Auf der Suche nach einem neuen Mobilfunktarif

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Ich musste mich auf die Suche nach einem neuen Mobilfunktarif begeben. Meine Erfahrungen dabei halte ich in diesem Beitrag fest.

Nach über zwölf Jahren als größtenteils zufriedener 1&1 Mobilfunk-Kunde im Vodafone-Netz war es an der Zeit, sich nach einem neuen Tarif umzuschauen. Ich wäre wirklich gerne noch bei 1&1 geblieben, aber die Netz-Strategie des Unternehmens verhindert das leider.

Irgendwie fand ich das schade, aber der Zeitpunkt des Wechsels ist gar nicht so schlecht, denn viele Mobilfunkanbieter haben in den letzten Monaten an der Preisschraube gedreht und den Zugang zum LTE-Netz freigegeben.

Ich bin seit jeher der Meinung, dass es nicht per se gute oder schlechte Tarife gibt. Ein Tarif muss immer zum Nutzer bzw. dessen Nutzungsverhalten passen, erst dann wird er gut.

Aus diesem Grund erzähle ich euch am besten einmal, wie mein Nutzungsverhalten ausschaut und was genau meine Ansprüche bei der Tarifsuche waren.

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1&1 erteilt LTE im Netz von Voda­fone eine Absage15. August 2019 JETZT LESEN →

Die vergangenen Jahre

Ich hatte bisher einen Tarif im Vodafone-Netz ohne LTE. Das begründet sich sozusagen historisch, da 1&1 diese Tarife bereits seit Jahren vertreibt und in meiner Haupt-Region, im Osten Deutschlands, das Netz sehr brauch war. Kombiniert mit einem günstigen Gesamtpreis, hat für mich lange Zeit alles gepasst und ich hatte nur sehr selten Grund zur Klage.

Das Datenvolumen meines bisherigen Tarifs betrug 2 GB pro Monat. Das habe ich in all den Jahren nicht einmal geknackt. Nur einmal war ich am Abrechnungsende kurz davor. Außerdem waren noch 100 Freiminuten in alle Netze und 100 Frei-SMS in alle Netze im Tarif enthalten. Sowohl die Minuten, als auch die SMS habe ich nie benötigt.

Es zeigt sich also schnell, all die tollen Tarife mit viel Datenvolumen und Allnet-Flat zu guten Preisen, sind für mich nur wenig interessant. Ganz einfach, weil ich nichts buchen bzw. nichts bezahlen möchte, was ich schlicht nicht brauche.

Der 3G-Rückbau

Nun war mir seit geraumer Zeit klar, mit 3G geht es zu Ende. Dank solider 3G-Versorgung an allen für mich relevanten Orten, selbst auf der Autobahn, störte mich das wie gesagt die letzten Jahre nicht sonderlich. Doch der LTE-Ausbau und somit auch der 3G-Rückbau schreitet voran. Dieser Prozess wird schleichend, aber spürbar vollzogen.

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Bei 1&1 stellte man zwischenzeitlich klar, dass es kein LTE für Kunden im Vodafone-Netz geben wird. Nur einen Wechsel in das Netz von Telefónica Deutschland (o2-Netz) hätte man mir ermöglicht. Genau das ist aber gerade hier im Osten und explizit nochmal in den Regionen, in denen ich häufig unterwegs bin – ich sagte es bereits häufiger – ein Kartoffelnetz. Einfach zu oft nicht nutzbar oder überlastet und von daher keine Alternative für mich.

Der 3G-Rückbau war also immer mehr spürbar und 1&1 konnte mir schlicht nichts bieten, was mir eine weitere, zufriedenstellende Mobilfunknutzung ermöglichte. Man „drängte“ mich durch die Alternativlosigkeit quasi zum Wechsel.

Lobend sei allerdings erwähnt, dass der 1&1-Support mit sich reden ließ und auch stets bemüht war. Nach Schilderung der Netzprobleme, gab man meiner Anfrage nach vorzeitiger Vertragsauflösung statt. Das ist nicht selbstverständlich und wird sicherlich wirklich nur gemacht, wenn man die Netzprobleme auch nachvollziehen kann, aber es lief eben angenehm unkompliziert ab.

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Die Ansprüche an den neuen Tarif

Nun begann also die Suche nach einem neuen Tarif. Natürlich werfe ich für so etwas erstmal unseren Tarifvergleich für Mobilfunktarife an. Dieser findet, im Gegensatz zu einigen anderen Anbietern, auch stets Tarife, die nicht online verfügbar sind bzw. für die keine Provisionen an uns gezahlt werden.

Das ist meines Erachtens ziemlich wichtig, denn manche Tarife gibt es eben nur im Einzelhandel und nicht online. Außerdem kann ich schnell meine Wünsche an den neuen Tarif festlegen. Diese schauten wie folgt aus:

Netz: Vodafone-Netz mit LTE oder Telekom-Netz mit LTE, das Telefónica Netz war aus o.g. Gründen raus.

Geschwindigkeit: War und ist mir im Grunde vollkommen egal, solange es über 10 MBit/s im Downstream sind. Das mag manch einem komisch vorkommen, daher ein Beispiel: Amazon Prime Video braucht für einen 4K-Stream etwa 15 MBit/s. Netflix für einen HD-Stream etwa 5 MBit/s. Meines Erachtens sind diese maximalen Speedzahlen gut fürs Marketing, aber am Ende viel heiße Luft. Viel wichtiger sind für mich die Abdeckung und die Latenzen des LTE-Netzes.

Datenvolumen: Wie oben erwähnt hatte ich bisher 2 GB pro Monat zur Verfügung. Das war bei der Tarifsuche auch wieder das Minimum. Ich habe aber auch nach Tarifen mit 3 GB oder 4 GB geschaut, um zukünftig noch etwas Luft zu haben.

Flat / Minuten und SMS: Wie ebenfalls bereits erläutert, für mich keinen Cent wert. Leider oft bereits dabei, aber wenn nicht, wäre das vollkommen okay. Ich will telefonisch erreichbar sein und auch mal ohne Datenverbindung raustelefonieren können, wenn ich das will, aber das ist eher ein theoretischer Wunsch. Zudem nutze ich noch Satellite, was hervorragend funktioniert. Logischerweise ist für mich daher auch der Support von VoLTE bzw. WiFiCall absolut nachrangig.

Laufzeit und Preis: Monatlich kündbar, das sollte der nächste Tarif sein. Ich möchte einfach zukünftig etwas flexibler sein. Zudem war für mich klar, dass ich keinen Tarif möchte, bei dem der Preis nur eine gewisse Zeit rabattiert ist oder bei dem man sich den Grundpreis mit einem Hardwareverkauf, Cashback o.ä. schönrechnen muss.

Fazit: Im Grunde suchte ich also einen monatlich kündbaren LTE-Tarif im Netz von Vodafone oder der Telekom, mit einem 2 GB bis maximal 4 GB großen Datenpaket und der Möglichkeit optional zu telefonieren.

Bei so geringen Ansprüchen sollte doch etwas zu finden sein? Und in der Tat bewegte sich vieles in der letzten Zeit, sodass ich verschiedene Tarife im Netz von Vodafone ins Auge fasste. Hier rückte Lidl Connect in meinen Fokus oder auch die kleinen Tarife von Freenet Mobile. Auch Congstar „Prepaid wie ich will“  im Telekom-Netz hatte ich auf dem Schirm.

Lidl Connect
Lidl Connect jetzt auch mit LTE im Netz von Vodafone12. Juli 2019 JETZT LESEN →

Der neue Tarif

Wie es der Zufall so wollte, haben die REWE-Mobilfunkmarken Ja! Mobil und Penny Mobil genau zum richtigen Zeitpunkt den Zugang zum LTE-Netz verpasst bekommen. Beide Tarife werden von Congstar realisiert und funken im Netz der Telekom.

Die Smart-Tarife entsprechen in etwa den Tarifen von Lidl Connect oder auch Norma Connect, doch mir ist direkt der Easy-Tarif ins Auge gestochen. Dieser schaut wie folgt aus:

  • Ohne Grundgebühr: 9 Cent je Minute / SMS in alle deutschen Netze
  • Paketoption für Telefonie und SMS: Für 1,99 Euro / 4 Wochen können 100 Einheiten (Minuten / SMS) gebucht werden
  • EU-Roaming inklusive
  • Die SpeedOn Optionen dreist teuer (je nach Tarif 250 MB oder 500 MB für 5 Euro sowie 1 GB für 9 Euro)

Beim Easy Tarif kann zudem zwischen vier Datenoptionen gewählt werden:

  • 500 MB Datenvolumen mit 25 Mbit/s im LTE-Netz für 2,99 Euro / 4 Wochen
  • 1 GB Datenvolumen mit 25 Mbit/s im LTE-Netz für 3,99 Euro / 4 Wochen
  • 3 GB Datenvolumen mit 25 Mbit/s im LTE-Netz für 6,99 Euro / 4 Wochen
  • 5 GB Datenvolumen mit 25 Mbit/s im LTE-Netz für 12,99 Euro / 4 Wochen

Netz, Volumen, Speed, Telefoniemöglichkeit, Laufzeit, Preis? Check! Sollte ich wirklich so günstig wegkommen? Kaum waren die Tarife offiziell, landeten diese natürlich auch in unserem Tarifrechner und auch dieser spuckt sie mir weiterhin als sehr passend für mich aus.

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ja! mobil und Penny Mobil ab sofort mit LTE24. September 2019 JETZT LESEN →

Als Sparfuchs schaut man natürlich nicht nur auf die Optionspreise, sondern rechnet sich aus, wie hoch der monatliche Preis ist. Durch den 4-Wochen-Rhytmus wird der Grundpreis 13-mal und nicht nur 12-mal pro Jahr fällig.

Zur Wahrheit gehört aber dann natürlich auch, dass es die Leistung ebenfalls 13-mal gibt. Umgerechnet bedeutet das für meine gewünschte Option, ich erhalte monatlich 3,25 GB Datenvolumen für 7,57 Euro.

Penny Mobil macht das Rennen

Nun war noch zu überlegen, ob ich zu Penny Mobil (Penny Markt) oder Ja! Mobil (REWE) gehe. Die Entscheidung fiel mir leicht, auch wenn die Tarife preislich identisch sind.

Penny Mobil kann offiziell online sowie auch automatisch aufgeladen werden. Das klappt bei Ja! Mobil (noch?) nicht offiziell, auch wenn die Guthabencodes untereinander kompatibel sind. Außerdem gibt es für Penny Mobil bereits eine App, die vermutlich noch in diesem Jahr auch für iOS starten soll.

Penny Mobil

Also bin ich in einen Penny-Markt geschlendert, habe mir eine SIM-Karte für das Starterpaket für 9,95 Euro (inkl. 5 Euro Guthaben) gekauft und kurz darauf aktiviert. Das POSTIDENT per Videochat war zwar nervig, aber am Ende konnte ich den Tarif buchen und eine Rufnummernmitnahme beauftragen.

Der Termin der Rufnummernmitnahme wurde mir zeitnah von Penny Mobil und 1&1 bestätigt. Das Ganze sollte eine Woche dauern und heute weiß ich, dass das auch genau so geklappt hat. Bei einer Rufnummernmitnahme wird der Tarif auch erst zum Tag der Portierung aktiv, was ich ganz nett fand.

Penny Mobil Rufnummer

Für die Mitnahme der Rufnummer habe ich noch 25 Euro „Wechselbonus“ erhalten, was aber eine zeitlich begrenzte Aktion ist. Außerdem habe ich direkt etwas Guthaben mit 10 Prozent Rabatt aufgeladen, was ebenfalls eine kurzfristige, aber wiederkehrende Rabattaktion ist.

Dies und das

Es gibt natürlich noch weitere Details zum neuen Anbieter zu erwähnen. Der Support von Penny Mobil ist zum Beispiel per WhatsApp erreichbar, was ich ziemlich nett finde. Das Web-Kundenportal ist allerdings optisch bescheiden und nicht für eine mobile Ansicht optimiert. Hier bleibt wirklich zu hoffen, dass auch die iOS-App bald startet.

Auf dem iPhone wird mit der SIM-Karte von Penny Mobil gar kein Provider angezeigt, das ist schön „clean“ und gefällt mir. Das verbrauchte Datenvolumen kann wie bei Telekom-Tarifen üblich über datapass.de abgerufen werden. Ich lasse das über die App „MobileData“ auslesen und in einem Widget darstellen. Leider kann eine Drittanbietersperre anscheinend nur per Hotline eingerichtet werden.

Congstar Ios Widget
Telekom-Netz: Datenverbrauch im iOS-Widget10. Oktober 2019 JETZT LESEN →

Das war nun viel Text für einen simplen Tarifwechsel, aber manchmal steckt der Teufel ja bekanntlich im Detail und daher fand ich es interessant, mal aufzuzeigen, wie die Suche nach einem neuen Tarif bei mir ablief. Solltet ihr dazu noch Fragen haben, meldet euch gerne in den Kommentaren.

Da die Ansprüche an einen Mobilfunktarif sehr individuell sind, finde ich es durchaus interessant, warum sich Nutzer für ihren Tarif entschieden haben. Und daher möchte ich diesen Beitrag mit der Frage an euch beenden: Welchen Tarif nutzt ihr, warum habt ihr euch dafür entschieden und ganz wichtig, seid ihr zufrieden damit?

In unserem Tarifvergleich für Mobilfunktarife kann das persönliche Nutzungsverhalten vorab festgelegt werden, um bestmöglich zugeschnittene Tarife zu finden.

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