Volvo C40 Single-Motor im Alltag: 7 persönliche Stichpunkte

Volvo C40 Heck

Den Volvo C40 konnte ich bereits zum Marktstart letztes Jahr testen, doch Ende 2022 wurde ich von Volvo gefragt, ob ich mir auch die Single-Motor-Version etwas genauer anschauen möchte. Diese Gelegenheit habe ich zum Jahreswechsel genutzt.

Meine Testberichte sind subjektiv, in diesem Fall bin ich aber noch persönlicher an die Sache und habe mir immer dann einen Stichpunkt notiert, wenn mir etwas im Test aufgefallen ist. Normalerweise achte ich auch gezielt auf Dinge wie Reichweite.

Und dabei sind mir 7 Stichpunkte in den letzten Tagen aufgefallen, die ich mit euch teilen möchte. Allerdings hatte ich auch ein Problem beim Testen im Hinterkopf, was Volvo kurz nach meiner Zusage für diesen Test auslöste. Dazu im Fazit mehr.

Volvo C40 im Test: Meine 7 Stichpunkte

  • Bei der Reichweite ist der WLTP-Wert relativ egal, vor allem im Alltag und jetzt im Winter. Ich bin recht viel gefahren, wie weit kam ich denn in etwa? Das waren bei mir ca. 350 km beim C40. Das ist okay, aber die Elektroautos von Volvo und Polestar sind weiterhin nicht besonders effizient und selbst unter passablen Bedingungen liegt der Verbrauch gerne bei über 24 kWh pro 100 km.
  • Dafür war ich mit der Ladeleistung durchaus zufrieden, wenn der Akku vor dem schnellen Laden vorkonditioniert wird. Eine Peak-Leistung von 150 kW sagt in der heutigen Zeit nicht viel aus, wichtig ist die Ladekurve. Und da habe ich im Winter noch über 100 kW bei über 65 Prozent Akku gesehen, was für mich okay ist. Klar, das geht noch besser, aber ich habe mit dem Polestar 2 damals schlechtere Erfahrungen gesammelt.

Volvo C40 Front

  • Die 175 kW (238 PS) sind ausreichend, aber wir sprechen mit ein paar Extras über 1.000+ Euro im Monat und schaut man sich mal ein vergleichbares Model Y von Tesla an, dann dürfte die Basis gerne mehr Power haben. Doch das ist nicht mein „Problem“, was mich im Alltag häufiger „gestört“ hat, ist der Frontantrieb, denn ein Heckantrieb sagt mir bei der Fahrdynamik eines Autos deutlich mehr zu.
  • Android Automotive gefällt mir als Basis und so konnte sich Volvo in kurzer Zeit mehrere Dienste wie Spotify, YouTube, Google Maps und Co. ins Auto holen. Es gibt kein OS, bei dem ich CarPlay seltener nutze, als bei Android Automotive. Allerdings…
  • … ist beim Infotainmentsystem dennoch Luft nach oben. Die Optik von Android Automotive ist bei Volvo nicht modern und es gibt weiterhin kein Head-up-Display, was man in dieser Preisklasse in der heutigen Zeit gewohnt ist. Und das Display in der Mitte ist relativ klein. Ein modernes und großes Display in der Mitte (mit einem dünnen Rand), eine neue Benutzeroberfläche und ein Head-up-Display und das wäre, vor allem in Kombination mit dem sehr guten Fahrerdisplay, die für mich optimale Lösung im Auto. Hinzu kommt außerdem noch der Google Assistant als vielleicht bester Assistent in einem Auto. Bei VW und Co. nutze ich diese Option oft gar nicht, aber hier funktioniert das zuverlässig.

Volvo C40 Android Automotive Display

  • Man spürt, dass Volvo hier noch keine Elektro-Plattform nutzt und das im Kern auf einem Verbrenner, wie beim XC40 Recharge, aufbaut. Vergleichbare SUVs in dieser Größe, die als Elektroauto geplant wurden und eine entsprechende Plattform nutzen, bieten da etwas mehr Platz im Innenraum und Kofferraum. Aber: Es gibt einen Frunk, also einen kleinen Kofferraum vorne. Das reicht für die Ladekabel und ist für mich ein Mehrwert bei einem Elektroauto.
  • In den letzten Wochen bin ich, abgesehen vom Model Y, viele Elektroautos gefahren, die zwar die Rekuperation für One Pedal Driving nutzen, aber auch nicht bis zum Stillstand. Das ist hier optional möglich und ich musste im Alltag nur sehr selten die Bremse tätigen. Geschmackssache, muss man sich auch erst dran gewöhnen, aber ich mag richtiges One Pedal Driving und das ist hier gut umgesetzt. Es ist auch optional, man kann also wie bei einem Verbrenner gleiten, aber leider lässt sich das nicht bequem (z.B, am Lenkrad) einstellen. Ein schneller Wechsel zwischen One Pedal Driving und Gleiten (geht nur über das Touch-Menü, was man auf der Autobahn nicht bedienen will) wäre noch perfekt.

Volvo C40 im Test: Mein Fazit

Grundsätzlich finde ich den Volvo C40 Recharge gut, er ist nicht zu groß, ich mag ihn optisch, vor allem das Heck, aber ich habe bei diesem Fazit ein Problem. Im Herbst kommt eine optimierte Version mit Heckantrieb und mehr Reichweite, die auch noch schneller lädt. Diese Version von mir ist also ungünstigerweise veraltet.

Ein paar Kritikpunkte bleiben und die Pluspunkte natürlich auch, aber ein paar Dinge macht Volvo mit dem neuen C40 besser. Ich kann aber nicht testen, ob die Reichweite wirklich spürbar besser wird und der neue C40 schneller lädt. Vor dem Kauf eines Volvo C40 würde ich also ehrlich gesagt noch diese Reviews abwarten.

Prognose: Der Volvo C40 ist ein sehr solides Elektroauto und es klingt so, als ob die neue Version eine ganze Ecke attraktiver wird. Das muss sie aber auch, denn wer ein paar Extras bucht, der liegt bei über 1.000 Euro im Monat. Die aktuelle Version hat dafür noch (zu) viel Luft nach oben, die neue Version will ich dann auch testen.


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  1. Christian 💎

    Ok…du hast also auch mal darüber berichtet. Danke fürs Auffrischen meiner Erinnerungen.

    Ändert aber nichts an meiner Frage, welche du nicht beantwortest hast. Du hast also hier noch das alte Modell vorgestellt?

    1. Lass mich deine Frage mit dem Bericht beantworten: Diese Version von mir ist also ungünstigerweise veraltet.

      Alternativ mit meiner Antwort auf deinen Kommentar: Und ja, der neue Dual Motor wird ab dem Frühjahr und der neue mit Heckantrieb ab Herbst produziert.

      Ich habe eine veraltete Version getestet und die neue wird erst im Herbst produziert, es ist also gar nicht möglich, dass die schon jemand getestet hat. Ist das so schwer zu verstehen?

  2. Christian 💎

    Ich lese gerade auf notebookcheck, dass Volvo die 2023er Modelle vom XC40/C40 vorgestellt hat.

    https://www.notebookcheck.com/Volvo-C40-und-XC40-Recharge-Pure-Electric-2023-Kuerzere-Ladezeiten-groessere-Reichweite-und-neuer-Antrieb.682025.0.html

    Wenn ich deinen Test so lesen: Hast du wirklich die "alte" Version getestet und stellst diese hier vor?

    1. Die heutige Meldung liefert keine neuen Details, das ist diese von Dezember: https://www.mobiflip.de/shortnews/volvo-optimiert-die-beiden-elektro-suvs-fuer-2023/

      Volvo wollte wohl noch mal die Verkäufe pushen.

      Und ja, der neue Dual Motor wird ab dem Frühjahr und der neue mit Heckantrieb ab Herbst produziert.

  3. KeyNord2 👋

    Die bessere Variante scheint hier der Polestar 2 mit SingleMotoe zu sein. Seid dem letzen Update ist der sehr Effizient. Auch wenn der Tacho was Anderes sagte, wir haben auf identischer Strecke die nachgeladene Menge mit einem Model 3 verglichen. Laut Tacho hatte das M3 3 kWh weniger, es wurde aber die identische Menge geladen.

  4. Philipp 🔅

    Das Display in der Mitte ist echt peinlich.

  5. Christian 💎

    Du schreibst von 1000+ im Monat. Was ist die Basis für diese Summe?

    Es gibt weder den Hinweis auf den Kaufpreis, noch auf ein eventuelles Abo-Modell.

    1. Philipp 🔅

      Hab ich mich auch gefragt.

    2. Hazz 🌀

      Das habe ich auch nicht verstanden. Vermutlich meint er die Leasingrate, aber nicht jeder entscheidet sich für Leasing, beim Kauf eines Autos.

    3. Jodeler 🏆

      Denke falls er noch die Kommentare lesen wird (Konjunktiv), wird er uns sicher aufklären.

    4. Das ist das Abo auf der Webseite von Volvo, welches ich mal durchgeklickt habe.

      1. Christian 💎

        Schade das du in deinem Artikel keinen Hinweis darauf da gelassen hast und man dir diese doch wichtig Informationen in den Kommentaren entlocken muss.

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