HVO100: Neuer Diesel-Kraftstoff startet an Deutschlands Tankstellen

Ab sofort können Tankstellen in Deutschland den neuen Kraftstoff HVO100 verkaufen. HVO100 ist ein synthetischer Dieselkraftstoff, der überwiegend aus nachhaltigen Rest- und Abfallstoffen wie Altspeisefetten hergestellt wird.

Durch eine katalytische Reaktion mit Wasserstoff werden diese Reststoffe in Kohlenwasserstoffe umgewandelt, wodurch der Kraftstoff fossilem Diesel ähnelt. HVO100 kann als Reinkraftstoff oder als Beimischung zu herkömmlichem Diesel angeboten werden. Möglich hat dies eine Gesetzesanpassung gemacht.

Nicht alle Dieselfahrzeuge können HVO100 tanken

Um Verwechslungen an der Tankstelle zu vermeiden, wird HVO100 mit dem Zusatz XTL gekennzeichnet. XTL steht für Power-to-Liquid-Kraftstoffe, die auf festen oder gasförmigen Energieträgern basieren.

Nicht alle Dieselfahrzeuge können HVO100 tanken, da hierfür eine spezielle Freigabe des Fahrzeugherstellers erforderlich ist, worauf unter anderem der ADAC hinweist. Eine Liste der freigegebenen Modelle wurde von der Deutschen Automobil Treuhand (DAT) veröffentlicht, außerdem sollten Autofahrer die Betriebsanleitung ihres Fahrzeugs zurate ziehen.

Der flächendeckende Verkauf von HVO100 in Deutschland wird noch einige Zeit in Anspruch nehmen, da der Kraftstoff nur schrittweise eingeführt wird. Die Kosten für HVO100 werden voraussichtlich etwa 20 Cent über denen für herkömmlichen Diesel liegen.

Vorteile von HVO100 sind unter anderem eine bessere Klimabilanz und geringere Emissionen von Feinstaub und Stickoxiden. Kritiker verweisen jedoch auf mögliche Betrugsrisiken und die fossile Herkunft des benötigten Wasserstoffs.


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  1. Christian 🏅

    Also ich habe mal bei Clever Tanken geschaut und es wurde eine Tankstelle in meiner Nähe angezeigt.

    Stand 30.05.24 09:30Uhr
    Diesel: 1,689 €/L
    HVO100: 1,759 €/L

    Gegenprobe mit Tankstelle in Berlin zeigt einen vergleichbaren Preis.

  2. Herr P. 🎖

    Der Diesel-Verbrenner lebt, jetzt sogar etwas in sauberer. ;-)

  3. René H. 🔆

    20 cent/l mehr, obwohl CO2-Steuer-befreit?
    Gibt es neuere Aussagen zur Verfügbarkeit pro Jahr? Und zum tatsächlichen CO2-Fußabdruck?

    1. Robert 🌀

      bis zu 33 % geringere Feinstaubemissionen. bis zu 24 % geringerer Ausstoß von Kohlenmonoxid (CO)

      Reduzieren Sie mit HVO 100 Diesel bis zu 90%* Ihrer Treibhausgasemissionen gegenüber fossilem Dieselkraftstoff.

      *über den gesamten Produktlebenszyklus im Vergleich zu einem herkömmlichen Dieselkraftstoff mit Bio-Anteil (B7 gem. DIN EN 590)

      https://www.roth-energie.de/geschaeftskunden/hvo100-diesel

      1. René H. 🔆

        „Bis zu“ – genau. Wenn man alles richtig macht, CO2-arme Energiequelle nutzt (z.B. „grüner“ Wasserstoff) und die Pflanzenfette tatsächlich Altspeisefette aus lokalem Abfall sind, dann kommt man wohl auf 90%. Leider ist das teurer als irgendwas nicht Nachprüfbares aus China zu nehmen. Solange nicht gepfuscht und betrogen wird, unterstütze ich das vollkommen.

      2. René H. 🔆

        Wieso hattest du beim Zitat diesen Zusatz weggelassen?
        *durchschnittliche Reduzierung der Emissionen bei einer Nutzung von 100% HVO-Diesel in Fahrzung (sic!) welche nach der EURO IV-Vorschrift gebaut wurden. Vergleich mit konventionellem schwefelfreiem Diesel-Kraftstoff.
        Okay, das gilt für alte „Stinke-Diesel“. Da kann man noch viel rausholen. Wie sieht es bei neusten 6e-Dieseln aus? Es geht ja schließlich um eine „Zukunftstechnologie“…

    2. Recall 🪴

      Jap. Das Dieselprivileg greift bei HVO100 nicht, daher der Preisunterschied von knapp 20 Cent zum herkömmlichen Diesel.
      Somit wird es wohl länger dauern bis es irgendwann dann jemand nutzt, spätestens wenn die CO2 Abgaben auf den Diesel so hoch sind, dass sie den HVO Preis übersteigen.

      1. René H. 🔆

        Kann das stimmen mit dem Diesel-Privileg (und warum)?
        S.o. v. Christian, ist HVO100 an einigen Tankstellen nur 7 ct/l teurer, nicht 20. Wenn die Nachfrage das Angebot tatsächlich übersteigen sollte, wird der Preis wohl steigen. Allerdings schwankt er vielleicht nicht so sehr, zumindest nicht wegen schwankenden Rohölpreisen.

  4. Robert 🌀

    Eine solide Zukunftstechnologie und ein erster Schritt in die richtige Richtung. Super!

    1. René H. 🔆

      Wenn nicht gepfuscht und betrogen wird, hilft es zur CO2-Reduktion für den Fahrzeugbestand: Das brauchen wir. Aber es hält letztlich nur Steinzeittechnologie weiter am Leben. Die Diesel (und auch Benziner) sind weiterhin dreckig, laut und umkomfortabel.
      Und das Zeug ist und wird eben nicht in vielen Milliarden Litern pro Jahr verfügbar sein. Von daher sollte das nur dem Übergang zu wirklich sauberen und komfortablen Technologien dienen.

      1. Carlo 💎

        Ja, wir haben es kapiert. E Autos sind sehr sauber und keine Problem für die Umwelt. Schließlich kommt unser Strom ja aus der grünen Oase.

        1. Ronald 💎

          Ja, wir haben es kapiert. Verbrenner sind sehr sauber und kein Problem für die Umwelt.
          Schließlich wird unser Sprit CO2-frei gefördert, transportiert und hergestellt.

          1. rogh 🌀

            Die Leute sollten sich mal die Sendung mit der Maus ansehen zum Thema Raffinerie. Das verbraucht ziemlich viel Energie, um Diesel und Benzin aus dem Rohöl heraus zu destillieren. Dazu kommt noch der Transport und die Kriege/Konflikte, die in Verbindung mit Ölförderung stehen. Oder die Probleme, wenn mal wieder ein Tanker im Meer ausläuft oder Pipelines nicht dicht sind. Alles eine ganz saubere Technologie. Ich mein, Öl ist halt natürlich und damit Grün, gelle?

          2. Sebastian 🌟

            Ressourcen um neue E-Autos zu bauen kommen auch komplett CO2-frei im Werk an? Strom wird in DE auch komplett CO2-frei hergestellt? Die alten Verbrenner lösen sich, wenn man auf ein E-Auto umsteigt, einfach so und von selbst in CO2-freie Luft auf?

            Bei HVO100 geht es nicht um CO2-Freiheit sondern um CO2-Neutralität. Also es wird kein weiteres CO2 erzeugt sondern gebundenes CO2 wird wieder freigegeben, was die Bilanz erheblich verbessert. Auch weil es um Abfallprodukte geht die dabei verwertet werden. Wird sich zeigen, wie es im Langzeitbetrieb aussieht.
            E-Autos sind bereits im Langzeitbetrieb und dass es immer noch so verhältnismäßig wenige sind spricht halt auch ne deutliche Sprache. Infrastrukturell hat es für mich nach wie vor den flair einer Person, die neben dem Supermarkt wohnt und nicht verstehen kann bzw. sich drüber aufregt, wieso die ganzen Leute, die zu 99,99% nicht daneben wohnen, ihren Wocheneinkauf mit dem Auto erledigen.

            1. Ronald 💎

              Ich verstehe nicht was du mir nun sagen willst.

              Carlos unterschwelliges Argument war, die Herstellung des Stroms für E-Autos erzeugt auch CO2, deswegen hätten E-Autos keinen Vorteil.

              Erzeugung von CO2 bei Herstellung: Verbrenner ja, Stromer ja.
              Erzeugung von CO2 bei dem „Treibstoff“: Verbrenner ja, Stromer ja.
              Erzeugung von CO2 beim Betrieb: Verbrenner ja, Stromer nein!
              Erzeugung von all den anderen Stoffen die man nicht einatmen will: Verbrenner ja. Stromer nein!
              aber, je grüner der Strommix wird, umso so vernachlässigbarer wird auch dieses Argument der Verbrenner-Apologeten.

              Die alten Verbrenner lösen sich, wenn man auf ein E-Auto umsteigt, einfach so und von selbst in CO2-freie Luft auf?

              Was ist das für ein Argument? Da der alte ein Verbrenner war und Dreck erzeugt hat, kann der neue auch wieder ein Verbrenner sein und auch weiterhin Dreck erzeugen?

              Wenn bei dir eine neue Waschmaschine fällig ist, kaufst auch wieder eine mit Effizienzklasse F, weil die alte hatte das ja auch!?

              Bei HVO100 geht es nicht um CO2-Freiheit sondern um CO2-Neutralität.

              Solange grüner Wasserstoff benutzt wird kann HVO-Diesel den CO2-Ausstoß auf bis zu 10% reduzieren, nicht neutralisieren.
              Und da sind wir schon wieder bei Carlos ursprünglichen Argument.
              Stromer sind nicht besser als Verbrenner, da ja der dafür benötigte Strom auch nicht CO2-frei hergestellt werden kann.
              Aber für die Herstellung von HVO-Diesel ist auf einmal genügend grüner Strom für den grünen Wasserstoff vorhanden?
              Die Botschaft hör‘ ich wohl, alleine fehlt mir der Glaube.

            2. rogh 🌀

              Ressourcen um neue E-Autos zu bauen kommen auch komplett CO2-frei im Werk an? Strom wird in DE auch komplett CO2-frei hergestellt? Die alten Verbrenner lösen sich, wenn man auf ein E-Auto umsteigt, einfach so und von selbst in CO2-freie Luft auf?

              Und Verbrenner werden CO2-frei gebaut und geliefert? Aber eben danach setzt der Vorteil der E-Flotten ggü. Verbrenner ein. Wenn man tagsüber lädt, ist viel Solarstrom da.
              Und wie gesagt: Benzin kommt nicht einfach nur aus der Zapfpistole (auch wenn das offensichtlich einige glauben). Da muss erst gefördert werden, transportiert werden, raffiniert werden, transportiert werden, um dann verbrannt zu werden. Viel zu schade, der kostbare Rohstoff, denn man auch für die Chemie und Pharmazie benötigt.

        2. René H. 🔆

          Mit Diesel sind dreckig meine ich den direkten Ausstoß giftiger Abgase in der Stadt, in den Wohngebieten, da wo die Menschen wohnen und wo man ihnen die Atemluft verdreckt. Leider hat die Autolobby bei Euro 7 die Anforderungen für den Kaltstart weglobbyiert. Wenn das Thema gelöst wäre, wäre ich da sehr entspannt.

          Und bei OC2: Der Strom-Mix wird bei uns und selbst in Osteuropa immer CO2-ärmer, und in vielen Ländern jetzt schon fast CO2-frei. Die Energiewirtschaft muss zahlen für ihre Emissionen, die haben ein wirtschaftliches Interesse, CO2 auf null zu senken.

          1. Jdjdndb 👋

            Muss man dir Recht geben, E-Autos sind allerdings auch nicht so super für die Luft, da der Reifenabrieb deutlich über den meisten Verbrenner steht und somit Feinstaub erzeugt welchen wir einatmen.

            1. René H. 🔆

              Das liegt in Verantwortung der Reifenhersteller. :) Und die bieten ja schon E-Auto-Reifen an mit weniger Abrieb.
              Bedenke, dass es bei E-Autos nur um Reifenabrieb geht und das verantwortliche Mehrgewicht des Fahrzeugs „nur“ 10-20% beträgt. Wir reden ja nicht vom Doppelten oder so. Ein adipöser Premium-Verbrenner-SUV von deutschen Marken (Bsp. X3, GLC) wiegt bei vergleichbarer Motorleistung und Ausstattung nicht weniger als ein ähnlich großer, gewichtsoptimierter E-SUV (Bsp. Tesla Y).
              Bremsstaub fällt bei E-Autos kaum an und Feinstaub aus dem Motor sowieso nicht. In Summe dürfte das deutlich weniger sein als bei Verbrennern.

            2. Ronald 💎

              Vielleicht setzt sich ja auch mal die Erkenntnis durch, weniger Autos wären besser (für die Luft)?

              Ich mache nur Scherze!
              Wir leben schließlich in Autodeutschland.

              1. rogh 🌀

                Bin ich voll dafür: Verpflichtend Homeoffice für alle (wo es geht) und ansonsten CO2-Abgabe für Menschen, die ins Büro fahren müssen – zu tragen natürlich von den Firmen. Pauschal über Bürofläche, denn die braucht man ja für Menschen, die pendeln. Und weniger Bürogebäude bauen, bedeutet auch weniger CO2, weil weniger Beton benötigt wird – und das ist einer der größte CO2-Verursacher. Blöd nur, dass die Rentenfonds in Büro-Immobilien investiert haben.

                1. Neuhier 💎

                  Hmmm…. Spontan…. ein interessanter Ansatz 🤔

            3. rogh 🌀

              Verbrenner sind also besser für die Luft als E-Autos, weil sie mehr Reifenabrieb haben? Verbrenner schweben also? Und die Bremsen sind auch neuerdings rein magnetisch bei den Verbrennern?

              Quelle für deine Aussage. Sonst billiger Troll-Versuch.

              1. Ronald 💎

                Jdj… beruft sich wohl auf die Tatsache das eAutos, aufgrund des Akkus, schwerer sind und damit mehr Reifen- und Bremsabrieb haben.

                Über alle Fahrzeugklassen betrachtet ist die Feinstaubbelastung PM10 durch neue Elektroautos pro Kilometer 5 bis 19 Prozent geringer als jene neuer Autos mit Verbrennungsmotoren. Bei der Belastung durch Feinstaub PM2,5 sieht es anders aus; leichte Elektroautos stoßen 11 bis 13 Prozent weniger Feinstaub aus als vergleichbare Verbrenner, schwere E-SUVs allerdings 3 bis 8 Prozent mehr.

                Dies zeigt mMn aber auch die „Verzweiflung“ einzelner Verbrenner-Apologeten, wenn sie durch die 3 – 8 % mehr Feinstaub bei Dickschiffen, das Konstrukt eAuto damit als gescheitert ansehen.

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