Ticwatch Pro im Test – Der Preis-Leistungs-Sieger?

Die Ticwatch Pro ist seit einigen Tagen mein steter Begleiter in Sachen Smartwatch. Die Uhr selbst hatte es mir aufgrund der Feature-Liste derart angetan, dass ich sie direkt kaufen musste. Jetzt wird es langsam Zeit, meine Eindrücke zu der Smartwatch in Worte zu fassen. 

Lieferumfang

Der Lieferumfang gestaltet sich recht übersichtlich. Neben der Uhr selbst und dem wechselbaren Leder-Armband mit Silikon-Unterseite finden wir noch ein wenig Papierwerk und den magnetischen Ladedock mit den Pins und einem fest angebrachten USB-Kabel.

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TicWatch Pro eingetroffen und ausgepackt18. Juli 2018 JETZT LESEN →

Technische Details zur Ticwatch Pro

Zur Ticwatch Pro selbst

Die Verarbeitung der Ticwatch Pro fällt im Vergleich zu den TicWatch-Vorgängermodellen hochwertiger aus. Das Armband bekam einen Lederüberzug auf der Oberseite und auf der Unterseite besteht es aus geriffeltem Silikon, was dem schwitzen ein wenig vorbeugen soll.

Die Uhr selbst sieht aufgrund der verwendeten Materialien und des Designs zugleich sportlich und elegant aus. Einziger Punkt zur Kritik wäre für ich der Kranz um das Display herum. Dieser ist durch die Hochglanzlackierung etwas anfällig für Fingerabdrücke. Aber da genügt ein kurzes drüber Wischen mit dem Finger und alles sieht wieder prima aus.

Die Unterseite ist aus silbernen Metall, was dazu führt, dass die Smartwatch auch bei einem seitlichen Blick darauf nicht zu sehr aufträgt. Auf eben dieser Unterseite finden wir auch den Pulsmesser, welcher nicht dauerhaft misst, sondern bei Bedarf aktiviert werden muss. Dies ist zum einen verständlich (sonst hoher Akkuverbrauch) und zum anderen aber vielleicht gerade für Sportler eher ein Nachteil.

Ebenfalls auf der Unterseite finden wir die PINs für den Ladeanschluss. Der dazugehörige Ladedock wird mittels Magneten zielsicher an der Uhr angedockt. Etwas weiter unten verlinke ich noch einen kleinen Clip auf Instagram, der diesen Vorgang zeigt.

Auf der rechten Seite sind auf der Ticwatch Pro zwei Knöpfe angebracht. Eine drehbare Krone zum scrollen durch Listen wie z. B. auf der Diesel FullGuard gibt es hier nicht. Die vorhandenen Knöpfe sind mehrfach belegt. So startet ein kurzer Druck auf den unteren Knopf Google Fit, zweimaliges drücken führt direkt zu Google Pay und ein langer Druck auf den untern Button zeigt ein Menü zum schnellen Wechsel auf den wesentlichen Modus, Neustart und Ausschalten.

Der obere Button schaltet mit einem Druck zum Menü und wieder zurück und bei langem drücken wird die Google Spracherkennung gestartet. Ein Lautsprecher nebst Mikrofon sind auf der Ticwatch Pro also auch installiert und telefonieren wie Michael Knight in K.I.T.T. funktioniert auch mit der Smartwatch. Yeah!

Das Killer-Feature der Ticwatch Pro ist vermutlich das verbaute FSTN-Display, welches ein wenig an die guten alten CASIO-Watches erinnert. Es ist nicht mittels Watchfaces anpassbar und sorgt zum einen für eine gute Ablesbarkeit des Displays bei direktem Sonneneinfall, aber auch zu schlechter Ablesbarkeit bei Dunkelheit. Hier hilft dann ein kurzer Druck auf das Display, welcher zurück zum OLED-Display schaltet. Der interessantere Punkt ist aber sicher das einsparen des Akkus, bei aktiviertem FSTN-Display.

Hier gibt es mehrere Optionen:

Einen kleinen Test des wesentlichen Modus habe ich trotzdem mal on-the-fly durchgeführt. Er zeigt sehr schön, dass der Akkuverbrauch im wesentlichen Modus in Ordnung geht, auch wenn er keine wirklich wertbare Aussage ist, weil die 15% Ausgangssituation evtl. nicht gestimmt haben usw. Trotzdem zur Info:

Um 14.30 Uhr kam die Meldung auf der Uhr im Normalmodus, dass nur noch 15% Akku über wäre. Dann folgte meine Umschaltung auf den wesentlichen Modus, also dieser „Casio-Look“. Um 23:15 Uhr habe ich dann testweise wieder zurück zu Normal geschaltet und hatte immer noch 10% Akku über! Normalerweise wäre die Uhr Mittags noch n Stündchen am Start gewesen und dann aus gegangen. Nice, oder?

Zu den beiden Displays kann noch erwähnt werden, dass es deshalb keinerlei Einbußen in Sachen Optik, Qualität oder Empfindlichkeit des Touchscreens gibt. Da scheint auch keines der beiden in einem anderen Modus durch oder sowas.

Der zweite Vorteil verglichen mit vielen anderen Wear OS Smartwatches ist der verbaute NFC-Chip. Damit wird dann Google Pay unterstützt. Mit der Revolut-Karte klappten erste Zahlungsversuche problemlos. Natürlich kommt es darauf an, wo ihr die Zahlungsmethode einsetzen könnt. Im LIDL und im E-Center war das bezahlen via Uhr beispielsweise absolut kein Problem. Ein paar Eindrücke dazu könnt ihr hier in diesem kleinen Erfahrungsbericht nachlesen.

Zwischenzeitlich gab es diverse Updates der Google Pay-App auf der Smartwatch. Mit einem davon wurde der Start der App selbst deutlichst beschleunigt. Damit macht das bezahlen mit der Ticwatch Pro definitiv Spaß – ein bisschen James Bond-Feeling inklusive. Zweimal kurz auf den unteren Button drücken startet Google Pay und die virtuelle Kreditkarte wird wie im Foto oben angezeigt.

Nun genügt es die Ticwatch Pro kurz an das Terminal zu halten und schon signalisiert ein vibrieren, dass die Karte/Uhr erkannt wurde. Ein, zwei Augenblicke später steht dann auf dem Terminal dran, dass die Karte akzeptiert wurde. Fertig. :)

Eure getätigten Transaktionen könnt ihr später in Google Pay auf der Uhr selbst (Pay starten und auf die Kreditkarte tippen, dann erscheint eine Liste der Transaktionen) abrufen, oder auf dem Handy, in meinem Fall innerhalb der Revolut-App.

Ich muss bei dem Thema bezahlen nur mit der Smartwatch irgendwie immer an einen Werbeclip aus meiner Kindheit denken. 1991 kam VISA mit diesem Werbeclip raus. Das Mädel hatte nichts bei sich außer einen schicken Badeanzug und eine Visa-Karte. Heute könnte man das ummünzen und dem Mädel einfach nur nen Badeanzug und eine Smartwatch mit Google Pay verpassen.

Der dritte Punkt ist das verbaute GPS-Modul. Auch damit konnte die Diesel Smartwatch nicht aufwarten. Die Ticwatch Pro besitzt selbiges aber und kann deshalb problemlos mit Google Maps zur automatischen Ausrichtung der Karte genutzt werden, oder zum tracken der zurückgelegten Strecken.

Abgesehen davon verhält sich die Ticwatch Pro wie jede andere WearOS-Smartwatch auch. Das installierte Android bzw. WearOS bietet einige Apps (auch spezielle Dinge für IFTTT, Logitech Harmony, Tasker etc.) und natürlich unendlich viele Watchfaces auch via Watchmaker usw. Mobvoi installiert von Werk aus auch schon eine ordentliche Anzahl Watchfaces. Gefühlt mit die größte Auswahl, die ich auf einer WearOS Smartwatch je gesehen habe. Es folgen noch ein paar Screenshots von der Uhr runter:

Zusätzlich gibt es von Mobvoi (Hersteller der Ticwatch Pro) noch ein paar installierte Apps. Unter anderem für eine Zusammenfassung der Fitness-Daten. Die App macht auf dem Smartphone durchaus was her. Ich überlege noch krampfhaft, an welchen Hersteller mich der Look erinnert…

Und sonst noch?

Update

Es handelt sich in der Tat um WearOS 1.4. Das basiert längst auf Android OREO. Lediglich die Versionsnummern wurden beim Wechsel von Android Wear zu Wear OS wieder von 1.0 gestartet. WearOS 1.4 entspricht also Android Wear 2.14.

Fazit zur Ticwatch Pro

Die Ticwatch Pro wandert aktuell für 249,- EUR über den virtuelle Ladentisch bei Amazon. Gerade für diesen Preis finde ich hat die Ticwatch Pro den Preis-/Leistungssieg verdient. Klar könnt ihr deutlich günstiger (ZENWatch, Fossil Q im Angebot, etc.) an Smartwatches mit Wear OS gelangen, aber diese haben dann nicht diese verbauten Features.

Ich persönlich würde zum jetzigen Zeitpunkt jedem die Ticwatch Pro empfehlen. Allerdings darf man nicht außer Acht lassen, dass Qualcomm seinen nächsten Prozessor, optimiert für Wearables, auf den Markt geworfen hat und die nächste Runde an WearOS Smartwatches sicher schon in den Startlöchern steht…

Falls noch Fragen offen sind, gern ab in die Kommentare damit. 

Wertung des Autors

Michael Meidl bewertet Mobvoi Ticwatch Pro mit 4.5 von 5 Punkten.

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