Huawei Mate 20 Lite im Test: Mein Fazit in 10 Stichpunkten

Huawei Mate 20 Lite Header

Im Oktober werden wir das „richtige“ Mate 20 sehen, ich konnte mir aber schon mal die aktuelle Lite-Version vom nächsten Huawei-Flaggschiff anschauen.

Wobei ich weiterhin sagen muss, und das ändert sich auch beim Mate 20 nicht, dass man die Lite-Modelle bei Huawei nur ganz schwer mit den richtigen Flaggschiffen vergleichen kann. Das heißt nicht, dass es schlechte Modelle sind, aber sie haben oft wenig mit dem großen Bruder zu tun und teilen sich nicht selten nur den Namen.

Das möchte ich hier mal ignorieren, denn ein richtiges Mate-Flaggschiff erwartet uns nicht, das sei schon mal gesagt. Daher werde ich das Huawei Mate 20 Lite auch als Mittelklasse-Smartphone für knapp 400 Euro behandeln. Bei den meisten Shops muss man momentan auch noch die volle UVP (399 Euro) bezahlen.

Huawei Mate 20 Lite im Test: Die Spezifikationen

  • Hersteller: Huawei
  • Modellbezeichnung: Mate 20 Lite
  • Preis: 399 Euro
  • Verfügbar: 7. September 2018
  • Größe: 158,3 x 75,3 x 7,6 mm
  • Gewicht inklusive Akku: 172 g
  • Betriebssystem: Android 8.1 Oreo
  • Akku: 3750 mAh
  • Display: 6,3″ LC-Display (FHD+)
  • Kamera: Dual-Kamera (20 + 5 Megapixel)
  • Speicher: 64 GB
  • CPU: Kirin 710
  • RAM: 4 GB

Das sind nicht alle Spezifikationen des Mate 20 Lite, sondern nur die wichtigsten. Auf der Webseite von Huawei bekommt ihr weitere Informationen zum Gerät.

Huawei Mate 20 Lite im Test: Fazit als Video

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Huawei Mate 20 Lite im Test: Die Stichpunkte

  • Das Design des Huawei Mate 20 Lite gefällt mir, es hat angenehm dünne Ränder, kein besonders breites Kinn unten und natürlich gibt es für die 2018er-Optik oben eine Notch. Die ist nicht so schmal wie beim Mate 20 oder kommenden Honor-Modellen, dafür gibt es auch auf der Front zwei Kameras. Allgemein kann man aber sagen, dass auch Verarbeitung und Haptik sehr gut sind. Es fühlt sich durchaus wie ein hochwertiges Smartphone an und ich mag den optischen Effekt auf der Rückseite, bei der die Kanten im Licht leicht abgerundet aussehen (sie ist flach).
  • Das Display ist gut, es besitzt gute Blickwinkel, kann recht hell werden und besitzt eine solide Darstellung der Farben. Es ist kein OLED-Panel, das sieht man, aber ich finde die Qualität des LCD-Panels wirklich ausreichend für diese Preisklasse.
  • Die Performance ist absolut in Ordnung für diese Preisklasse, ich konnte keine großen Ruckler feststellen und fand sie sogar ebenbürtig mit dem P20 Pro. Ich habe jetzt keine intensiven 3D-Spiele über mehrere Stunden gespielt, aber das ist auch nicht mein Gebiet. So im Alltag beim Surfen, Twittern und Co fand ich den neuen Kirin 710 wirklich überzeugend.
  • Das trifft auch auf die Akkulaufzeit zu. Schwierigstes Thema meiner Meinung nach, da eine kleine Änderung bei der Displayhelligkeit das komplette Ergebnis stark beeinflusst. Ich habe das Display mit knapp 70 Prozent Helligkeit genutzt und war zufrieden. Ich würde behaupten, dass man bei normaler Nutzung (sprich keine 3h Gaming und 1h Videoaufnahme, sondern WhatsApp, Twitter und Co) gut über den Tag kommt. Und zum Glück ist jetzt auch beim Lite-Modell endlich ein USB-C-Anschluss zum (schnellen) Laden vorhanden.
  • Mit der Kamera war ich nicht immer zufrieden. Es gibt viele Spielereien und auch die üblichen (und teilweise sehr aggressiven) AI-Effekte, aber einige meiner Fotos waren auch gerne mal etwas überbelichtet. Und bei schlechtem Licht sieht man hier gerne auch mal starkes Rauschen, es fehlt eine optische Bildstabilisierung. Die Kamera ist nicht schlecht und vor allem bei gutem Licht liefert sie tolle Bilder, aber es ist ganz klar eine Kamera der Mittelklasse und ein ganzes Stück vom P20 Pro und vermutlich auch dem Mate 20 (Pro) entfernt. Gemessen am Preis ist sie aber auch kein großer Kritikpunkt für mich.

Huawei Mate 20 Lite Kamera

  • Was ich positiv erwähnen möchte, aber auch nur, weil es beim Vorgänger gefehlt hat und für mich mit der größte Kritikpunkt war: Es gibt nun endlich NFC und 5 GHz WLAN. Erwarte ich in dieser Preisklasse, vor allem auch, weil Google Pay mittlerweile in Deutschland verfügbar ist (und mit dem Mate 20 Lite funktioniert).
  • Beim System wiederhole ich mich bei Huawei, das weiß ich, aber ich bin bis heute einfach kein Freund der EMUI-Oberfläche. Das Mate 20 Lite wird mit Android 8.1 Oreo ausgeliefert, was ok ist, dazu kommt die aktuelle EMUI 8.2 mit GPU Turbo und leider nur der Sicherheitspatch vom Juli. Nicht tragisch in der Preisklasse, aber auch kein Pluspunkt für das Gerät. Hinzu kommen haufenweise vorinstallierte Apps, neben Booking, eBay, Netflix, Amazon, Facebook und Quik sind auch noch 5 Spiele dabei. So viel Malware habe ich schon lange nicht mehr gesehen.
  • Das Mate 20 Lite besitzt keine Stereo-Lautsprecher, sondern nur einen Speaker auf der unteren Seite. Der ist maximal ok, aber ich bin bei Geräten dieser Größe ein Fan von 2 Lautsprechern, da ich auch gerne mal das ein oder andere Video damit schaue. Und wir reden hier nicht über einen Boliden für 250 Euro, sondern ein Modell für 400 Euro, da wäre das meine Erwartung.
  • Das Mate 20 Lite wäre kein 2018er-Modell, wenn es nicht auch eine Glasrückseite hätte, doch im Gegensatz zu den kommenden Mate-Modellen ist hier kein Qi verbaut. Der Schritt von Aluminium (Mate 10 Lite) zum anfälligeren Glas ist für mich aber nur in Ordnung, wenn man dieses Feature mitliefert. Schade.
  • Eine IP-Zertifizierung spart sich Huawei hier weiterhin und auch wenn das Modell am Ende vielleicht gegen (Spritz)Wasser geschützt ist, so würde ich mir diese Sicherheit bei einem Modell der Mate-Reihe dennoch wünschen.

Huawei Mate 20 Lite Logo

Huawei Mate 20 Lite im Test: Das Fazit

Obwohl das Mate 20 Lite die Schwächen des Vorgängers beseitigt und allgemein ein solides Smartphone ist, so kommt die härteste Konkurrenz von Huawei selbst. Ich denke da zum Beispiel auch direkt an ein Honor 10, welches ähnlich gut, in einigen Punkten sogar besser und derzeit selbst ohne Angebot etwas günstiger ist.

Huawei Mate 20 Lite Hands On

Mit dem Huawei Mate 20 Lite wird man glaube ich nichts falsch machen, aber die 399 Euro UVP teile ich nicht ganz. Da bekommt man für etwas mehr Geld deutlich mehr und für etwas weniger Geld eine ähnliche Leistung. Daher würde ich für mich den Preis bei knapp 300 bis 350 Euro für dieses Modell einordnen.

Das Huawei Mate 20 Lite hat nichts mit den kommenden Mate-20-Modellen zu tun, aber es ist ein solides Smartphone der Mittelklasse, welches keine großen Schwächen (wie zum Beispiel fehlendes NFC) mitbringt. Sobald der Preis ein kleines bisschen gesunken ist, gibt es von mir eine klare Kaufempfehlung. Bei 400 Euro fällt es mir momentan noch etwas schwer da eine klare Empfehlung auszusprechen, weil die Konkurrenz in dieser Preisklasse nun mal sehr stark geworden ist.

Wenn euch das aber nicht stört und ihr vielleicht auch unbedingt die Optik des Mate 20 Lite haben wollt, dann könnt ihr auch schon jetzt zuschlagen. Ich freue mich nun auf die beiden großen Brüder und denke da in erster Linie an das Mate 20 Pro.

Wertung des Autors

Oliver Schwuchow bewertet Huawei Mate 20 Lite mit 4.0 von 5 Punkten.

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