Seit einigen Tagen zocke ich jetzt Ghost of Yotei und nach knapp 20 Stunden bin ich noch lange nicht am Ende, kann aber ein erstes Fazit dazu ziehen. Bisher erfüllt das Spiel alle meine Erwartungen, nur bei einer Sache bin ich noch skeptisch.
Fangen wir aber mit den positiven Dingen an. Sucker Punch hat technisch auf voller Linie abgeliefert. Das Spiel sieht stellenweise phänomenal auf einer PS5 Pro (mit 4K-Upscaling, Raytracing und 60 fps) aus und spielt sich bisher auch butterweich.
Das Gameplay erinnert stark an Ghost of Tsushima, aber es ist hier und da etwas besser. Wer das erste Spiel mochte, wird sich direkt wohlfühlen. Auch in der Welt, die jetzt wesentlich attraktiver gestaltet wurde. Stellenweise gibt es leider noch die repetitiven Aufgaben, aber hier und da sind die Nebenaufgaben deutlich besser.
Ich habe ehrlich gesagt sogar erst nach ca. 10 Stunden mit der Story begonnen und hatte davor viel Spaß mit der Welt und den Aufgaben darin. Mein Tipp wäre nur, dass man Ghost of Tsushima nicht unbedingt davor zockt, die Spiele sind sich doch sehr ähnlich. Ich habe mir das schon gedacht und das daher sehr früh gemacht.
Womit wir bei einem Punkt sind, den ich noch nicht finale einschätzen kann, da folgt bald ein finales Fazit, der mich bisher aber weniger als der Vorgänger abholt.
Die Geschichte rund um Atsu ist gut erzählt und ich bin froh, dass man sich nicht erneut Jin als Hauptfigur geschnappt hat, für mich war seine Geschichte rund und abgeschlossen. Das hätte wie bei einer schlechten Netflix-Serie gewirkt, die nur weiter ausgeschlachtet wird, obwohl sie beendet ist, weil eben die Kasse klingelt.
Doch die Geschichte von Jin war für mich etwas kreativer und glaubhafter. Das mit der Rache am Tod der Familie ist gut erzählt, bisher aber recht weit von anderen Spielen wie beispielsweise The Last of Us Part 2, ebenfalls ein PlayStation Studio, entfernt. Gut, solide, aber es wirkt (etwa nach der Hälfte) eher wie Standardkost.
Das kann sich ändern, Ghost of Tsushima legte auch gegen Ende richtig zu und im DLC ging man in die Tiefe, bisher ist das aber mein Eindruck. Es bleibt aber auch die alte Schwäche der Open World-Spiele, denn wenn man die großen Aufgaben in beliebiger Reihenfolge angehen kann, dann entsteht dadurch eben selten die Tiefe.
Wenn man das erreichen möchte, dann muss man die Hauptstory in der offenen Welt in einen „Schlauch“ packen, anders kommt das für mich sonst oft nicht rüber.
Doch damit kann ich bisher gut leben, es hätte mich sogar ehrlich gesagt schwer gewundert, wenn Sucker Punch das Level von Naughty Dog in einer echten Open World gelingt. Schauen wir aber mal, wie sich das Finale der Geschichte entfaltet.
Bisher ist Ghost of Yotei jedenfalls ein besseres Ghost of Tsushima und als Fan des Spiels ist das für mich fein. Es erfüllt exakt das, was ich erwartet habe, die Welt selbst übertrifft die Erwartungen sogar hin und wieder. Das ist jetzt nicht ganz das Level eines RDR2 für mich, aber der Vergleich mit diesem Spiel wäre auch unfair.
Für mich das mit weitem Abstand beste Story-Spiel mit einer offenen Welt.
Am Ende zählt aber das Gesamtpaket und wie sich das Spiel „anfühlt“ und wie viel Liebe im Detail (Texturen, Übersetzungen, Sprachausgabe) steckt. Bisher würde ich Ghost of Yotei hier eine 8 oder 9 von 10 geben. Das Ende der Geschichte wird für meine finale Wertung entscheidend sein, dafür lasse ich mir aber noch etwas Zeit.
Ghost of Yotei kostet 79,99 Euro und ist ab sofort exklusiv für die PlayStation 5 verfügbar. Ein PC-Release wäre möglich, wird aber noch eine ganze Weile dauern.
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