Kommentar: Das aktuelle Problem von Google

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Rick Osterloh wählte auf dem gestrigen Google-Event eine interessante Aussage: Die Strategie mit den Tensor-Chips ist eine langfristige Strategie. Google wird dabei bleiben. Doch die Taten sprechen leider immer wieder eine andere Sprache.

Nutzer verlieren Vertrauen in Google

Die Pixel 6-Reihe kam besser als jede andere Pixel-Reihe davor an und mit der Pixel 7-Reihe möchte Google das steigern. Dazu kommt ein Ökosystem mit einem Tablet und einer Smartwatch. Doch was passiert, wenn sich die Produkte nicht verkaufen?

Bleibt Google dann am Ball? Steckt man viel Energie in eine Pixel 8-Reihe? Steht die Pixel 9-Reihe auf der Kippe? Kommt dann überhaupt eine zweite Smartwatch? Baut man das Smartwatch-Portfolio aus? Da gibt es mittlerweile auch immer mehr Kritik.

Google hat in den letzten Jahren viel Vertrauen verloren, da man sehr schnell die Reißleine zieht, wenn Produkte nicht ganz so erfolgreich sind. Es gibt sogar Seiten im Netz, die eine Art „Friedhof“ für eingestellte Google-Produkte aufgebaut haben.

Das jüngste Beispiel ist Stadia. Der Dienst wird schon Anfang 2023 eingestellt und das, obwohl Google noch im Februar von einer „großartigen Zukunft“ sprach. Da hatten schon viele Bedenken, aber nach so einer Aussage? Großartig klingt nicht nach einstellen, dabei dürfte es diese Gedanken sicher schon gegeben haben.

Nach der gestrigen Ankündigung habe ich doch einige Kommentare, auch bei uns in den Kommentaren, gesehen, die Google nicht mehr trauen. Soll ich jetzt von Apple, Samsung und Co. ins Ökosystem von Google wechseln? Das sieht besser denn je aus, aber wird es Google auch dann pflegen, wenn es mal nicht gut läuft?

Das neue Ökosystem von Google

Die Speaker mit dem Google Assistant sind da auch kein schlechtes Beispiel. Der Sprachassistent ist eines der wichtigsten Produkte von Google, aber das Angebot der Speaker hat man in den letzten Jahren auf nur noch zwei Produkte reduziert.

Der Nest Mini ist eigentlich ein uralter Home Mini und eigentlich gab es in den letzten Jahren nur einen Speaker, den Nest Audio. Und bei den Speakern mit einem Display hat man den Nest Hub Max zwar gepflegt, aber nie international verkauft.

Wenn man bedenkt, dass der Google Assistant der Kern des Ökosystems ist, der viele Produkte verknüpft und die Grundlage für Smart Home ist, dann ist das nicht besonders zuversichtlich für mich. Und auf dem Produktbild für das Ökosystem ist nicht einmal der Nest Audio zu sehen, steht der also vielleicht schon vor dem Aus?

Ich möchte Google nicht unterstellen, dass sie sich keine Mühe mit der Pixel-Marke geben, ganz im Gegenteil. Momentan sieht es hier besser denn je aus. Aber ich sehe, dass die Skepsis größer wird und viele Nutzer das Vertrauen verloren haben.

Und wenn dann selbst Partner eine bessere Update-Politik bieten (Samsung pflegt die Galaxy Watch zum Beispiel besser als Google die Pixel Watch), dann sorgt das nicht dafür, dass man Vertrauen zurückgewinnt. Da könnte Google gegensteuern.

Nicht falsch verstehen, ich glaube momentan auch, dass das „Made by Google“-Team extrem euphorisch ist und große Pläne hat, aber das war das Stadia-Team auch mal, als sogar noch ein eigenes Entwicklerstudio für Spiele gegründet wurde.

Warten wir mal ab, wie sich das in den kommenden Monaten und Jahren entwickelt. Bei der Pixel-Marke habe ich zwar wieder ein gutes Gefühl, aber das hatte ich bei Google schon häufiger und wurde enttäuscht. Ich will das Vertrauen aber wieder aufbauen, denn ein weiteres Ökosystem wäre wichtig für den freien Wettbewerb.

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