Elektroautos: Jeder Zweite ist unwissend

Der neue Marktreport „m.Q“ von mobile.de ist da und er zeigt unter anderem eklatante Wissenslücken in Bezug auf Elektroautos sowie weitere interessante Details zum Automarkt.

Ein Aspekt der Erhebung stach mir besonders ins Auge, denn dieser steht für die große Unwissenheit, die weiterhin bei vielen Autokäufern zu finden ist. Vor allem die Batteriekapazität von Elektroautos wird unterschätzt.

So heißt es: „Eine repräsentative bundesweite Umfrage im Rahmen des m.Q Reports zeigt: Jeder Zweite schätzt die Batteriekapazität eines drei Jahre alten Elektrofahrzeugs auf 50 Prozent oder niedriger […]“.

Wie auch im Report erwähnt wird, ist das natürlich Quatsch. Hersteller-Tests und auch unabhängige Erhebungen haben gezeigt, dass auch nach neun Jahren noch mit Kapazitäten um die 80 Prozent oder mehr zu rechnen ist. Hier könnten Batteriezertifikate helfen, denen durch die Kunden aber auch Vertrauen geschenkt werden muss.

Autohandel trotz Krise optimistisch

Der deutsche Automobilhandel blickt trotz der aktuellen Herausforderungen optimistisch in die Zukunft. Laut einer Umfrage erwarten 81 Prozent der Gebrauchtwagenhändler eine deutliche Verbesserung ihrer Geschäfte im weiteren Jahresverlauf, während 50 Prozent der OEM-Mitarbeiter von einer stabilen Marktlage ausgehen.

Auch die Marktdaten von mobile.de bestätigen diesen positiven Trend. Der Fahrzeugbestand auf der Plattform stieg um 9,1 Prozent, die Nachfrage sogar um 16,3 Prozent, was auf eine positive Entwicklung in den kommenden Monaten hindeutet.

Mittelklasse dominiert alle anderen

Besonders gefragt sind Fahrzeuge der Mittelklasse, die derzeit ein gutes Verhältnis von Angebot und Nachfrage aufweisen. Der Market Health Index, der die Marktdynamik misst, liegt für die Mittelklasse bei 109 Punkten, während SUVs mit einem Indexwert von nur 46 Punkten deutlich weniger gefragt sind, heißt in der Erhebung.

Der Durchschnittswert des Gesamtmarktes liegt bei 100, was die herausragende Stellung der Mittelklasse unterstreicht.

E-Mobilitäts-Abschwung in Deutschland

Während der Gebrauchtwagenmarkt in Deutschland floriert, hinkt das Land bei der Elektromobilität im europäischen Vergleich hinterher. Im ersten Halbjahr 2024 sank die Zahl der verkauften Elektrofahrzeuge in Deutschland um 3,3 Prozent, während europaweit ein Plus von 1,3 Prozent verzeichnet wurde.

Länder wie Dänemark, die Niederlande und Norwegen treiben die Elektromobilität konsequenter voran, während Deutschland im Vergleich zurückfällt. Besonders alarmierend ist, dass hierzulande erst jedes achte Fahrzeug elektrisch angetrieben wird, während in Schweden bereits jedes dritte Fahrzeug mit einem Elektromotor ausgestattet ist.

Weitere Informationen bzw. den vollständigen Report findet ihr online.


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  1. max 🔆

    Wenn ich im Vergleich mit einer Tankladung mit einem Benziner ~600km und einem E-Auto ~300km erreiche aber KM weit keine Ladesäule für ein E-Auto habe dann fällt auf Jahre Sicht der Blick weiterhin auf den Benziner!

    1. THORSTEN G. ☀️

      Und diese willkürlich aus den Fingern gesaugten Zahlen sollen jetzt als Argument durchgehen?

    2. Wolfgang hartwig 👋

      Selbst an der Autobahn findet man alle 30 km schnellader. Meist 6 bis 20 zusammenstehend.Alle über 150 kw Leistung. Meist Minimum 250 kw Leistung.

    3. Jürgen 👋

      Kilometerweit keine Ladesäule. Ganz dumme Aussage. Schau mal auf einer Ladesäulen-Seite und du wirst dich wundern und so etwas nicht mehr behaupten. Ich wohne auf dem Land und habe im Umkreis von 10 Km etwa 50 Ladesäulen an verschiedenen Punkten.

  2. Spiritogre 🔅

    Die Batterie verliert in den ersten Jahren am meisten Kapazität, danach nur noch geringfügig. D.h. nach zwei bis drei Jahren hat ein E-Auto automatisch um Schnitt 10 Prozent weniger Kapazität und somit auch Reichweite. Nach zehn Jahren liegen die Autos dann bei 80 Prozent ihrer ursprünglichen Kapazität.

    Das ist ehrlich gesagt durchaus eine psychische Hemmschwelle, wer ein zehn Jahre altes Elektroauto fahren will, der muss sich in der Regel bei einer Akkugröße höher umsehen um entsprechende Reichweite zu haben.

    1. Spiritogre 🔅

      Und noch als Nachtrag, das ist ja auch nicht der einzige Punkt wodurch die Reichweite sinkt, im Winter + Autobahn kann man schnell bei – 30 Prozent Reichweite landen, deswegen ist das Thema Akku und Reichweite bei Elektroautos ja auch so bestimmend, weil man eben nicht mal fünf Minuten zwischendurch nachladen kann.

    2. Wolfgang hartwig 👋

      Für Tesla gelten solche Zahlen nicht. Da fällt die Degradaion deutlich geringer aus. E Autos sind viel besser als von Focus und Springer Presse beschrieben wird. Jeder der eine Wallbox hat. Hat immense Vorteile.

    3. Calitry 👋

      genauso beim Verbrenner.
      der wird immer ineffizienter je mehr km dieser gemacht hat.
      Kolbenringe dichten weniger gut, Katalysator und russpartikelfilter langsam voll führen zu starken Leistungseinbussen und zu einem Mehrverbrauch.
      aber da dies um 20% beträgt, merkt man das fast nicht, resp. wird totgeschwiegen, da der Verbrenner in den Köpfen vieler Menschen (aufgrund von erfolgreicher Lobbyarbeit der Ölindustrie) nach wie vor der heilige Grad ist und jegliche Kritik sofort persönlich genommen wird.

      daher: es braucht etwas Zeit bis die Menschen merken, dass es sich mit einem E-Auto so hoel schöner fährt als mit einem stinkenden Vibrator.

  3. faceofingo 🌀

    Der Abschwung in Deutschland ist kein Wunder! BEV wird von allen Seiten gebasht.
    Vor 1 Woche hatte ich einen AXA-Berater bei mir, unter anderem kamen wir auf Elektroautos zu sprechen, da hätte mein EV6 bei der AXA 2.100 Euro (15.000, Haft SF25, Kasko SF16) gekostet. Während dem Gespräch ist das Auto 3 x abgebrannt, unser Haus während des laden wäre das Haus niedergebrannt, das Nachbarhaus wäre unbewohnbar.
    Und überhaupt, es wären alle Autos in Deutschland angebrannt, die Feuerwehr hätte den Notstand ausgerufen. Der Berater war so negativ auf BEV eingestellt, der wollte unser Auto gar nicht versichern und hat uns direkt davon abgeraten, weitere BEV anzuschaffen

    1. Ein(Lebe)Wesen 👋

      Habe meinen Ioniq Electric bei einer Online-Versicherungsbude Vollkasko für knapp 850€ p.a. bei 500€ Selbsbeteiligung versichert.
      (Haft 5SF, Kasko 1SF).
      Versichungsvertreter sind bei mir schon lange durch.

      1. EV6-Driver ☀️

        Wären sie bei mir auch, wenn es nur um unseren Privathaushalt gehen würde, aber es sind ein paar mehr, deswegen geht es nicht ohne.

    2. Chris. 🌟

      der wollte unser Auto gar nicht versichern und hat uns direkt davon abgeraten, weitere BEV anzuschaffendann hätte ich ihn ganz schnell abgeschafft, wer nicht will der hat schon…

      1. EV6-Driver ☀️

        Das habe ich dann auch gemacht.😉

        1. Willy ☀️

          Ich hätte ihn gefragt, ob er schon Versicherungsfälle hatte, die Brände bei E-Autos betreffen.

          1. Lef 👋

            Nicht nur ob sondern wieviele bei Benziner und wieviele bei Elektro Autos. Ach und wieviele überhaupt jeweils von der reinen Anzahl bei ihm versichert sind um alles richtig ins Verhältnis setzen zu können.

    3. Jürgen 👋

      Das schlechte Image des E-Autos liegt nicht nur an der öffentlichen Meinung. Heute hat ein Manager von VW erklärt das dort mehr als 100 E-Autos stehen die von den Mitarbeitern kostenlos ausprobiert werden können. Es besteht kein Interesse von Seiten der Mitarbeiten. Gibt dem Sprichwort recht: „Was der Bauer (Deutsche) nicht kennt, isst er nicht“. Der größte Teil der Deutschen ist nicht wechselwillig und findet deshalb viele Argumente gegen das E-Auto und für den Verbrenner.

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