das für komische Aussagen? Nur weil ihr euch soweit einschränken konntet, dass so ein kleines Auto gereicht hat, muss das doch nicht jeder machen.
Räder kann man ausleihen, auf die AHK packen oder aufs Dach. Du schreibst in jedem Artikel, dass du am liebsten ein Pickup brauchst wegen Kinder und Krempel. Mal die Realität der meisten anschauen. Die bekommen Kinder und haben vielleicht sogar nur einen 2 Türen und es geht.