Eine Studie von BearingPoint zeigt, dass digitale Zahlmethoden wie Wallets und Instant Payments den europäischen Zahlungsverkehr rasant verändern.

Laut der „Retail-Payments-Market Studie 2025“ von BearingPoint und OeNPAY erlebt Europa einen grundlegenden Umbruch im Zahlungsverkehr. Immer mehr Transaktionen werden digital und in Echtzeit abgewickelt.

In den untersuchten Märkten wurden 2023 über 100 Milliarden bargeldlose Zahlungen erfasst, mit deutlichem Wachstum sowohl in Industrieländern als auch in Schwellenmärkten. Der Trend zu mobilen und kontaktlosen Lösungen prägt laut den Autoren den Alltag vieler Konsumenten.

Kartenzahlungen bleiben europaweit dominant, doch Mobile Wallets wie Apple Pay oder Google Pay legen stark zu. In Ländern wie Finnland und Schweden werden fast alle Zahlungen kontaktlos abgewickelt.

Auch in der DACH-Region wächst die Nutzung mobiler Bankkarten und digitaler Zahlungssysteme. In der Schweiz spielt TWINT eine zentrale Rolle, während in Deutschland und Österreich internationale Anbieter Marktanteile gewinnen.

Instant Payments und FinTechs verändern Zahlungsgewohnheiten

Laut den Studienautoren steht der Durchbruch von Echtzeit-Überweisungen bevor. Sinkende Transaktionskosten und neue EU-Vorgaben, etwa die Instant-Payment-Verordnung, beschleunigen den Wandel.

In Deutschland und Österreich etablieren sich SEPA-Instant-Zahlungen, während die Schweiz bereits ein voll funktionsfähiges Echtzeitsystem nutzt. Parallel dazu übernehmen FinTechs, Neobanken und BigTechs zunehmend Schnittstellen zum Kunden und treiben die Entbündelung traditioneller Bankdienste voran.

Wichtige Eckpunkte der Studie:

  • Über 100 Milliarden bargeldlose Transaktionen in 2023.
  • Starkes Wachstum von Mobile Payments in der DACH-Region.
  • 89 Prozent der Zahlungsdienstleister nutzen SEPA Instant Scheme.
  • FinTech-Markt in Deutschland wächst auf über 14 Milliarden US-Dollar Volumen.

Neue regulatorische Anforderungen wie MiCA, PSD3 und DORA schaffen laut BearingPoint und OeNPAY höhere Standards für Sicherheit und Transparenz, bringen aber zugleich zusätzliche Komplexität. Im Vergleich zeigt sich zudem eine ungleiche Innovationsgeschwindigkeit: Während die Schweiz und Schweden beim digitalen Bezahlen führend sind, bleibt Bargeld in Deutschland und Österreich stark verbreitet, auch wenn der Anteil sinkt.


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  1. Hans_Landa 👋

    Also ich habe schon seit Jahren kein Bargeld mehr bei mir. Gut, für Nutten oder Drogen wäre es gut. Es geht völlig ohne. Achso, ich lebe nicht in der BRD.

    1. Hans_Landa 👋

      Achso, Instant-Überweisungen per PC, ATM oder Handy mit Empfängerüberprüfung gibt es hier schon seit mindestens 10 Jahren, wenn nicht sogar länger. Scheint in Europa ja ein Novum zu sein.

  2. Virgo 👋

    Das gibts doch nicht! Kaum ist ein Artikel zu mobilen Bezahlen draußen, kommen die ersten Bargeldbeführworter um die Ecke und reden was von Bargeldabschaffung und Co.

    1. Warpig 🎖

      Keiner spricht von der Abschaffung, außer die Minderintelligenten, die das aus nicht offizieller Quelle aufgeschnappt haben.

  3. Sir Saxoina 🪴

    Der Anfang vom Ende der Abschaffung des Bargeldes.

    Nicht umsonst fördert das nationale Bargeldforum der Bundesbank die flächendeckende Akzeptanz von Bargeld, dem einzigen gesetzlichen Zahlungsmittel das alle akzeptieren müssen, mit einem speziellen Aufkleber für Geschäfte.

    Des Weiteren auch die Forderung der generellen Bargeldannahmepflicht.

    Immer mehr Geschäfte nehmen nur noch Kartenzahlung und schließen damit vorallem Menschen ohne Konto oder ältere Personen aus.

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