Volkswagen wirbt mit fast 1.000 km Reichweite bei Elektroautos

Der VW ID.7 Pro S ist bei Volkswagen das Elektroauto, welches mit die beste WLTP-Reichweite besitzt. 709 km knackt die Limousine, womit sie auf dem Level eines Tesla Model 3 liegt, wenn auch mit einem etwas größeren Akku im Unterboden.

Letztes Jahr warb VW schon mit einer Testfahrt, die nah an die 800 km herankam, jetzt legte man mit einem serienmäßigen VW ID.7 Pro S genau 941 km zurück. Der Verbrauch lag bei 9,2 kWh auf 100 km, was für ein Elektroauto extrem effizient ist.

Doch Volkswagen nennt es auch „Effizienzfahrt“, die nichts mit der Realität zu tun hat. Man war in einem wärmeren Italien unterwegs, vermutlich ging es viel bergab und bei den aktuellen Bedingungen in Deutschland sind das doch eher 500 km.

Volkswagen geht etwas in die Offensive

Man merkt aber, dass Volkswagen langsam in die Offensive bei Elektroautos geht, denn die Nachfrage ist eingebrochen und muss sich 2025 steigern. Daher lockt man auch zu Probefahrten, es ist Teil einer neuen und direkteren Kommunikation.

Doch das effizienteste Mittel, und das sieht man auch immer wieder bei den ID-Modellen von VW, ist der Preis. So eine Effizienzfahrt wird niemanden überzeugen, fast 1.000 km in Italien klingen am Ende nur auf dem Papier gut, nicht in der Kasse.

Ich vermute, dass VW aber zunächst den Fokus auf Marketing zum Start ins neue Jahr legt, mit Angeboten und Rabatten kann man auch später noch reagieren. Mal schauen, es dürfte ein interessantes Jahr für Elektroautos in Deutschland werden.

Nachtrag: Die Durchschnittsgeschwindigkeit betrug 29 km/h und wurde auf dem Low Speed Ring in Nardò absolviert, es waren 5 bis 15 °C. Es handelt sich um einen 12,5 km langen Rundkurs für die „Simulation verschiedenster Verkehrsszenarien“.


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  1. Spiritogre 🔅

    Ja, ist immer nette Werbung. Im Winter auf der Autobahn bei normalem Tempo kommt aber selbst so ein Auto kaum 400km weit.

    Nio macht das ja auch gerne. Quer durch China immer leicht bergab auf einsamer Landstraße und 1000km mit 100kWh Akku sind kein Problem. Ich glaube, die hatten letztens sogar mit 2000km geworben, allerdings mit einem 150kWh Akku.

  2. René H. 🔆

    Ehrlicherweise hätte ich mehr erwartet. Schon 2018 hatte nextmove 1.001 km aus einem alten Model 3 rausgeholt, aus nur max. 75 kWh, ebenfalls auf einem Rundkursrs, mit 36 km/h im Schnitt. Das sollte doch fast sieben Jahre später mit einem deutlich größeren Akku auch bei VW klappen…

  3. René H. 🔆

    Ich verstehe nicht, warum wertvolle Informationen aus der Pressemitteilung hier nicht genannt werden: Sie sind auf dem Rundkurs in Nardo gefahren mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von sagenhaften 29 km/h! Das ist doch wichtig zur Einordnung, wie der Verbrauch zustande kam.

    1. Das liegt daran, dass ich dieses Detail übersehen habe. Habe ich ja nicht absichtlich weggelassen, werde es ergänzen.

  4. Herr X 👋

    Man muss es einfach mal sagen: Diese Seite denkt sich fast immer neue Schoten aus wie man deutsche Hersteller in einem schlechten Licht dastehen lassen kann – besonders VW scheinen manche Autoren hier auf den Kicker zu haben.
    „Volkswagen wirbt mit fast 1.000 km Reichweite bei Elektroautos“ Nein, das ist schlicht falsch und fernab der Realität. Damit wird nicht geworben.
    Die Realität: VW hat per Pressemitteilung mitgeteilt, dass diese Reichweite bei einem Effizienztest des Serienmodells erreicht wurde.

    Den Unterschied zwischen Pressemitteilung und Werben sollte man doch eigentlich kennen – zumindest wenn man etwas journalistischen Anspruch hat…

    1. Robert 🌀

      Glaubst du da ernsthaft selber, was du schreibst? Selbstverständlich erhofft sich VW eine entsprechende Berichterstattung. Und wenn die Presseabteilung eine extra Pressemeldung dafür erstellt, was soll denn das andere sein als werben? Dafür ist die Presseabteilung doch da ….

    2. So viele Falschaussagen, wo fange ich an. Wir denken uns nichts aus, das ist eine offizielle Mitteilung von VW. Und natürlich ist das Marketing, glaubst du VW will nur die Presse informieren? Diese werden nicht veröffentlicht, damit 100 deutsche Journalisten das lesen, sondern es die Runde macht, spricht Marketing.

      Aber wie kommst du darauf, dass ich VW im schlechten Licht positionieren möchte? Im Gegenteil, ich schreibe immer wieder, dass ich hoffe, dass sie die Kurve bekommen. Und so schlecht ist das Licht ja nicht, im Gegenteil, es ist eine beeindruckende Reichweite, ich habe für unerfahrene Leser nur aufgezeigt, wie sinnfrei dieser Wert am Ende ist.

      Dann am Ende eine kleine Beleidigung durch die Blume, man habe keinen Anspruch. Wenn etwas nicht in das eigene Weltbild passt, dann wird heute gerne direkt beleidigt, irgendwie traurig, dass die Menschen kein Selbstbewusstsein mehr haben und andere Herangehensweisen und Sichtweisen einfach nur akzeptieren können.

  5. Jan 🌟

    Ich finde solch ein Marketing ist insgesamt eher schädlich für die Elektromobilität. Das fördert genau das Stammtischgerede. Schade, dass VW da noch nicht weiter ist.

  6. Galli ☀️

    Bergab finde ich sogar bei einer Effizienzfahrt sinnlos. Da komme ich ggfs. auch ohne Motor voran.

    1. mrn 🍀

      Man kann schon davon ausgehen, dass das Fahrzeug bei einer Testfahrt von >900km annähernd genauso viel bergauf gefahren ist wie bergab.

      Und zumindest mir erscheint es suspekt, dass Fahrzeuge in bergigen Regionen höhere Reichweiten entwickeln als in der Ebene.. Kann jemand erklären, woran das liegen könnte?

      1. Thomas 💎

        Da gibt’s nicht viel zu erklären, diese „Testfahrten“ gehen halt mehr bergab als bergauf.
        Wenn ich aus den Ardennen / Eifel zurück nach Hause ins Flachland fahre, und das Wetter ist bei idealen 23 Grad, dann komme ich auch locker auf 10 kWh pro 100km.
        Heizung bzw. Klimaanlage auf Umluft und Strompedal bis max. 30%, dann sogar 9 kWh.

      2. Neuhier 💎

        Naja, ich kann natürlich am Großglockner starten und dann bis zum Ende des Stiefels auf Meereshöhe fahren. Dann habe ich schon mal einen gewissen Teil der Potentiellen Energie in elektrische umgewandelt. Dass ich aber im bergigen Umfeld zB aufgrund der Reku weniger Verbrauch habe ist ein Irrglaube. Es gibt immer Verluste zwischen Laden und Entladen.

      3. René H. 🔆

        Auf flachen Hochebenen ist der Luftwiderstand geringer (geringere Luftdichte).
        Aber bei dieser Testfahrt in Italien gibt es keine 900 km nur Hochebene. Ich schätze mal, dass recht gemütlich gefahren wurde, vielleicht etwas mehr Rückenwind als Gegenwind, ein paar Höhenmeter mehr bergab als bergauf (kein Rundkurs).

        1. René H. 🔆

          wurde korrigiert/ergänzt, s.o.

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