Nach Zero-Rating-Aus: Die Bundesnetzagentur träumt weiter

Die Bundesnetzagentur hatte Ende April die Vermarktung der Zero Rating-Optionen „StreamOn“ und „Vodafone Pass“ untersagt. Außerdem wurde die Beendigung von Bestandskundenverträgen angeordnet. Das traf Nutzer der Optionen hart.

Der Europäische Gerichtshof hatte am 2. September 2021 entschieden, dass Zero Rating-Optionen wie „StreamOn“ der Telekom und „Vodafone Pass“ mit dem Grundsatz der Gleichbehandlung des Datenverkehrs unvereinbar sind. Der Gerichtshof versteht den Grundsatz der Gleichbehandlung als allgemeines Gleichbehandlungsgebot. Das bedeutet, dass sowohl technische als auch tarifliche Ungleichbehandlungen zwischen verschiedenen Verkehrsarten innerhalb eines Tarifs verboten sind.

Bei Zero Rating-Optionen wird der Datenverkehr dadurch ungleich behandelt, dass bestimmte Dienste und Anwendungen – im Unterschied zu allen übrigen Diensten und Anwendungen – nicht auf das Dateninklusivvolumen angerechnet werden, also unbegrenzt nutzbar sind. Zur Umsetzung dieser Urteile hatte die Bundesnetzagentur die auf dem deutschen Markt befindlichen Zero Rating-Optionen bereits am 28. April 2022 mit Übergangsfristen untersagt.

Inzwischen hat das Gremium der europäischen Regulierungsbehörden BEREC neue „Guidelines on the Implementation of the Open Internet Regulation“ veröffentlicht.

Bundesnetzagentur träumt weiter

Nach den Untersagungsverfügungen hatte zuerst Vodafone Anfang Mai ein neues Mobilfunk-Portfolio auf den Markt gebracht, die Telekom hat Anfang Juni nachgezogen. Für ehemalige Nutzer von „StreamOn“ und „Vodafone Pass“ waren die neuen Tarife eine Enttäuschung. Beide Provider bieten ihren Kunden nur leicht höheren Datenvolumina an, die nicht im Ansatz die weggefallenen Optionen ausgleichen können.

Und was sagt die Bundesnetzagentur dazu? Man sieht die eigene Einschätzung bestätigt, dass die Einstellung der Zero Rating-Optionen „insgesamt eine positive Auswirkung auf den deutschen Mobilfunkmarkt hat“. Bei dieser Aussage konnte ich mir das Lachen nicht verkneifen.

Positive Auswirkung? Ich weiß ja nicht in welchem Traum die Bundesnetzagentur lebt, aber ich kann bisher nicht eine positive Auswirkung finden. Ich würde sie mir wünschen, aber sie ist schlicht noch nicht da. Die neuen Tarife der großen Provider bieten nur minimal mehr Datenvolumen und auch sonst ist der Markt wie festgenagelt. Nur bei Resellern gibt es ab und zu neue Bestpreise für bereits bekannte Tarife.

Auch die übrigen Mobilfunkanbieter, die keine Zero Rating angeboten haben, können nun wieder entsprechend konkurrenzfähige Angebote unterbreiten.

– Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur.

Ich glaube, Klaus Müller hat schon lange keinen Tarifvergleich selbst genutzt …

Nach Zero-Rating-Aus: freenet FUNK unlimited als Alternative

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Nachdem die Bundesnetzagentur kürzlich die Vermarktung der Zero Rating-Optionen „StreamOn“ und „Vodafone Pass“ untersagt hat, müssen Kunden wieder Ausschau nach „Unlimited“-Tarifen halten. Vergleichsweise günstig ist hier freenet FUNK. Freenet FUNK […]11. Mai 2022 JETZT LESEN →

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