Besitz schlägt Sharing: Deutsche wollen ihr eigenes Auto nicht aufgeben

Die Mobilitätslandschaft in Deutschland befindet sich im Umbruch, doch trotz zunehmender Digitalisierung und innovativer Angebote wie dem abonnementbasierten Autoleasing bleibt der Besitz eines eigenen Fahrzeugs relevant.

Laut einer Studie der Management- und Technologieberatung BearingPoint bevorzugen 84 Prozent der Deutschen ein eigenes Fahrzeug, obwohl moderne Mobilitätslösungen wie Carsharing und Ride-Hailing durch Flexibilität und geringere Kosten durchaus eine Alternative darstellen. Diese Präferenz zieht sich durch alle Generationen, was darauf hindeutet, dass traditionelle Werte wie Eigentum tief in der deutschen Kultur verankert sind.

Abonnementbasiertes Leasing im Kommen

Die Studie beleuchtet auch, wie digitale Angebote das Mobilitätsverhalten beeinflussen könnten und welche Anpassungen die Branche vornehmen muss. Während das abonnementbasierte Leasing das Potenzial hat, das traditionelle Leasing bis 2030 abzulösen, hängt der Erfolg solcher Modelle stark von den bisherigen Erfahrungen der Nutzer ab.

Personen, die bereits ein Auto auf Abonnementbasis geleast haben, stehen dieser Option offener gegenüber und empfinden sie häufig sogar als kostengünstiger. Darüber hinaus zeigt die Studie, dass ältere Menschen trotz des demografischen Wandels neuen Mobilitätslösungen zurückhaltend gegenüberstehen.

Ein weiterer zentraler Punkt der Studie ist der Rückgang der individuellen Pkw-Nutzung in Deutschland trotz steigender Pkw-Zulassungen. Dies ist unter anderem auf den zunehmenden Einfluss der Digitalisierung und die Verbreitung von Telearbeit zurückzuführen, die die Notwendigkeit des täglichen Pendelns reduzieren. Dennoch bleibt das Auto für viele Deutsche, insbesondere in ländlichen Gebieten, unverzichtbar.

Bearingpoint Infografik Flottenstudie


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  1. Hazz 💎

    Dazu braucht man keine Studio. Carsharing bietet halt keine wirklich Alternative, wen. Man häufig auf einen PKW angewiesen ist.

  2. Alfons 🌀

    „Traditionelle Werte wie Eigentum“
    Hab ich was verpasst?
    Was ist daran „traditionell“?

    Musste da gleich an das Zitat „You will own nothing and you will be happy“ denken.

    1. RoyBer ☀️

      Die KI sagt:

      Ja, Eigentum gilt als ein traditioneller Wert in vielen Kulturen und Gesellschaften. Der Besitz von Eigentum, insbesondere von Land und materiellen Gütern, ist seit langem mit wirtschaftlicher Sicherheit, sozialem Status und Unabhängigkeit verbunden. In westlichen Gesellschaften spielt Eigentum eine zentrale Rolle im Verständnis von Freiheit und Selbstbestimmung. Eigentum ermöglicht es Individuen, über ihre eigenen Ressourcen zu verfügen und Entscheidungen darüber zu treffen, wie diese genutzt werden.

      Dieser Wert hat historische Wurzeln, die bis in die Antike zurückreichen, wo Eigentum oft ein Zeichen von Macht und Einfluss war. In vielen traditionellen Gesellschaften ist der Besitz von Land oder anderen Ressourcen eng mit sozialer Identität und familiärer Kontinuität verbunden. Auch in politischen und rechtlichen Systemen, wie etwa in liberalen Demokratien, wird das Recht auf Eigentum als fundamentaler Bestandteil der individuellen Freiheit betrachtet.

      Die Betonung von Eigentum als Wert kann jedoch von Kultur zu Kultur variieren. In einigen Kulturen wird kollektives Eigentum höher geschätzt als individuelles Eigentum. Insgesamt bleibt Eigentum jedoch ein traditioneller Wert, der in vielen Gesellschaften eine zentrale Rolle spielt.

      1. ahahn94 ☀️

        Kommt halt stark darauf an, wie weit man in der Begründung einer Tradition zurückschauen will.

        In Stammesgesellschaften spielt Privateigentum oft eine geringere Rolle, bei Indigenen Völkern trifft man oft einen basalen Kommunismus an – Privateigentum an Produktionsmitteln ist einfach oft unpraktisch, wenn man mit geringen Mitteln einen Stamm zu versorgen hat. Privateigentum an Schmuck ist aber z.B. auch dort keine Seltenheit. Das Thema wird von Graeber und Wengrow in „Anfänge“ auch sehr interessant behandelt, nur zu empfehlen.

        Zur Situation in unserer Gesellschaft würde ich noch zu bedenken geben, dass das Eigentum an teureren Gegenständen als Digital- und Haushaltsgeräten für große Teile der Gesellschaft finanziell schlicht nicht mehr möglich ist. Das Netto-Medianvermögen in Deutschland liegt bei knapp über 20.000€ – also ungefähr ein Satz Haushaltsgeräte, ein paar Möbel, ein paar Alltagsgegenstände (Smartphone, Fernseher, Bekleidung, etc.) und ein alter Opel Corsa. Da die Mieten schneller wachsen als die Löhne, wird sich daran auch nichts zum Positiven ändern.

  3. Spiritogre 🔅

    Car-Sharing ist eben immer etwas „Fremdes“. Im eigenen Auto fühlt man sich heimisch, hat sich alles so eingerichtet wie man möchte, hat die Musik die man möchte usw., kennt die Macken und das Fahrverhalten etc..
    Das ist ein ganz anderes Gefühl als ein Leihwagen.

  4. Ant ☀️

    obwohl moderne Mobilitätslösungen wie Carsharing und Ride-Hailing durch Flexibilität und geringere Kosten durchaus eine Alternative darstellen

    Das ist, wie immer beim Mieten, ein Trugschluss. Man bietet diese Modelle an, um langfristig mehr Geld zu verdienen, als mit dem Verkauf von Autos. Am Ende zahlt der Kunde drauf, dass ist die Idee dahinter. Siehe Streaming: kontinuierlich zahlt der Kunde an Unternehmen, freut sich darüber auch noch. Oder Mietwohnungen: Am Ende bezahlt man locker Den Preis für Eigentum, steht aber ohne da.

    Und was Flexibilität angeht: Es gibt oft nur bestimmte Zonen, in denen Sharing möglich ist und diese Zonen haben auch ein sehr gutes ÖPNV-Netz. Dort ö, wo der Bus nicht mehr hinfährt, kommt man auch mit dem Sharing nicht hin.
    Zudem muss man erstmal umständlich ein verfügbares Vehikel suchen und meistens stehen sie nicht in der Nähe. Aus Erfahrung fallen mir sehr viele Gründe ein, weswegen die echte Flexibilität erst mit dem eigenen Auto kommt.

    Und nochmal: die Firmen wollen Geld verdienen und nicht dafür sorgen, dasa die Kunden sparen. Im Gegenteil, sie wollen möglichst kontinuierlich Einnahmen generieren. Es wird also teurer und teurer.

    1. Kavka 🏅

      „Oder Mietwohnungen: Am Ende bezahlt man locker Den Preis für Eigentum, steht aber ohne da.“
      Alleine an dem pauschalisierten Satz erkennt man schon, dass jemand keine große Ahnung hat…

      1. Thomas 💎

        Wenn ich in Rente gehe, ist mein Haus abbezahlt. Wenn ich danach noch Miete zahlen müsste, würde meine mickrige Rente nie und nimmer reichen.

      2. Ant ☀️

        Warum redest du von dir in Dritter Perrson?
        Ich zahle jetzt schon weniger für mein Eigentum inkl. Hausgeld, als ich jetzt für eine deutlich kleinere Mietwohnung zahlen würde. Und in absehbarer Zeit habe ich nur noch die Nebenkosten zu zahlen.

        1. Felix 🔆

          Man kann das eben nicht pauschalisieren. Ich hab es mir durchgerechnet und für mich lohnt sich Eigentum nicht, da ich 5€ kalt bezahle und auch die Nebenkosten fair sind. Eigentum würde sich dann nur lohnen, wenn ich in eine andere, größere Wohnung oder Haus ziehen würde, da dort die aktuellen Mietpreise deutlich höher liegen. Solange ich aber meine preiswerte Wohnung behalte, ist jede Eigentumswohnung teurer.

          1. Spiritogre 🔅

            Naja, was kann man für fünf Euro auch großartig mieten, was kein Pappkarton ist?

            1. Felix 🔆

              Eine 62m2 Wohnung ;) also ich bin happy damit :)

          2. Gast 💎

            Eine derart extrem günstige Miete ist halt auch die Ausnahme. Da verbrennt Deiner Vermieter effektiv Geld mit so einer günstigen Miete und bekommt noch Ärger mit dem Finanzamt wenn er Pech hat.

            1. Felix 🔆

              Ja gut, ich bin bei einer Genossenschaft. Denke die sind einfach generell fairer was die Miete angeht und Leipzig geht bei Bestandsmieten noch voll klar. Für 5€ kalt kann ich kein Eigentum finanzieren, da zahle ich viel mehr.

        2. RoyBer ☀️

          Mieten oder Kaufen ist keine Kapitalentscheidung sondern ein Lebensentwurf. Das eine ist eine finanzielle Verpflichtung und Kapitalbindung, das andere ein Entgelt für eine flexible Nutzung. Das ist nicht vergleichbar. Gibt es zig Abhandlungen darüber.

    2. Neuhier 💎

      Also ich geh mal davon aus, dass deine Firma auch Geld verdienen möchte…. zb um deinen Lohn zu zahlen. Und warum soll ich mir jeden Monat 5 Blue-rays kaufen, die dann iwo verstauben, wenn ich einfach nur für 10€ aufs Knöpfchen drück? Und auch Mietwohnungen können sich finanziell durchaus lohnen.

      1. Rot 👋

        Was ein Argument. Lotto spielen kann sich auch finanziell lohnen.

        1. Neuhier 💎

          Ok, dann mal gaaaanz einfach….

          Dass mieten teurer ist als kaufen, kann man so pauschal nicht sagen. Wenn du 25 Jahre in zB ETFs oder sonstwas investierst (und das muss gar nicht viel sein) kannst du nicht selten eine bessere Rendite erzielen und hast sogar besser für die Rente vorgesorgt. Es ist eine Mär zu glauben ein Haus kostet NUR die Finanzrate und das Hausgeld, siehe oben. Je nach Objekt, kannst du jeden Monat für Renovierung/ Sanierung schnell mal 500 – 1000€ auf die Hohe Kante legen. Wer das nicht tut, wohnt mit 75 in ner Bruchbude und ruft dann wieder nach dem Staat. Was man allerdings schon sagen kann ist, dass eine Imo meistens was mit dem eigenen Mindset macht….. man ballert dann meistens die Kohle nicht mehr für Nonsens raus, sondern steckt es ins Haus. Ginge mit ETFs natürlich auch, is aber für viele nicht sexy, das sieht ja keiner. Und bitte verzeih, aber wer das mit Lotto vergleicht hat einfach (noch) keinen Plan.

          1. Rot 👋

            Ich weiß ja nicht, was du für eine Vorstellung von Gebäuden hast. Wenn man ein Haus pfleglich behandelt, dann sind nicht viele (teure) Arbeiten daran notwendig. Und sein Eigentum behandelt man in der Regel sehr pfleglich. Und jeden Monat 500-1000 € für Renovierung, das ist schon fast der Preis für ein ganz neues Haus ;)

            Wer sagt außerdem, dass man nicht ein Haus und ETFs haben? Primär geht es mir darum, dass mir kein Vermieter Eigenbedarf anmelden kann, permanent die Miete erhöht und ich am Ende von meiner staatlichen Rente mir gerade mal eine 1-Zimmer-Wohnung leisten kann.

            Und das Beste am Eigentum: wenn ich Lust habe, verkaufe ich das Haus oder vermiete es, und ziehe irgendwo hin, wo es warm und schön ist.

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