Huawei und der geheime Chip-Plan in China

Das US-Embargo stellte Huawei vor die wohl größte Aufgabe in der Geschichte des Unternehmens, denn nicht nur das Ende der Google-Dienste sorgte für Probleme, die man (global) bis heute nicht überwunden hat, vor allem das Aus der Kirin-Chips war dramatisch. Und hätte Huawei sogar fast vor das Smartphone-Aus gestellt.

In den Jahren danach gab es eine „Lösung“, bei der Huawei weiterhin Chips von Qualcomm kaufen durfte, wenn auch ohne 5G-Modem. Dieses Vorführen der US-Regierung gefiel China nicht und es begann eine weitestgehend geheime Mission.

Huawei wird zum Chip-Champion für China

In den Jahren danach pumpte die Regierung in China mehrere Milliarden in Huawei und verfolgt das Ziel, dass der Hersteller zu einer Größe bei der Chip-Entwicklung und vor allem Produktion wird. In diesem Jahr gab es mit dem Kirin 9000S einen Durchbruch, denn es ist der erste 7-nm-Chip mit akzeptabler Qualität aus China.

Ja, wir sind dank TSMC mittlerweile beim 3-nm-Verfahren angekommen, aber mit Blick auf die kurze Zeit ist das beeindruckend. Huawei nutzt den Chip, der wieder mit 5G ausgestattet ist, im neuen Mate-Flaggschiff, welches man nicht zufällig im Rahmen eines US-Besuchs in China präsentierte, die Regierung wollte es sogar so.

Die Ansage kam wohl von der Regierung, die den USA während des Besuchs mit einem Beispiel zeigen wollte, dass China bei Chips mitspielt und schnell aufholt.

Von offizieller Seite dementiert Huawei die massive Beteiligung der Regierung und die Zusammenarbeit mit dieser, doch die Quellen von Bloomberg berichten über eine sehr enge Partnerschaft. Es klingt auch nicht besonders abwegig, denn China hat keine starke Chip-Industrie und es ist logisch, dass man diese jetzt aufbaut.

Huawei erkannte die Chip-Abhängigkeit vorher

Huawei selbst hat schon länger erkannt, dass die Abhängigkeit bei Chips durchaus ein Problem werden kann und das US-Embargo hat genau das gezeigt. Doch es geht nicht nur um Smartphones, für China geht es um mehr. Eine eigene und vor allem starke Chip-Produktion würde eine Unabhängigkeit für das Land bedeuten.

Daher hat man, wenn auch indirekt, dafür gesorgt, dass im Hintergrund so eine Industrie aufgebaut wird. Allerdings hängt man das nicht an die große Glocke, denn man möchte auch nicht, dass die US-Regierung, die den militärischen Einsatz der neuen Chips befürchtet, mit einer neuen Offensive gegen Huawei und Co. vorgeht.

In einigen Bereichen ist es wohl grenzwertig und Huawei arbeitet nur indirekt mit Unternehmen der Chip-Branche zusammen, da die direkte Zusammenarbeit genau genommen verboten wäre. Bisher hängt Huawei, so eine Analyse von Bloomberg, 5 Jahre hinterher. Die Aufholjagd geht aber schneller, als das viele erwartet haben.

Man bekommt nur selten so gute Einblicke in die Entwicklung, wie in diesem Beitrag von Bloomberg, denn China und Unternehmen aus China sind nicht gerade für die Offenheit bekannt. Lohnt sich, sehr sogar, es gibt dort viele spannende Details.

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