Es hat sich bereits angedeutet und war mehr oder weniger offiziell, aber die EU hat sich jetzt auch geäußert und bestätigt, dass auch nach 2035 noch Verbrenner in der EU verkauft werden dürfen. Doch es gibt natürlich auch eine klare Vorgabe.

Verbrenner, aber mit strengen Regeln

Während der CO₂-Ausstoß bisher im Vergleich zu 2021 um 100 Prozent gesenkt werden musste, so muss der Flottenwert jetzt nur noch um 90 Prozent gesenkt werden. Das bedeutet also nicht, dass das ein großes Verbrenner-Comeback ist.

Aber, und das könnte einige freuen, es sind „Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor“ erlaubt, also nicht nur Hybride oder andere Formen mit elektrischem Antrieb. Die restlichen 10 Prozent müssen aber, z.B. durch die Nutzung von kohlenstoffarmem Stahl, ausgeglichen werden (maximal 3 Prozent mit klimafreundlichen Kraftstoffen).

Gewisse Modelle können also, wenn das restliche Portfolio gut ausgelegt ist, auch nach 2035 mit einem Verbrenner verkauft werden. Bei Porsche wäre es denkbar, dass das Lineup elektrisch ist, ein 911er aber wirklich ein reiner Verbrenner bleibt.

Porsche 911 2024 Front

Für Volumenmarken wird sich das eher nicht lohnen, denn für Flottenkunden gibt es strengere Regeln, große Betriebe müssen beispielsweise ab 2035 die 100 Prozent erfüllen. Diese neue Regelung ist also eher für Marken wie Porsche spannend.

Das Parlament muss noch zustimmen, eingetütet ist die Sache noch nicht, aber davon ist jetzt auszugehen. Vielleicht ändern sich noch Details, aber als sicher gilt, dass die Regelung in ihrer aktuellen Form so nicht ab 2035 in Kraft treten wird.


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  1. Hans_Landa 👋

    Der Rest der Welt dreht sich weiter, die EU dümpelt vor sich hin. Die Elektrifizierung der Energieversorgung und des Verkehrs wird sich durchsetzen. Es ist einfach die billigste Art. VW & Co. müssen einfach nur gute, qualitative BEVs anbieten für einen vernünftigen Preis, dann muss man sich nicht vor asiatischer Konkurrenz fürchten und den Markt abschotten. Diese Einsicht will sich aber nicht durchsetzen. Die deutsche Automobilindustrie träumt von einem „Weiter so“. Es wäre ein Segen gewesen, wenn man sie zum Umdenken gezwungen hätte.

    Und vielleicht hätte ein gewisser Zwang der Bundesregierung einen Stubbs gegeben, dann doch mal die leidigen Themen Ladeinfrastruktur und einheitliche Bezahlmethoden anzugehen. Hier scheint eine gewisse Regulierung nötig. Geld scheint ja nicht das Problem zu sein, unter dem Deckmantel UA gibt man es gerne an den Rüstungskonzernen oder den Amis (F35+LPG).

  2. zoula ☀️

    In meinen Augen ist der grösste Kritikpunkt, dass es weiter zu Unsicherheit bei Investitionen und unternehmerischen Vorhaben führt. Hü und Hott ist einfach nur extrem hinderlich endlich wieder aus dem wirtschaftlichen Tal nach vorne zu kommen, weil die Politik weiter keine verlässliche Perspektive mit klarem Plan aufzeigt.

    1. Neuhier 🔅

      Naja, Ronald du kennst hoffentlich meine Position zu diesem Thema…. aber diese, anscheinend lediglich minimale Veränderung am „Verbrenner-Aus“, ist doch wohl wirklich ein Witz. Und jetzt klopfen sich die Konservativen auf die Schulter.

      Mit dem „Heizungsgesetz“ wird es übrigens ähnlich laufen. 90% davon werden in ein ganz wunderbares neues Gesetzt gegossen…. Bin ich mir sehr sicher.

      1. Ronald 💎

        Meinst du etwas das GEG das 2020 welches von Peter Altmaier und Horst Seehofer ausgearbeitet wurde?
        Natürlich wird nur der Passus von Robert „will alle Gasheizungen rausreißen“ Habeck entfernt, und schon sind wir bei, sagen wir mal 98%, des alten Gesetzes. ;)

  3. Galli ☀️

    Ich finde das Thema ziemlich belanglos, in 10 Jahren wird sich Elektro größtenteils durchgesetzt haben, einfach weil die Akkus dann so günstig sind.
    Im Prinzip bin ich gegen das Verbrenneraus, einfach weil es mal wieder unnötig ist, dass sich der Staat da einmischt. Mineralölsteuer kann man einfach weiter steigen lassen, planbar für die nächsten 10 Jahre.

    1. Ganz so einfach ist es nicht, denn es wird Länder geben, überwiegend Ölnationen, die etwas dagegen tun könnten, wenn der Staat keine Vorgaben macht. Sei es Lobbyarbeit oder mit finanzieller Unterstützung oder einem niedrigeren Preis. Und diese Zeit hat das Klima nicht mehr.

  4. Neuhier 🔅

    Die 10% wird die deutsche Automobilindustrie retten…. Man muss nur ganz dolle dran glauben!

    …. das kann dann Fritze und der Wurstfluencer seiner technologieoffenen Bierzeltwählerschaft als großen Sieg verkaufen!

    1. P45 💎

      Ich bin mir noch nicht ganz sicher, ob ich die Entscheidung dämlich finde (aus technischer Sicht selbstverständlich, am BEV führt kein Weg vorbei), oder ob es nicht vielleicht sogar einen positiven (psychologischen) Aspekt gibt. Der deutsche Wutbürger fängt schließlich bei jedem vermeintlichen „Verbot“ an, zu geifern. Insofern kann eine Abkehr von einem Verbot (das faktisch nie eines war) möglicherweise den Blick für Realitäten öffnen, nämlich dann, wenn der Punkt kommt, wo BEV deutlich billiger in der Anschaffung werden als Verbrenner. Der deutsche Michel denkt ja gerne auch mit dem Blick ins Portemonnaie. Lassen wir uns also überraschen, wie es am Ende kommt.

      1. Neuhier 🔅

        Du, genau so macht es doch BMW. Links blinken und rechts abbiegen.

        Ich mein, ich freu mich ja, dass es anscheinend lediglich diese 10% geworden sind….. CO2 freien Kraftstoff durfte man doch vorher schon nutzen!?

        Als strammer Union oder Blaun Wähler, käm ich mir aber (mal wieder) verarxxt vor…. Aber die checken das ja eh nicht, sondern feiern noch den „Sieg der Technologieoffenheit“!…. Opium fürs Vollk….

        1. P45 💎

          Genauso ist es. Ich bemühe mich aber inzwischen, den deutschen Volkszorn (in bestimmten Teilen der Gesellschaft) nach Möglichkeit zu ignorieren. Lieber genieße ich mein Leben und fahre elektrisch in die fantastischen Tiroler Berge, wenn der Urlaub ansteht. Die Seele braucht mehr Glücks- als Stresshormone!

          1. Neuhier 🔅

            Recht hast du…. Ich schaff es leider nicht immer

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