Angst vor Elektroautos: Polestar spricht von einer „unglaublichen Falle“

Polestar 2 2024 Header

Das Interesse an Elektroautos hat etwas nachgelassen, wobei da derzeit auch ein bisschen übertrieben wird, einige sehen hier schon das Ende kommen. Das stimmt zwar nicht, aber Thomas Ingenlath von Polestar nennt einen guten Grund dafür.

Viele Nutzer haben einfach nur „Angst vor Veränderung“ und das sei „kein gutes Rezept für die Zukunft“. Es gibt schon erste Hersteller, die sich anpassen und ein bisschen auf die Bremse bei der Elektromobilität treten, das sei aber eine „Falle“.

Elektroautos: Polestar bereit für Wettstreit

Im Gespräch mit dem Telegraph hat der Chef von Polestar betont, dass der Wandel kommt und wenn die Marken jetzt auf die Bremse treten, werden sie einen Nachteil in Zukunft haben. Ein gutes Beispiel für diese Aussage wäre sicher auch Toyota.

Es besteht eine unglaubliche Bedrohung und Gefahr, wenn man sich nicht auf künftige Innovationen einlässt und an diese Technologie glaubt – die elektrischen Antriebsstränge, die Innovationen bei den Batterien, die Innovationen bei moderner Elektronik und Software. Wenn man nicht daran teilnimmt und denkt, man könne warten und die Kunden seien schon bereit dafür, ist das eine unglaubliche Falle.

Der Chef einer Marke, die nur Elektroautos auf den Markt bringt, ist da natürlich nicht objektiv, das weiß Thomas Ingenlath auch. Doch bei Polestar ist man bereit für den Wettstreit mit dem Verbrenner, er lohnt sich, und „man wird diesen gewinnen“.

Polestar war einst eine Untermarke von Volvo, wurde dann zu einer eigenen Marke und ist jetzt unabhängig, allerdings weiterhin eine Marke im Geely-Konzern. Der Polestar 1 war noch ein Hybrid-Sportwagen, der Polestar 2 war dann aber direkt das erste Elektroauto, welches übrigens mal als Verbrenner für Volvo geplant war.

Die Marke wurde mal als Tesla-Alternative präsentiert, mittlerweile fokussiert sich Polestar aber eher auf andere Premiummarken wie Mercedes oder BMW. Das liegt daran, dass Tesla günstiger ist und die Premiummarken hier nicht mithalten können.

Das Comeback von echten Knöpfen im Auto steht an

Porsche Taycan Gts Hockenheimring Edition Lenkrad

Autos haben in den letzten Jahren eine große Entwicklung durchgemacht und es tut sich weiterhin viel. Viele Dinge erleichtern bei mir den Alltag, wie ein gutes Head-up-Display, eine App für […]5. März 2024 JETZT LESEN →


Fehler melden12 Kommentare

   

Deine E-Mail bleibt vertraulich. Durch Kommentieren stimmst du der Datenschutzerklärung zu.

  1. Tom Buchenacker 🪴

    Stimmt, der Kunde wieder schuld weil er zu dumm ist das Gute zu erkennen. Eine perfekte Veraufsargumentation.

  2. Enno 👋

    Die Menschen haben einfach nur „Angst vor Veränderung“
    Diese Aussage trifft zum großen Teil nicht zu und ist von den lenkenden Größen (Politik und Industrie) nur eine Ausrede für das Fehlen der Mindestanforderungen die sich eben viele Menschen für einen Wechsel wünschen würden.
    Bei uns kommt bald das zweite Kind, einen Hund gibt es auch noch, Millionär bin ich nicht. Ein Auto um meine 600km weit entfernten Eltern besuchen zu können wäre schön, da kommt z.B. der Peugeot Rifter in Frage. Viel Platz aber nicht so teuer wie ein Bus und in der neusten Version nur als voll E zu bekommen. 350km als maximale Reichweite wird Angegeben. Das sind dann mit Autobahn im Winter vielleicht 200km. 2x Laden um da runter zu fahren weil ich kein mit Akkus vollgestopften SUV fahren kann und eben maximalen Innenraumplatz für mich selbst brauche. Ja, das führt dazu, dass ich mir derzeit kein E-Auto kaufen werde. Das Versorgungsnetz wird ausgebaut, hier kann ich damit leben, dass dies in der Zukunft erst flächendeckend sein wird. Auch dass die Ladedauer eines E-Autos länger ist als das Tanken an der Säule. Aber die Reichweiten der E-Alltagsautos und die Preise sind eben noch nicht massentauglich.

    1. Du bist doch dann aber das beste Beispiel für die Aussage des Polestar-Chefs. Klar, das ist keine Marke für dich, aber ohne Geld für Investitionen, wird es das bezahlbare Familienauto mit über 400 km realer Reichweite nicht so schnell geben.

      1. Philipp 🔅

        Warum genau er ein gutes Beispiel für die Aussage ist musst du mir nochmal erklären. Ich würde sogar eher das Gegenteil behaupten.
        Er hat keine Angst, er sieht nur, dass es aktuell kein E-Fahrzeug gibt, welches für seinen Anwendungszweck praktikabel wäre.
        Und das ist eben beim mehr Menschen so als man denkt.
        Ich würde eher behaupten, die meisten haben kein Bock auf den Zwang zu wechseln obwohl die Rahmenbedingungen noch nicht passen.

        Niemand hat die Leute gezwungen ihre Nokias weg zu werden und sich Smartphones zu kaufen. Das ist passiert, weil das neue Produkt einfach deutlich attraktiver war.
        Vielleicht, aber nur vielleicht, sollte man Mal anfangen, Elektroautos attraktiv zu machen als Verbrenner. Schlau wäre es gewesen, das zu tun bevor man verbrenner vermietet, dieser Fehler hat nämlich erst dazu geführt, dass viele Menschen Elektrofahrzeuge grundsätzlich ablehnen.

        1. Richtig, ich stimme ihm sogar zu. Die Aussage von Polestar ist aber, dass man deswegen nicht mit den Investitionen aufhören darf, denn es wird eine Marke geben, die das Geld investiert und zur Not kommt sie irgendwann aus China und wir importieren solche Autos.

          Der Vergleich mit Nokia hinkt, das weiß ich auch, in diesem Fall gibt es noch den Faktor des Klimawandels, das war bei den Smartphones anders. Wobei das vermutlich nicht die große Motivation in China oder bei Tesla ist, die haben erkannt, dass sie technisch aufholen können. Das Model Y war nicht das meistverkaufte Auto 2023, weil die Menschen gezwungen wurden, es zu kaufen.

          Ja, wir sprechen hier über ca. 40.000 Euro und SUVs, keine Frage, das ist nun mal der Trend der Branche und das wollen Menschen derzeit eben kaufen. Langfristig werden aber, und das zeigt die Fülle an Konzepten bereits, so ziemlich alle anderen Klassen folgen. Wir haben ja erst heute über ein verdammtes Muscle Car mit Akku berichtet, wenn das möglich ist, dann ist alles möglich 😄

          1. Philipp 🔅

            Gut, dann habe ich dich tatsächlich falsch verstanden, dass man in dem Bereich weiter investieren muss ist natürlich vollkommen richtig. Ich dachte du meinst die Aussage mit der Angst.

          2. mat simmon 🪴

            die aussage und strategie von toyota ist aber nicht zu unterschätzen und auch sinnvoll weil auf den verbraucher angepasst.

            reichweite, ausbau von ladeinfrastruktur (an einer autobahn tankstelle können max 5 fzg gleichzeitig laden bei einbrechender leistung da viele trassen nicht entlang der autobahn gebaut wurden und die anbindung an hochleistung eben nicht angegangen wurde.

            der schrittweise umbau zu hybrid und später zu feststoff mit hohen reichweiten muss sinnvoll gesteuert werden und nicht via vorgabe die am markt und an den bedürfnissen vorbei geht.

            das polestar hier sich beklagt ist nachvollziehbar wenn die schwemme auch ch den preisdruck erhöht.
            „es wird eine marke geben die investiert“ – ja is dann aber nicht klug. deswegen adaptieren die dtl oem gerade ihre strategie und diversifizieren.

            wo du von investitionen sprichst: wer soll sich e-fzg leisten die ab 40k€ für eine halbwegs reichweite starten wobei die fahrzeuge ja eigentlich günster werden sollten (geringere komplexität gegenüber verbrenner) was nur der marge der fzg hersteller zugute kommt.

            klimawandel? ernsthaft diese keule schon wieder? solange wir einen kohlestrom mix verwenden oder strom importieren und auch die herstellung / logistik der erneuerbaren nicht vernünftig in die co2 bilanz einbezogen wird ist die aussage lame.

            co2 muss zuerst (wird aber nicht) bei lkw logistik gespart werden und nicht bei privat pkw. der wandel wird kommen müssen aber sinnvoll, verträglich. eine batterie muss auch entsorgt werden. geladen werden. hergestellt werden.

  3. Uwe ☀️

    Was soll der Herr auch sonst sagen, von einer Marke, die nur Elektro Auto bauen. So what. Toyota ist ja auch nicht blöde, die Versorgen auch noch ganz andere Länder mit Fahrzeugen, wi E Mobilität überhaupt keine Rolle spielt. Polestar mit Toyota zu vergleichen macht ja sowieso gar keinen Sinn.

    1. Die alte Leier, alles schon zig mal so gehört. Nokia und Apple zu vergleichen, das ist doch sinnlos, sagte man 2007. Man kennt es. Und wenn dann Geely in ein paar Jahren größer als Toyota ist, weil sie den Trend erkannt haben, und Polestar mehr Autos als Lexus verkauft, dann wundert man sich, wie das passieren konnte.

      Muss nicht passieren, aber es ist durchaus sinnvoll, das zu vergleichen.

      1. Alfons 🎖

        Jain. Ein Handy zu ersetzen ist sehr einfach und schlecht gemacht. Infrastruktur etc. Steht schließlich auch längst.
        So ein Auto ist da eine ganz andere Liga und benutzt man in der Regel weitaus länger als ein Handy. Zudem steht die Infrastruktur eben nicht für Elektroautos und ist auch nicht so mal eben aus dem Boden zu stampfen.

        1. mat simmons 🪴

          + für die quoten die gefordert / gewünscht / notwendig sind gibt es keine infrastruktur.

          die investitionen müssten massiv gesteigert werden, autobahnraststellen an die stromtrassen angebunden werden. aktuell gibt es 5? ladensäulen durchschnittlich. bei 20 gleichzeitig verbrenner die tanken. plus güterverkehr.

  4. MadKiefer 🌀

    Angst, Polarisierung, rechtes Gestampfe, Stigmatisierung, falsche und veraltete Informationen – und zu wenig von politischer Seite, um den Mist mal aufzuarbeiten.
    Was erwartet man aber auch von einer Lobby-Boomer-Regierung (egal welche, Groko war eh der Oberhammer…).

Du bist hier:
mobiFlip.de / Mobilität / ...