Elektromobilität: Fast 5.000 Kommunen ohne Infrastruktur


Knapp die Hälfte der deutschen Kommunen verfügt über keine öffentlich zugänglichen Ladepunkte für Elektroautos. Besonders in ländlichen Regionen ist die Versorgung unzureichend, wie eine Anfrage im Bundestag ergeben hat.
Nach Angaben des Bundesverkehrsministeriums besitzen 4.923 der insgesamt 10.978 Kommunen in Deutschland keine öffentliche Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge. Die Zahlen stammen aus einer Antwort auf eine Anfrage des Linken-Abgeordneten Dietmar Bartsch, über die die „Rheinische Post“ berichtet hat.
Während in kleineren Gemeinden große Defizite bestehen, ist die Ausstattung in größeren Orten mit mehr als 5.000 Einwohnern deutlich besser: Laut Ministerium verfügen dort rund 98 Prozent über mindestens einen Ladepunkt.
Ladeinfrastruktur regional sehr unterschiedlich
Bei den Bundesländern zeigt sich ein gemischtes Bild. In Berlin, Hamburg und Bremen sowie in Nordrhein-Westfalen und im Saarland ist eine nahezu flächendeckende Versorgung vorhanden.
Rheinland-Pfalz bildet dagegen das Schlusslicht: Dort verfügen nur rund 26,5 Prozent der Kommunen über eine entsprechende Infrastruktur. Insgesamt hat der Bund laut Ministerium seit Beginn der Förderung bis Juli 2025 etwa 9,5 Milliarden Euro in den Bereich Elektromobilität investiert.
Kritik kam von Dietmar Bartsch, der die fehlende Infrastruktur als Hürde für die Verkehrswende bezeichnete. Seiner Einschätzung nach sei die Umstellung auf E-Mobilität nur dann möglich, wenn neben Preis und Reichweite auch die landesweite Ladeversorgung gesichert ist. Gleichzeitig verwies er auf die schwierige Lage der deutschen Autoindustrie, die er teilweise auf die unzureichende Infrastruktur zurückführte.
Ich finde, die Zahlen zeigen sehr deutlich, dass zwischen politischen Zielen und der Realität in den Kommunen noch eine große Lücke klafft. Gerade im ländlichen Raum dürfte es für viele Autofahrer schwer vorstellbar sein, auf E-Mobilität umzusteigen, solange die nächste Ladesäule kilometerweit entfernt ist. Andererseits gibt es im ländlichen Raum mehr Wohneigentum und somit auch größere Chancen, eine eigene Steckdose auf dem Parkplatz zu haben, als das in der Stadt der Fall ist.
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Wir liegen so bei ca. 5.500 Einwohnern. Aral hat hier 8 x 500kW Ladepunkte. Supermarkt hat 2 x 400kW und Bahnhof 2 x 22kW.
Als ich vor 4 Jahren mal im Stadtrat Besucher war, war ein Vertreter eines Energieversorgers da und meinte der Bund würde kostenfrei 4 Hypercharger fördern. Bedingung: Stadt muss Fläche bereitstellen, Toiletten und Bäcker o.ä. müssten in der Nähe sein… die Dinger stehen aber heute immer noch nicht. Find die Situation in unserem Ort aber alles in allem ganz gut. Auf den Dörfern wären aber jeweils 2 – 4 22kW Punkte hilfreich.
Umfangreiche Auflagen sind die Spezialität deutscher Behörden. Viele winken dann ab und machen’s lieber selbst auf eigene Kosten. Oder eben gar nicht.