Der Nettogewinn von Mercedes-Benz halbiert sich im Neunmonatszeitraum, Absatz und Umsatz sinken deutlich.

Schwache Verkäufe, geopolitische Unsicherheiten und teure Abfindungen haben den Gewinn von Mercedes-Benz im ersten Dreivierteljahr 2025 stark belastet. Der Konzern gab an, dass der Nettogewinn um 50 Prozent auf 3,9 Milliarden Euro zurückging. Auch der Umsatz schrumpfte um acht Prozent auf 98,5 Milliarden Euro. Konzernchef Ola Källenius betonte laut Mitteilung, die Zahlen entsprächen der Prognose eines deutlichen Rückgangs.

Im dritten Quartal fiel das operative Ergebnis rund 70 Prozent niedriger aus. Belastend wirkten insbesondere Sondereffekte in Höhe von 1,4 Milliarden Euro, darunter 876 Millionen Euro für Abfindungen im Rahmen des Programms „Next Level Performance“. Etwa 4000 Mitarbeiter verließen das Unternehmen bislang freiwillig, vor allem während des Turbo-Zeitraums im Sommer. Trotz der Schwäche legte die Aktie nach Bekanntgabe kurzfristig um fast acht Prozent zu.

Grafik: Mercedes-Benz

Absatzrückgang in allen Kernmärkten trifft Mercedes hart

Mercedes verkauft laut einer Handelsblatt-Auswertung als einziger deutscher Hersteller in China, den USA und Europa derzeit weniger Fahrzeuge. Der Absatz sank im bisherigen Jahresverlauf um acht Prozent auf 1,34 Millionen Einheiten, in China sogar um 18 Prozent. Das Management begründet dies mit einem bewussten Verzicht auf Preisnachlässe in einem überfüllten Markt. Die Probleme verschärfen sich durch die schwache Nachfrage nach den EQ-Elektromodellen.

Auch in der Van-Sparte gingen Umsatz und Gewinn zurück. Von Januar bis September sank der Umsatz um knapp 14 Prozent auf 12,4 Milliarden Euro, das bereinigte Ebit um über 40 Prozent. Die Umsatzrendite der Pkw-Sparte lag mit 5,7 Prozent zwar in der Zielspanne, blieb aber deutlich unter Vorjahr. Källenius kündigte für 2025 und 2026 eine umfassende Modelloffensive mit neuen Stromern und klassischerem Designansatz an.


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  1. Dennis 🎖

    Alles komplett hausgemacht, Mitleid hält sich deswegen arg in Grenzen.

  2. Jan 🏅

    Ich denke solche Meldung werden wir jetzt nach und nach vermehrt sehen. Mal schauen was passiert, wenn das „Verbrennerverbot“ gekippt wird und sich dann herausstellt, dass das gar nicht die Ursache für den Gewinneinbruch ist.

    1. Christian 🔅

      Genau so wird es kommen. Da zieht man das nächste Kaninchen aus dem Hut.

      Ein paar werden dann bestimmt wieder Robert Habeck und den Grünen die Schuld geben 😅🤣

  3. Athlonet 🎖

    Was? Nur noch 3,9 Milliarden Gewinn?
    Oooohhh, die armen Aktionäre. Lasst uns für sie sammeln…

    „Das Management begründet dies mit einem bewussten Verzicht auf Preisnachlässe in einem überfüllten Markt.“
    Tja, Gier frisst Hirn…

    1. Tobias 🏅

      3,9 Mrd sind Penuts . Schau dir mal die Gewinne von Nvidia , Meta, Amazon & Co an. Die verdienen die 3,9 Mrd. am Tag. Und es ist ja nicht so, dass sich Mercedes das Geld auf die hohe Kante legt und davon die Firmenfeiern bezahlt. Die Kohle wird benötigt, um weiter in die Zukunft zu investiern.

      Aktionäre bzw. der Finanzmarkt wird benötigt, damit sich die Firmen Geld beschaffen können, um zu investieren. Und das ist auch gut so. Es ist halt der Neid in Deutschland, dass wenn jemand erfolgreich ist – Mercedes nun gerade weniger – diesen neidisch zu begutachten. In anderen Ländern werden diese Menschen gefeiert und bewundert.

      Wenn du neidisch auf die Aktionäre bist, kauf doch selbst Aktien von Mercedes und freue dich über die Dividende. Viel hatten die Aktionäre übrigens in der letzten Zeit nicht zu lachen, wenn es um die Kursentwicklung ging.

    2. Manni 🪴

      Nicht vergessen, die sind verantwortlich für etliche Arbeitsplätze in unserem Land – nicht zu vergessen auch die Steuereinnahmen, die dadurch resultieren. Wenn die verlieren, dann verlieren wir als Land auch

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