Volkswagen verschiebt Projekt Trinity um mehrere Jahre

Projekt Trinity und das neue Werk in Wolfsburg waren eines der großen Ziele von Herbert Diess, aber der ist mittlerweile weg und jetzt ändert sich die Lage. Gestern wurde berichtet, dass das neue VW-Werk vermutlich doch nicht gebaut wird.

Im Rahmen der LA Auto Show hat Thomas Schäfer gegenüber Autocar bestätigt, dass es solche Gespräche gibt. Als das neue Werk geplant wurde, da war nicht abzusehen, ob man die Produktion auch in einem bestehenden Werk hinbekommt.

Das erste Trinity-Projekt

Außerdem ging Volkswagen damals von einer deutlich höheren Nachfrage nach Verbrennern aus und rechnete damit, dass man die Kapazitäten in Wolfsburg für diese Nachfrage benötigt. Mittlerweile hat sich diese Meinung wieder geändert.

Aktuell geht Volkswagen davon aus, dass man die neuen Elektroautos, welche eine neue SSP-Plattform nutzen, auch in einem alten Werk bauen kann. Vielleicht nicht ganz so schnell und effizient, wie im neuen Werk, aber man spart so auch Kosten.

Für das neue Werk war eine Investition von 2 Milliarden Euro vorgesehen, das ist viel Geld. Und da sich dieser Markt rasant verändert, kann man das Geld vielleicht anderweitig gebrauchen. Allerdings hat diese Entscheidung auch einen Nachteil.

Volkswagen drückt auf die Bremse

Ursprünglich sollte Projekt Trinity (eine Limousine als Antwort auf das Tesla Model 3, gefolgt von einem SUV als Antwort auf das Tesla Model Y) schon 2025 vom Band laufen, doch dann wurde sehr schnell klar, dass es frühestens 2026 losgeht.

Thomas Schäfer geht jetzt davon aus, dass sich das Projekt wieder verschiebt und wir über 2028 oder sogar 2029 sprechen. Man ist sich „noch nicht 100 Prozent sicher“, aber habe so mehr Zeit, das alte Werk für Elektroautos umzubauen.

Nach dem Abgang von Herbert Diess steht bei der Volkswagen AG momentan alles auf dem Prüfstand. Es wird neu geplant und Pläne werden geändert, auch bei der Software. Die entsprechenden Details soll es „in den kommenden Wochen“ geben.

Volkswagen will robustere Roadmap

Die neue Roadmap von Volkswagen soll „robuster“ werden, Herbert Diess war ja für riskante Entscheidungen bekannt. Die MEB-Plattform wirkt mittlerweile wie ein sehr schlauer Schritt, aber eine Plattform für Elektroautos war damals ebenfalls riskant.

Warten wir mal ab, wie sich das bei Volkswagen entwickelt, aber Thomas Schäfer und Oliver Blume sind sich wohl einig, dass man etwas auf die Bremse drückt. Die MEB-Plattform muss also noch eine Weile ausreichen (und sollte optimiert werden).

Sehe ich kritisch, auch wenn ich gut verstehen kann, dass man die Investitionen in diesen Zeiten reduzieren möchte. Doch Tesla ist Marktführer bei Elektroautos und China holt gerade massiv auf. Ist das ein guter Zeitpunkt, um vom Tempo zu gehen?

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