Ein paar Tage mit dem Raspberry Pi 2 Model B

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Ein bis zweimal im Jahr überkommt mich die Bastel-Lust. Einfach mal abschalten vom Gehirn zermarternden Alltag und dann wird an der Terrasse geschraubt, ein Katzenkratzturm gebaut, oder sonstwas in der Art.

Nachdem ich gerade nebenher eine Schulung mache, sollte es etwas Filigraneres werden. Ich wollte mir schon seit langer Zeit mal einen Raspberry Pi zulegen. Ob ich dann damit einen kleinen Server zu Hause realisieren wollte, oder eine eigene Heimsteuerung oder dergleichen war mir aber lange noch nicht klar. Und so blieb die Bestellung bisher auf Eis gelegt.

Irgendwann war ich dann mal über ein Projekt von adafruit gestolpert. Hier wurden praktisch alle meine oben genannten Wünsche auf einmal befriedigt. Ich konnte ein Gehäuse mit dem 3D-Drucker drucken, musste die Tasten, den Lautsprecher usw. auf eine Platine löten und hatte am Ende einen kleinen Computer inkl. Display und Akku usw.

Inklusive (Express-)Versand und Zoll musste ich knapp 150,- EUR berappen und bekam dafür die folgenden Teile:

  • Raspberry Pi 2 Model B
  • 2,8 Zoll Display mit 4 extra programmierbaren Tasten seitlich
  • Taster für das Gamepad
  • Platine um die Taster drauf festzulöten
  • Lautsprecher
  • Verstärker für den Lautsprecher
  • „Stromdings“, welches dafür sorgt, dass der Pi gleichzeitig geladen und mit dem Akku betrieben werden kann (PowerBoost 1000 Charger)
  • Li-Po Akku
  • 4 GB MicroSD Speicherkarte
  • und noch ein paar mehr oder weniger wichtige Kleinteile

Die nötigen Teile nebst einer Bauanleitung für den Pigrrl 2 findet ihr hier auf adafruit. Einzelne Teile gibt es auch schon innerdeutsch mit normalen Versandkosten und ohne noch fälligem Zoll bei den Jungs von exp-tech. Vielleicht ist das auch dann interessant, wenn ihr schon beispielsweise einen Pi habt o. ä. Fertig zusammengelötet und mit dem gedruckten Gehäuse aus dem XZY davinci Pro 1.0 3in1 Drucker sah das Baby dann so aus:

Der Druck wollte aber nicht so wie ich wollte – das sieht man an den Streifen auf der Front, die nicht richtig verklebt bzw. gedruckt sind. Dieses Gehäuse ist das zweite Oberteil, welches mich nicht 100 Prozent zufrieden gestellt hatte. Abgesehen davon hatte der kleine Speaker auch immer ein gewisses Grund-Surren und pfeifen drauf.

Auch mehrmaliges Bachlöten und verändern der Positionen der Platinen und Justierung des Verstärkers half nur minimal gegen dieses Gequieke und deshalb habe ich mich mittlerweile auch schon wieder anders entschieden und den Pi in ein anderes Gehäuse gesteckt.

Ein kleiner Schmunzler für zwischendurch

Natürlich hatte ich das Flachbandkabel, welches als Verbindung zwischen dem Gamepad und dem Display genutzt wird, auf einer Seite falsch herum eingelegt. Deshalb hatte die Steuerung auch zu Beginn nicht funktioniert. Ich habe wieder diverse Dinge überprüft und ein paar Stellen frisch gelötet und dabei den Verstärker etwas *hust* gegrillt.

Am Ende lief der Pi nebst Sound und Strom dann aber, nachdem der Junior meinen Kabel-Fehler bemerkt hatte. Bei den Jungs von EXP gab es den Verstärker recht günstig nachzuordern. Daraus lernt man dann auch ungemein. Nicht gleich aufgeben, falls mal etwas nicht funktioniert.

Zurück zum Projekt

Bilder vom inneren erspare ich euch vermutlich besser – wie ihr am Foto oben seht, hat aber soweit alles irgendwie am Ende doch noch geklappt. Auch wenn es nicht ganz so einfach war, wie ich es mir vorgestellt hatte. Die Tasten hätte ich für dieses Projekt übrigens aus Silikon-Filament drucken müssen, welches ich nicht zuhause habe. Deshalb war die Steuerung dann mit den Tasten aus Hartplastik am Ende nicht ganz so komfortabel, wie sie hätte sein können.

Ach komm, ein Foto aus dem Inneren zeig ich dann doch noch her. Die Platinen mit den verschrumpelten, weil mit dem Lötkolben abgerutschten Teilen, bekommt ihr nicht zu sehen. :D Am Ende hat alles funktioniert – das ist das wichtigste! :)

Wenn alles fertig verlötet ist, muss das Betriebssystem noch heruntergeladen und auf die MicroSD gespeichert werden. Das ging unter OSX einigermaßen einfach. Zuerst muss über die System-Info bla Festplattendienstprogamm bla unmount bla bla Terminal bla usw. Nichts, was ein Noob nicht in 2 Stunden hinbekommen würde. :) Ok – Im Ernst: Es sind dann doch einige Schritte nebst Befehlen im Terminal nötig gewesen.

Im Nachhinein bin ich dann über ein kleines Tool gestolpert, welches die meisten Schritte abnimmt. Es muss lediglich die SD-Karte über das Festplattendienstprogramm deaktiviert (nicht ausgeworfen!) werden, damit das Tool das heruntergeladene Image auf die Karte schreiben kann.

Zwischen den Zeilen hatte ich eben schon erwähnt, dass ich mit dem Gehäuse wgen dem Druck und den Tasten nicht ganz zufrieden bin – deshalb nutze ich aktuell ein Pibow-Gehäuse und eine USB-Tastatur bzw. einen Wireless PS3 Controller nebst Headset, falls mal Tonausgabe nötigt ist. Durch das Pibow-Gehäuse kommt man ja wunderbar an alle Anschlüsse ran und kann fast jedes OS auf den Raspberry installieren. Ob das OS nun per Tastatur oder wie auch immer sonst gesteuert werden möchte.

Hier kann ich für unterwegs den in ein extra Gehäuse verbauten Akku mitnehmen, oder aber einfach ein Netzteil nutzen. Je nachdem was mit dem Raspberry Pi zu diesem Zeitpunkt geplant ist. Habt ihr auch einen Raspberry Pi? Was für Projekte verwirklicht ihr damit?


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