Android Automotive: Bundeskartellamt geht gegen Google vor


Das Bundeskartellamt hat Google stärker im Visier, denn die großen Unternehmen aus den USA haben diverse Praktiken, wie sie ihre Marktmacht halten und sogar ausbauen können. Ein Angebot, das jetzt im Fokus steht, ist Android Automotive.
Android Automotive nur mit Google-Diensten
Dabei handelt es sich um eine angepasste Android-Version für das Auto, welche als Infotainmentsystem genutzt werden kann. Marken wie Volvo, Polestar und Renault setzen darauf, aber es ist auch bald die Basis bei Volkswagen, BMW und mehr.
Nicht jeder nutzt dabei die gleiche Version, denn Marken wie die Volkswagen AG setzen auf die Open Source-Version und entwickeln eigene Dienste. Wer das macht und sich gegen Google entscheidet, der bekommt auch keine Google-Dienste.
Wer sich aber für den Weg mit Google entscheidet, der muss alle Dienste nutzen und es gibt auch Vorgaben bei der Präsentation der Dienste. Klar, Google bietet Android Automotive nicht aus Spaß „umsonst“ an, man verfolgt damit ein Ziel.
Das Bundeskartellamt hat heute eine Abmahnung an Google geschickt, denn man sieht in der „Bündelung von Diensten eine erhebliche Gefahr für den Wettbewerb“.
Google soll die Interoperabilität gefährden
Es sei auch problematisch, dass man nur den Google Assistant anbieten darf, falls man sich für Android Automotive mit Google entscheidet. Google verpflichtet die Lizenznehmer vertraglich dazu, dass die Google-Dienste immer der Standard sind.
Die Interoperabilität sei gefährdet und es wäre denkbar, dass wir hier langfristig einen ähnlichen Weg wie bei Android-Smartphones sehen. Da wird man direkt bei der Einrichtung gefragt, welche Suchmaschine und welchen Browser man möchte.
Vielleicht wird man also bei der Abholung eines Polestars in Zukunft direkt beim Start gefragt, ob man Google Maps oder eine Alternative nutzen möchte. Es wäre auch denkbar, dass Alternativen wie Amazon Alexa dazukommen, ohne auf die Dienste von Google verzichten zu müssen. Entscheidungen gibt es aber noch nicht.
Google hat jetzt Gelegenheit, zu den Vorwürfen in tatsächlicher und rechtlicher Hinsicht Stellung zu nehmen, so das Bundeskartellamt. Eine Stellungnahme gibt es bisher allerdings nicht. Sollte sich Google äußern, reichen wir diese direkt nach.
Es gibt mittlerweile auch ein erstes Statement von Google:
Es gibt einen enormen Wettbewerb im Bereich der vernetzten Autos. Tausende Anwendungen sind mit Android Auto kompatibel und Autohersteller können aus einer Vielzahl von Informations- und Unterhaltungsdiensten auswählen, um diese in ihren Fahrzeugen anzubieten. Selbst wenn sich Autohersteller für Android Automotive OS entscheiden, sind sie nicht verpflichtet, die Google Automotive Services für ihre Autos zu nutzen. Wir werden weiterhin konstruktiv mit den Behörden zusammenarbeiten, um ihre Bedenken auszuräumen.
Laut Google sei es auch technisch notwendig, dass man diese Dienste verknüpft und es sei außerdem allgemeine Praktik in diesem Markt. Klingt nicht so, als ob man hier einlenken wird. Mal schauen, wie das Bundeskartellamt weiter vorgeht.
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