Volkswagen: Politik soll „Anreiz für Elektromobilität erhöhen“

The New Volkswagen Id.3

Oliver Blume hat in einem Interview mit dem NDR eine „vielseitige Unterstützung“ von der Politik gefordert, wenn man mit Elektroautos erfolgreicher sein möchte. Der Chef der Volkswagen AG möchte den „Anreiz für Elektromobilität (…) erhöhen“.

Konkret geht es um „angemessene CO₂-Ziele“, es geht die „Unterstützung der Ladeinfrastruktur“ und vor allem die „Förderungen im niedrigen Preissegment“ sei weiterhin wichtig. Der Umweltbonus für Elektroautos wurde 2023 gestrichen.

Sehen wir 2024 einen neuen Umweltbonus? Die Autohersteller hoffen es, denn die aktuellen Boni für Elektroautos sind meistens zeitlich begrenzt. Viele Aktionen laufen im März aus und bisher ist unklar, ob es auch im April neue Aktionen gibt.

Förderung von Elektroautos nicht sinnvoll

Doch Preisnachlässe für Elektroautos sind der falsche Weg, das hat das Ende des Umweltbonus gezeigt. Die Art und Weise, wie dieser beendet wurde, war zwar eine Katastrophe, aber wir haben danach gesehen, dass der Preis bei den Herstellern oft einkalkuliert war. Das Geld landete nicht bei den Kunden, sondern bei den Marken.

Grundsätzlich stimme ich Oliver Blume aber zu, denn der aktuelle Stand ist doch sehr ausbaufähig in Deutschland. Mein aktuelles Problem ist vor allem der Stand der Ladeinfrastruktur. Schnelllader gibt es mittlerweile oft genug, aber so laden die Menschen nicht im Alltag, auch ich will nicht 30 Minuten an einer Ladesäule stehen.

Es benötigt deutlich mehr Möglichkeiten im Alltag, die dafür sorgen, dass das Auto immer geladen werden kann, wenn man irgendwo steht. Beim Einkauf, bei der Arbeit, bessere Förderungen für Mehrfamilienhäuser und für öffentliche Parkplätze.

Eine neue Förderung für Neuwagen würde dieses Problem nicht lösen. Klar, die Elektroautos sind oft zu teuer, aber da deutet sich derzeit die Wende ab 2025 oder 2026 an. Doch wenn diese kommt, dann muss die Infrastruktur dafür bereit sein.

VW ID.3 GTX: Neues Performance-Elektroauto für 2024 vorgestellt

Vw Id3 Gtx Header

Volkswagen hat heute wie erwartet zwei neue GTX-Modelle vorgestellt, dazu zählt auch der VW ID.7 GTX Tourer mit 250 kW (340 PS). Diesen bezeichnet Volkswagen als bisher stärksten Kombi der […]13. März 2024 JETZT LESEN →


Fehler melden21 Kommentare

   

Deine E-Mail bleibt vertraulich. Durch Kommentieren stimmst du der Datenschutzerklärung zu.

  1. P45 🏆

    Ich wüsste noch einen Anreiz. Die Autos so gut machen, dass man sie unbedingt haben will. Natürlich setzt das die finanziellen Möglichkeiten voraus, aber immerhin kann man damit vielleicht diejenigen abholen, die sonst zum (neuen) Verbrenner gegriffen hätten.

  2. rogh 🏅

    Der Anreiz ist in meinen Augen recht einfach: Die Löhne. Autos kaufen keine Autos und nach der Inflation und den Nullrunden der letzten Jahrzehnte sitzt das Geld eben nicht mehr so locker für deutlich teurere E-Autos. Nur wenn die Leute genügend Geld in der Tasche haben, werden sie wieder mehr Autos kaufen. Und der Weg kann nicht eine weitere Subvention sein, weil das eher die Preise erhöht. Oder Steuernachlässe, die dann wieder die Wohlhabenden noch mehr entlasten.

    1. Das Problem ist, dass die Unternehmen genauso von der Inflation betroffen sind und vor allem die Autobauer hohe Ausgaben für die neuen Plattformen haben. Da wird also eher gekürzt und entlassen, nicht eingestellt und Löhne angehoben.

      1. René H. 🔅

        Richtig. Mangels (lukrativer) Innovationen und aufgrund gesunkener Produktivität wird aktuell gekürzt und nicht erhöht. Wir brauchen in Deutschland eine deutlich höhere Produktivität und daraus attraktive, innovative Produkten und Dienstleistungen.

        1. rogh 🏅

          Die Produktivität ist seit 50 Jahren stetig gestiegen, ohne dass die Löhne im gleichen Verhältnis angepasst wurden.
          Und die Unternehmen fahren teils irre Gewinne ein, die sich nur wenige „einstecken“ ohne die Wertschöpfungskette entsprechend dafür zu belohnen.

          1. René H. 🔅

            Für die Konzerne ist das richtig, aber nicht mehr für den Mittelstand. Außerdem ist das Produktivitätswachstum größtenteils auf Automatisierung zurückzuführen, welche naturgemäß Druck auf geringer qualifizierte Beschäftigung ausübt. Generell dürfen und sollen die Löhne ja steigen, aber der Produktivitätsgewinn im Wettbewerbsumfeld muss passen. Wenn internationale Wettbewerber ein viel höheres Produktivitätswachstum haben, helfen mir kleine Verbesserungen hier auch nicht viel.

        2. Wir bräuchten vor allem wieder mehr Mut für Neuheiten, wie zu Zeiten der Industrialisierung. Aber dieses Problem haben viele Gesellschaften, die damals erfolgreich waren, als großer und erfolgreicher Dampfer kann man ein Schiff schwer umlenken. Und wir blicken auf eine alte Gesellschaft. Wenn die Europawahlen schlecht laufen, werfen wir uns im Wettbewerb mit China und Co. noch weiter zurück.

  3. Christian K ☀️

    Wenn man das gesetzte Ziel von 15 Millionen Fahrzeugen erreichen will bis 2030, dann hat er sicherlich recht. Dann muss man die Anreize steigern.
    Aber dann sollte man nicht wieder über eine Kaufprämie nachdenken.

    Vielleicht eine „Abwrackprämie“, um die Verbrenner wegzubekommen und den E-Autobestand zu erhöhen?
    Oder einen Pauschalbetrag für den Halter des E-Fahrzeugs?
    Oder wie mal vorgeschlagen das Bonus/Malussystem?

    1. René H. 🔅

      Abwrackprämien halte ich für wahrscheinlich. Hat sich doch schon Mal bewährt… 😊

  4. René H. 🔅

    Zum Thema angemessene CO2-Ziele: Die VWAG ist der einzige große Konzern, der wahrscheinlich Probleme mit der Erreichung der CO2-Ziele haben wird. Da sollte sich Herr Blume mal fragen, warum z.B. BMW es locker schafft, seine Truppe aber womöglich nicht. Liegt wohl daran, dass BMW so viele Kleinwagen verkauft…

    1. Spiritogre 🌟

      BMW baut 2 – 3 Millionen Autos im Jahr, VW 9 Millionen. BMW verkauft mehr Elektroautos als VW, BMW ist auf Rang 3 nach BYD und Tesla, VW „nur“ auf 5, und besetzt quasi 90 Prozent der Oberklasse bei Elektroautos alleine. VW hat keine „Oberklasse“ Elektroautos.

  5. Mårtiň 🏆

    Die Anreize aus der Politik müsen bezahlt werden. Diese zahlen wir am Ende alle.

    1. So funktioniert unser System, am Ende profitieren wir dann wieder, wenn es Arbeitsplätze und Steuern gibt. Der Kreislauf des Geldes in der Wirtschaft.

      1. rogh 🏅

        Aber dann müsste es Importzölle auf Autos geben, damit die Arbeitsplätze auch wieder hier entstehen. Die Unternehmen sind dazu bereit, lokal Fabriken zu eröffnen. Siehe Tesla, siehe BYD in Mexico oder diverse Werke in den USA.

  6. Nyarla 🍀

    Mein Brötchengeber weigert sich seit 5+ Jahren beharrlich die bereits bestehenden Ladesäulen für die Flottenfahrzeuge auch für die Privatautos der Mitarbeiter freizugeben. Angeblich steuerliche Gründe….

    1. Christian 💎

      Nicht nur angeblich, dass hat tatsächlich mit der Steuer zu tun.

      Stichwort: Geldwertervorteil.

      Heißt aber nicht, dass ich da das Vorgehen vom Staat unterstütze. Der Staat muss langsam mal anfangen, die ein oder andere Steuer abzuschaffen.

      1. Thomas 🌀

        Wenn der Arbeitnehmer mit der eigenen Ladekarte bezahlt, sollte es kein Problem sein, oder ?

        1. Felix 🔅

          Aber der Strom wird doch trotzdem vom Arbeitgeber bezahlt wenn er die Ladesäule installieren lässt, oder?

      2. Ande 🪴

        Bitte nochmal informieren! Ist steuerfrei.

    2. cby 🪴

      Ich kann bei meinem Arbeitgeber kostenlos laden. Allerdings gibt es nur wenige Ladesäule und mittlerweile zu viele E Firmenwagen.
      Aber gut das ganze bringt mir bei meinem Diesel sowieso nichts. Aber kann sich ja irgendwann ändern wenn es mal vernünftige und bezahlbare Kombis gibt.

  7. Felix 🔅

    Ja, das Geld soll lieber in die Ladeinfrastruktur gesteckt werden. Überall dort wo Autos lange herumstehen: am Wohnort, Supermarkt, Arbeit, Fitnessstudio etc.

Du bist hier:
mobiFlip.de / Mobilität / ...