Shell-Studie enthüllt: Reichweitenangst bei Elektroautos sinkt

Die Shell Elektromobilitätsstudie 2025 zeigt deutliche Unterschiede im Fahrverhalten von Elektro- und Verbrennerfahrern. Zudem gibt die Untersuchung Einblicke in Wahrnehmung, Nutzung und Infrastruktur rund um Elektroautos.

Laut der Untersuchung von Shell fahren E-Autobesitzer im Jahresvergleich mehr Kilometer als Nutzer von Verbrennungsfahrzeugen. Knapp die Hälfte der Befragten legt über 15.000 Kilometer zurück, während rund jeder fünfte Fahrer zwischen 21.000 und 30.000 Kilometer im Jahr unterwegs ist.

Etwa 10 % überschreiten sogar die Marke von 30.000 Kilometern. Nach Angaben der Studienautoren haben 86 % der E-Fahrer bereits Langstrecken mit ihrem Fahrzeug unternommen, und fast 60 % fahren mehrere Male pro Jahr überregionale Strecken.

Bei der Nutzung zeigt sich eine Trennung zwischen privater und beruflicher Anwendung. Laut Shell verwenden vier von fünf Befragten ihr E-Auto überwiegend privat, beispielsweise für Fahrten zur Arbeit oder in der Freizeit. Rund zwei von fünf gaben außerdem an, das Fahrzeug auch für den Job zu nutzen, während etwa 20 % es hauptsächlich gewerblich einsetzen.

Nutzungserfahrungen und Hürden der Elektromobilität

Die Studie erfasste auch subjektive Vorteile aus Sicht der Fahrer. Zwei Drittel der Befragten empfinden E-Fahrzeuge als komfortabler als andere Antriebsarten. 55 % geben an, damit ihren Einfluss auf die Umwelt zu reduzieren, während 43 % ein Ersparnis im Vergleich zu Verbrennern wahrnehmen.

Laut der Erhebung geben rund 51 % der befragten E-Autofahrer an, sich weniger um Reichweite zu sorgen als noch vor zwölf Monaten. Auf der anderen Seite nennen Fahrer, die bisher kein Elektroauto besitzen, vor allem Reichweite und Ladezugang (45 %), die Anschaffungskosten (44 %) sowie Leistung auf Langstrecken als Haupthindernisse.

Zur Ladeinfrastruktur erklärte die Bundesnetzagentur, dass es Anfang Mai 2025 in Deutschland rund 167.000 öffentliche Ladepunkte gab – ein Zuwachs von 17 % gegenüber dem Vorjahr.

Nach Shell-Angaben zeigen sich mehr als die Hälfte der E-Fahrer zufrieden mit der Entwicklung, jedoch bleiben Preis-Leistungs-Verhältnis und Zuverlässigkeit zentrale Kritikpunkte. Für 60 % ist die Möglichkeit des Schnellladens ausschlaggebend, viele richten ihre Routenplanung aktiv nach vorhandenen Ladepunkten.

Ladeinfrastruktur und Anbieter im Markt

Zunehmend wird das Ladeerlebnis nicht nur auf das reine Tanken reduziert, sondern als umfassender Service verstanden. Dazu zählen kurze Ladezeiten, komfortable Pausenangebote wie Cafés sowie einfache Zahlungsprozesse. Laut Shell steht das Unternehmen im deutschsprachigen Raum unter den vier größten Anbietern im Bereich Schnellladen. In Deutschland umfasst das Netz aktuell rund 1.700 Ultraschnellladepunkte der Marke Shell Re-charge sowie 1.000 AC-Ladepunkte.

Info

Die Methodik der Studie beruht auf Interviews in mehreren Regionen, darunter Europa, die USA und China. In Deutschland wurden rund 4.600 Personen befragt, darunter sowohl E-Auto- als auch Verbrennerfahrer. Herausgeber der Studie ist Shell in Zusammenarbeit mit dem Forschungspartner Strive. Im Zentrum standen Fragen zur Nutzung von E-Fahrzeugen sowie zur Weiterentwicklung der Ladeinfrastruktur.

Ganz ehrlich: Für mich wirkt die Studie einerseits solide, weil sie auf einer breiten Basis an Befragungen beruht. Andererseits frage ich mich, wie neutral Shell als Herausgeber tatsächlich ist – schließlich profitiert das Unternehmen auch vom Ausbau eines eigenen Ladenetzes. Trotzdem sind die Erkenntnisse darüber, wie E-Autos heute genutzt werden, hilfreich, gerade wenn es um die Diskussion über Infrastruktur und Alltagstauglichkeit geht.

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