Autoindustrie setzt sich durch: EU schwächt Klimaregeln ab

Obwohl es seit vielen Jahren bekannt ist, waren einige Marken schlecht auf die neuen und höheren CO₂-Grenzwerte in der EU vorbereitet. Maximal 93,6 Gramm Kohlendioxid pro Kilometer darf ein Auto im Schnitt ab 2025 nur noch ausstoßen.

Ermittelt wird dabei der Durchschnitt der Flotte, wer also mehr Elektroautos an die Kunden verkauft, hat bessere Karten. Doch wie erwartet, hat die EU die Regeln jetzt deutlich gelockert, denn die Automobilhersteller bekommen deutlich mehr Zeit.

Die Autoindustrie gewinnt doch

Der Wert bleibt bei 93,6 Gramm Kohlendioxid pro Kilometer, aber es wird jetzt der Durchschnitt von drei Jahren erhoben, sprich 2025, 2026 und 2027. Sollte man den Wert also 2025 nicht erreichen, dann kann man das 2026 und 2027 ausgleichen.

Das bedeutet, dass die möglichen Strafzahlungen, die bei VW und Co. durchaus im Raum für Ende 2025 standen, vom Tisch sind. Und das bedeutet wohl auch, dass der Druck raus ist und man sehr attraktive Elektro-Angebote weniger oft sieht.

Theoretisch bleibt der Druck auf die Marken gleich, aber drei Jahre sind ein langer Zeitraum und viele Manager werden jetzt eher die kurzfristigen Gewinne im Fokus haben. Und Marken wie Mercedes und Co. verkaufen eben noch viele Verbrenner.

Kompromiss gerne, aber nicht so

Ich persönlich finde die Idee hinter diesem Kompromiss gar nicht so schlecht, denn ich kritisiere zwar, dass viele Marken zu schlecht vorbereitet sind (das ist seit sehr vielen Jahren klar), aber es trifft natürlich in erster Linie auch unsere Autobranche.

Doch ich hätte mir einen kürzeren Zeitraum gewünscht. Nicht drei, sondern zwei Jahre. Von mir aus kann man 2026 das ausgleichen, was man 2025 versäumt hat, das wäre okay. So nimmt man zu viel Druck raus, da viele Marken zwar durchaus langfristig planen, aber die kurzfristigen Gewinne sind eben doch noch wichtiger.

Über das mögliche Verbrenner-Aus ab 2035 wird dann im Herbst diskutiert.


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  1. Julia 🍀

    Sehr gut 😃👍

  2. Neno 🏅

    Die Lockerung der Regeln sendet ein falsches Signal und untergräbt das Vertrauen in die Klimapolitik der EU.

    Obwohl die Automobilindustrie mit Herausforderungen wie geringer Nachfrage nach Elektroautos, unzureichender Ladeinfrastruktur und hohen Strompreisen konfrontiert ist, sollte die Antwort nicht in der Abschwächung von Klimazielen liegen. Stattdessen sollten verstärkte Investitionen in Infrastruktur, Forschung und Anreize für Verbraucher den Übergang zu emissionsfreier Mobilität beschleunigen. Die aktuelle Entscheidung gefährdet die Erreichung der Klimaziele und schwächt die Vorreiterrolle Europas im globalen Klimaschutz.

    Und ja wir haben eine Vorreiterrolle und sollten
    diese weiter fortführen. Um uns herum sind bereits genug Konflikte entstanden, so dass das wesentliche immer mehr aus den Augen verloren wird.

    Ja, andere Länder haben noch deutlich weniger Elektroautos – aber wer soll denn den Wandel vorantreiben, wenn ausgerechnet das wirtschaftlich starke Deutschland diesen Weg nicht konsequent weitergeht, nur weil die heimische Autoindustrie ihren Einfluss geltend macht?

    1. Alfons 🌀

      „Am deutschen Wesen soll die Welt genesen“

      Mit einer schwachen Wirtschaft wird gar nichts passieren. Und Deutschland steht wirtschaftlicher zwar noch gut da, aber schwächelt immer mehr.

      1. Neuhier 💎

        Dummer erster Satz…. Aber kennt man nicht anders von dir!

        1. Alfons 🌀

          Wo soll der dumm sein oder warum kennt man das nicht anders von miraelbiges könnte ich jetzt von dir behaupten, mit so einer leeren Aussage.

          Der Satz ist genau das, wirklich 100%, was die Situation in seinem kommetar beschreibt. Nur mit weniger Worten und direkt auf den Punkt.

          Oder glaubst du tatsächlich, dass sich das Universum um Deutschland dreht?
          Prolemisch gesagt, könnte ich das jetzt auch „nicht anders von dir denken“ 😂😂

          1. Neuhier 💎

            Weil du konservative Nudel nicht mal weißt welche Bedeutung dieses Zitat hat.

  3. Alfons 🌀

    Hmm, ich hatte mich eigentlich schon auf gute Preise bei den E Autos dieses Jahr gefreut.
    Da ich den Kauf nich mehr lange aufschieben kann, muss es dann wohl doch noch mal ein Verbrenner oder ein Hybrid werden.

    1. JonP 🌀

      Spricht ja nichts dagegen. Ein schöner Plug-in-Hybird wie ein C300de ist auch gut, ebenso auch ein top E-Fahrzeug wie ein i4 oder Model Y.

      1. Robärt-Müffelt-Nach-FDP 🌟

        SOFERN man das E auch nutzt. Sonst ne Nullnummer für die Umwelt

      2. Alfons 🌀

        Ja ich hoffe das Tesla zur zweiten Hälfte oder zum Ende des Jahres noch gute Rabatte raushaut.
        Ein i4 wird aber wohl zu teuer

        1. Neno 🏅

          Schwanke auch noch. Denke es wird tatsächlich der BMW IX. Habe auch das Model Y / BMW I4 aber auch den Porsche Taycan auf der Liste… sind alle drastisch im Preis gefallen. Beim I4 habe ich noch etwas Bauchschmerzen. Habe da im Forum reihenweise Probleme mitbekommen…

          1. Ticar ☀️

            Ich fahre einen i4 LCI seit September 24 und habe absolut keine Probleme bisher. Selbst die Updates kommen zeitnah.

            Finde auch das z. B. im Motortalk Forum recht wenige Probleme haben. Im Gegensatz zum vorletzten X3 und aktuellen GLC, die ich als Vergleich habe, ist der Wagen absolut unproblematisch.

            1. Neno 🏅

              Hey danke dir für die kurze Rückmeldung. Im Forum schreiben die Leute, sowieso nur wenn sie Probleme haben :) alle anderen melden sich dort nicht und schwärmen.

              Hast du das AR HuD ?

              1. Ticar ☀️

                Das stimmt. Mach dich nicht verrückt und bedenke wie oft der Wagen sich verkauft hat. Dann relativiert sich die Menge an Problemen in den Foren schnell.

                Jein. Ich habe HUD, aber das AR ist im mittleren Display. AR im HUD gibt es nicht soweit ich weiß. Ist aber eine tolle Sache und war eine kleine Überraschung für mich als der Wagen ausgeliefert wurde

  4. Leif 🌟

    Ich frag mich wie viele Warnzeichen es noch benötigt bis in den Führungsetagen und Strukturen der Konzerne etwas passiert. Die verlieren in so vielen Bereichen den Anschluss…

    1. Spiritogre 🔅

      Und sind dennoch irgendwie immer weltweit führend. Wieviel Anschluss haben dann alle anderen immer verloren, der muss gewaltig sein?

      1. Neuhier 💎

        Ja, die Absatzzahlen gehen gerade durch die Decke!

  5. Holzkopf ☀️

    Ich glaube das spielt keine Rolle mehr, die E-Mobilität gewinnt so oder so.
    Selbst bei LKWs würde ich das inzwischen behaupten.

    1. P45 💎

      Wenn man keine Kinder oder Enkel hat, kann man so denken…

      1. Davee 🎖

        Habe weder Kinder, noch werde ich Enkel haben, denke aber überhaupt nicht so!
        Also, ja… man ‚kann‘ so denken, aber generell diese Einstellung haben, schwierig. Gibt doch mehr als genug, die Nachwuchs haben und dennoch die Einstellung von JonP haben.

        1. Robärt-Müffelt-Nach-FDP 🌟

          Also Ego-Perspektive ala Elon Musk?

        2. Spiritogre 🔅

          Als wenn Europas E-Autos die Welt retten könnten. Das wäre ein Tropfen auf dem heißen Stein, mehr aber auch nicht.

          Der erste Schritt müsste sein WELTWEIT alle Kohlekraftwerke abzuschalten…

          1. Neuhier 💎

            Typisches: „aber erstmal die anderen!“

    2. Robärt-Müffelt-Nach-FDP 🌟

      Ego-Dieter

  6. Robert 🌀

    Alles andere wäre auch komplett verrückt gewesen und hättet die europäische Autoindustrie sinnlos zerstört. Wir haben 2025 und es kaufen immer noch 85 % der Menschen Autos mit einem Verbrennungsmotor. Die Realität kann man nun mal nicht ausblenden. Auch wenn sie einigen nicht passt. Ich befürchte nur, dass im zweiten und dritten Jahr die Absätze auch noch nicht ausreichen werden, um die geforderten Grenzwerte einzuhalten und dann geht das Spiel von vorne los.

    1. Zur Realität gehört aber auch, dass es einen Grund hat, warum das der Fall ist. Wenn die Verbrenner bei den meisten Marken attraktiver sind, wundert das nicht. Würde jeder ein Modell wie das Tesla Model Y anbieten, immerhin das meistverkaufte Auto der Welt, würde die Lage auch anders aussehen.

      Und die Rechnung für den CO₂-Ausstoß zahlen eben nicht die Autohersteller, sondern der „normale“ Bürger. Am Ende gewinnen also nur die Autohersteller. Und eigentlich auch das nicht, denn die Abrechnung kommt und es besteht die Gefahr, dass das aktuelle Management nicht die Weichen dafür legt, weil es die kurzfristigen Gewinne mitnimmt. Am Ende also wie bei Nokia. Kaum einer kauft ein iPhone, also machen wir Symbian eben fit für Touch. Symbian? Ja, genau.

    2. mrn ☀️

      Der Grund dafür ist, dass das Fahren eines Autos mit Verbrennungsmotor viel zu günstig ist, und Folgekosten von der Allgemeinheit getragen werden, bzw. primär von nachfolgenden Generationen.
      Gäbe es eine angemessene Steuer für die verursachten Kosten, würde die Nachfrage ganz anders aussehen. Und plötzlich würden es selbst VW&Co. schaffen, Elektroautos anzubieten, die sich mehr Menschen ohne zusätzliche Subventionen leisten können.

      1. Spiritogre 🔅

        Belege für diese Behauptungen über die Kosten? Und ich meine neutrale Berechnungen, keine politisch motivierten.

        Mal überlegt was ein Bahnticket ohne die Quarfinanzierung durch u.a. Autofahrer kosten würden? Da würdest du mit den Zehen schnackeln.

        1. Wenn du mit Querfinanzierung kommst, dann würdest du dich wundern, was die echten Koeten für ein Auto wäre. Oder meinst du Straßen bauen sich alleine?

          1. Spiritogre 🔅

            Du weißt schon, dass auf jedem Liter Benzin etwa 75 Prozent Steuern kommen? Der Autoverkehr ist die drittgrößte Einnahmequelle des Staates. Bahn und Co. hingegen sind starke Zuschussgeschäfte, die sich ohne Steuergelder nicht betreiben lassen würden.

            1. Das ändert nichts an den (geschätzten) 13 Milliarden Euro an Subventionen. Und dabei sind die Grenzkosten wie Umwelt noch gar nicht einkalkuliert.

            2. Ronald 💎

              Und täglich grüßt das Murmeltier!

              Wie schrieb ich am 10. Februar ’25 unter:

              https://www.mobiflip.de/shortnews/bayern-zieht-sich-aus-der-finanzierung-des-deutschlandtickets-zurueck/

              „Es ist so ermüdend. Alle paar Monate/ Jahre startet die Diskussion von Neuem, ob der Autoverkehr kostendeckend ist oder nicht.“
              „Und im nächsten Jahr kommen wieder Foristen aus den Mustopf und behaupten der Autoverkehr sei der Geldbringer für den Staat und die armen Autofahrer würden nur ( Markus Herbert Mayer) geschröpft.“

              Nein, schon drei Monate später kommen wieder die Leute unter einem Stein hervor gekrochen und setzen wieder die Mär in die Welt, der Autoverkehr sei ein Gewinn für den Staat.
              Lies einfach meinen Beitrag vom 10. Februar durch, da sind alle Quellen aufgelistet.
              Ich werde nicht nochmal anfangen deinen Schwachsinn zu widerlegen!

        2. mrn ☀️

          Aber klar gibt es dazu Zahlen, z.B. Konservative vom Umweltbundesamt:
          https://www.umweltbundesamt.de/daten/umweltindikatoren/indikator-umweltkosten-von-energie-strassenverkehr#die-wichtigsten-fakten

          Durch den Straßenverkehr wurden demnach im Jahr 2022 Folgekosten in Höhe von 105 Mrd. Euro verursacht. Und natürlich sind zukünftige Folgekosten da nicht inkludiert
          (weder Schadstoffe in der Atmosphäre noch Krankheiten o.ä. resetten sich jedes Jahr, sondern wirken z.T. Jahrhunderte nach). Schäden durch Förderung, Transport, etc. von Kraftstoffen und Rohstoffen auch nicht.

          Zur Behauptung der Querfinanzierung (auch wenn es natürlich nicht zum Thema passte): https://www.heise.de/news/Studie-Strassenverkehr-deckt-Kostenbedarf-nur-zu-36-Prozent-6196574.html

          …“politisch motivierte Berechnungen“… Oje, die Mühe hätte ich mir wahrscheinlich auch sparen können, oder?

    3. Dom 🏅

      Man könnte ja auch einfach weniger stark motorisierte Verbrenner oder starke Abgasnachbehandlung integrieren. Dann kann man doch weiter Verbrenner verkaufen. Sehe hier das Problem nicht. Außer natürlich: Ja, es gibt natürlich mehr Geld wenn man lobbyiert. Ist meiner Meinung nach auch einfach Korruption.

    4. Leif 🌟

      Zur Realität gehört aber auch ein Blick auf den Trend, vor allem in den wichtigsten Märkten wie China. Will man dass der deutsche Automobilmarkt auch in den kommenden Jahren noch eine Rolle spielt sollte man einen Blick auf den Fortschritt der anderen Hersteller werfen und so langsam erkennen wie wichtig ist dass die Unternehmen hier endlich Gas geben und sich umstrukturieren.
      Kurzfristiges nachgeben schön und gut, aber wo sind notwendigen daran geknüpfte Bedingungen? Wenn es jetzt eines braucht dann sind es massive Investitionen statt Ausschüttungen an ShareHolder und Vorstände. Selbst bei der Batterietechnologie scheitern wir ja schon wieder am Durchhaltevermögen weil wir viel zu schnell eine Profitabilität erwarten. Da braucht es ein starkes umdenken.

      1. Hazz 💎

        In China ist der Zug für deutsche Autobauer abgefahren, da wird man keinen Fuß mehr in den Markt bekommen. Von daher ist es sinnvoll vorerst weiterhin auf Verbrenner zu setzten.

      2. Spiritogre 🔅

        in China wurden E-Autos nur gekauft wegen der Notwendigkeit, wenn man Auto fahren wollte, weil Zulassungen eben beschränkt sind. Jetzt hingegen steigen die Zahlen der Hybride merklich, während E-Autos langsam beginnen zu stagnieren.

  7. Newt 🎖

    ist egal, da wärmekraftmaschinen verloren haben.

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