Kommentar: Die Apple Watch nach 8 Jahren im Test

Apple Watch Edition Titan Header

Apple präsentierte die erste Apple Watch am 9. September 2014 auf einem Event in Cupertino. Sie wurde zusammen mit dem iPhone 6 vorgestellt und kam dann am 24. April 2014 auf den Markt. Wir feiern 2023 also das 8. Jubiläum der Smartwatch.

Und bevor sich jetzt einige fragen, warum dann eine Apple Watch Series 9 ansteht: Es gab zwar eine Series 1, aber die erste Apple Watch hatte die Series-Bezeichnung noch nicht und wird heute gerne Series 0 genannt. Die Series 1 kam mit der Series 2. Daher sind wir zwar bei der 8. Generation, aber schon bei der Series 9 angelangt.

Die Apple Watch begleitet mit seit der ersten Generation und löste damals meine Pebble ab, die für mich erste richtige Smartwatch auf dem Markt. Daher wird es mal Zeit für ein Fazit. Was gefällt mir? Was ist maximal okay? Und was ist schlecht?

Apple Watch: Was ist positiv?

  • Bis heute bin ich ein Fan der Form. Optisch mag ich zwar auch runde Uhren und mich würde mal eine runde Apple Watch interessieren, aber wenn es um die Ablesbarkeit und Nutzung geht, dann ist ein quadratischer Formfaktor für mich die klar bessere Wahl.
  • Apple setzte von Anfang an auf ein gutes und helles Display, was mittlerweile auch schön groß ist und einen sehr dünnen Rand besitzt. Ich hätte zwar auch gerne ein flaches Display, wie bei der Apple Watch Ultra, aber grundsätzlich ist das Display ein Bonus bei der Apple Watch.
  • Die erste Version von watchOS war, vor allem in Kombination mit der Hardware, eine Katastrophe. Doch Apple legte schnell nach und mittlerweile ist watchOS ein sehr flüssiges und schönes OS. Mit einer Schwäche, aber dazu komme ich am Ende.
  • Mobiles Bezahlen ist für mich Pflicht, das muss eine Smartwatch können, da ich zu 95 Prozent damit im Alltag zahle. Apple Pay funktioniert zuverlässig und unterstützt viele Banken, meine beiden (ING und N26) sind dabei. Es wäre nur schön, wenn es die kontaktlose Girocard nicht nur mit der Sparkasse gäbe.
  • Die Apple Watch trackt meinen Sport und besitzt auch einige Health-Features, das funktioniert seit Jahren zuverlässig und gut. Es ist mir dabei auch egal, ob die Schritte und der Puls immer zu 100 Prozent stimmen, denn ich kenne die Uhr seit bald 8 Jahren und habe ein gutes Gefühl für die Daten.
  • Bei der ersten Apple Watch wählte ich noch Aluminium, danach wechselte ich zu Edelstahl und aktuell bin ich mit Titan unterwegs. Die Auswahl ist groß und es gibt zwei gute Größen. Worauf ich aber nicht mehr verzichten möchte: Saphirglas. Bis heute hat keine Apple Watch einen Kratzer und auch die alte Series 4, die mein Dad bis vor ein paar Wochen noch genutzt hat, war in einem einwandfreien Zustand. Die erste Alu-Version hatte schnell feine Kratzer, das könnte also auch ein Kritikpunkt sein, da ich aber seit Jahren mit Saphirglas unterwegs bin, ist es für mich ein Pluspunkt.
  • Ein oft unterschätzter Punkt, ist das haptische Feedback, also der Vibrationsmotor. Und da ist Apple bis heute ungeschlagen mit der Taptic Engine. Es gibt mittlerweile einige Uhren, die nah herankommen, wie die Google Pixel Watch, aber dieses Feature bleibt für mich ein großer Mehrwert.

Apple Watch: Was ist okay?

  • Das Design hat sich zwar leicht geändert, ist aber bis heute fast gleich. Daher kommt die Apple Watch Ultra mittlerweile vermutlich bei einigen so gut an, weil sie einfach mal ein neues Design mitbringt. Ich mag es zwar weiterhin, aber für 2023 oder spätestens 2024 darf dann auch mal ein neues Design her.
  • Die Akkulaufzeit reicht mir für einen Tag und wenn ich mich einschränke und die Uhr in der Nacht ausschalte, reicht es auch für zwei Tage. Benötige ich nicht, da ich nicht mit Uhr schlafe, aber es darf dann auch endlich mal ein neuer Chip her, der in einem modernen Verfahren gefertigt wird und die Akkulaufzeit optimiert.
  • Das App-Angebot reicht mir aus, aber es war über die Jahre immer wieder ein Auf und Ab. Am Anfang war der Support groß, dann ignorierten viele die Apple Watch und mittlerweile ist es wieder besser. Es tut sich aber nicht wirklich viel, hier und da wären auch ein paar Experimente schön. Das trifft auch auf die Komplikationen zu. Bei manchen Apps gibt es keine, oft gibt es nur ein paar lieblose Komplikationen und man spürt, dass das kein Fokus bei vielen Entwicklern ist. Da könnte Apple auch mal neue Anreize setzen.
  • Siri reicht mir persönlich am Handgelenk aus. In meinem Smart Home setze ich auf einen besseren Assistenten, aber für ein paar Basics am Handgelenk tut es Siri. Der beste Dienst ist es aber nicht, da wäre noch Luft nach oben.

Apple Watch: Was ist schlecht?

  • Es sind zwar ein paar Kleinigkeiten, die Apple optimieren könnte, aber bis heute habe ich nur zwei richtige Kritikpunkte. Fangen wir mit dem kleineren an: Es gibt keinen Qi-Support. Die Technik für das kabellose Laden basiert zwar auf Qi, aber man kann die Apple Watch nur auf dem Ladepad von Apple laden. Oder einem (meist sehr teuren) zertifizierten Zubehör. Die EU hat Apple zu USB C bewegt, jetzt steht ein Standard für kabelloses Laden an und ich hoffe, dass sie Apple bald zu Qi zwingt. Ich habe keine Lust auf zwei Standards beim kabellosen Laden, das ist nicht nachhaltig und es nervt beim Reisen.
  • Doch damit kann ich leben, das ist nur umständlich, der bis heute größte Kritikpunkt sind fehlende Watchfaces von Drittanbietern. Gibt es nicht. Die Auswahl von Apple ist okay, aber nicht gut. Vor allem nicht, wenn man digitale und minimalistische Watchfaces mag. Als ich die Google Pixel Watch etwas intensiver getestet habe, habe ich gemerkt, wie wichtig sowas ist. Geschmack ist so subjektiv, da reicht es nicht, wenn nur der Hersteller entscheidet, was gut auf der Uhr aussieht. Irgendwann wird das vielleicht kommen, aber ich vermute, dass Apple sich das als großes Highlight aufhebt und erst dann bringt, wenn die Nachfrage mal einbrechen sollte.
  • Kommen wir zu zwei kleinen Punkten zum Abschluss, den Anfang machen die hohen Preise. Die normale Apple Watch mit 45 mm kostet 539 Euro. Und das ist nur die Alu-Version. Wer Edelstahl möchte, der zahlt mittlerweile 899 Euro. Und das muss man kaufen, wenn man Saphirglas möchte. Bei der Konkurrenz bekommt man die „guten“ Pro/Ultra/Whatever-Modelle oft zum Preis der Basis-Uhr bei Apple. Daher hoffe ich, dass Google mit Wear OS richtig erfolgreich ist und Apple endlich mal ernste Konkurrenz bekommt.
  • Und noch ein Punkt, der sich aber Jahr für Jahr ändern kann: Farben. Edelstahl Space Black war mein Favorit. Gibt es noch, aber dann muss man 1659 Euro für ein Hermes-Modell hinlegen, was richtig absurd ist. Aktuell nutze ich Titan Space Black, was aber eingestellt wurde. Abgesehen davon gibt es nur Graphit bei Edelstahl, was mir oft etwas zu hell ist, und Midnight bei Alu, was in der Sonne einen unschönen Blaustich besitzt. Würde es nach mir gehen, dann würde es immer eine Space Black-Version bei Apple geben. Auch bei Alu. Was soll der Blaustich? Einfach nur ein mattes Schwarz und gut ist.

Apple Watch: Fazit nach 8 Jahren

Ich mag die Apple Watch, sie ist bis heute die für mich beste Smartwatch. Und sie war für mich über viele Jahre ohne echte Konkurrenz. Denn eine Smartwatch muss bei mir smart sein und Dinge wie LTE und Co. beherrschen. Ein Fitness-Tracker mit der Optik einer Uhr tut es nicht, da verzichte ich lieber auf etwas Akkulaufzeit.

Der bis heute größte Schritt war die Series 4, danach die Series 5 und mittlerweile würde ich auch die Series 7 in diese Liste packen. Warum? Weil ich das Upgrade am Ende immer am meisten beim Display gespürt habe. Es wurde größer, es war immer an, es wurde noch größer. Das ist für mich wichtiger als ein SpO2-Sensor.

Apple Watch Series 7 Edition Titan Graphit

Doch allgemein betrachtet waren die Sprünge seit der Series 4 eher klein und man hätte das Paket einer Series 8 auch auf eine Series 5 und Series 6 aufteilen können. Doch Apple streckt das, da man es sich erlauben kann. Und mittlerweile gibt es die Ultra, ich befürchte ja, dass dieses Modell der neue Liebling für Neuerungen ist.

Mal schauen, was uns 2023 erwartet. Ich würde am liebsten ein neues Design mit einem kantigen Display, einen neuen Chip für eine bessere Akkulaufzeit, ein paar schöne und minimalistische Farben und Watchfaces von Drittanbietern sehen. Ich würde mir auch noch ein Pro-Modell zwischen Watch und Watch Ultra wünschen.

Die Ultra hat ihren Reiz und gefällt mir, aber sie ist mit 49 mm einfach extrem wuchtig. Und ich mache keinen Outdoor-Sport dieser Art. Doch eine Version mit 47 mm und einem Fokus auf mehr Sportarten, wie das Gym, und ich bin dabei. Nach fast 5 Jahren (Series 4) hätte ich wieder Lust auf einen richtig großen Sprung.

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  1. ChilliConCarneAlaFettsackCman 🏅

    habe hier noch meine 4er Nike Edition in glaub 46 Zoll rumliegen.
    als ich mein iPhone noch nutzte zrug ich sie täglich. seit ich das Fold nutze liegt sie leider nur rum wo ich mich manchmal doch ärger sie gekauft zu haben. dachte zudem Zeitpunkt dass ich bei Apple bleibe aber da mit ihren Foldables net ausm Brei kommen "musste" ich vor 2 Jahren zu Samsung wechseln welches die Nutzung der A W erschwert weil ich Fisch die Wifi Only Version gewählt habe 🤦🏼‍♂️🤦🏼‍♂️
    nur ab undzu wirdnsie getragen :/

    1. Jerry 🪴

      46 Zoll?
      Respekt, du musst ja Oberarme wie andere Leute Beine haben, um so ein Backblech tragen zu können, hehe.

      1. ChilliConCarneAlaFettsackCman 🏅

        oha da hab ich mich ziemlich verschrieben. ich meinte 46 mm obwohl es glaub nur 44mm ist. meinte auch die Series 5 anstatt series 4 ^^

  2. Roberto 🏆

    Ich hab immer noch die große 4er (2018 neu für 290 Euro gekauft) und wüsste nicht, warum ich auf die 8er wechseln sollte. Alle Neuerungen ab dann waren nur marginal. Selbst der Prozessor ist fast noch der gleiche. Apple gibt sich mittlerweile wie ein Diktator, dem es egal ist, was das Volk will.

    1. Bei der S8 stimme ich dir zu, aber von der S4 zur S7 ist ein recht großer Schritt. Neue Sensoren, größeres Display mit weniger Rand, AOD und mehr. Es waren Jahr für Jahr kleine Updates, aber eine günstige S7 lohnt sich aktuell mMn.

  3. NamDo ☀️

    Lieber Oliver,
    vielen dank für diesen Rundumschlag in Richtung Apple Watch. Meine Erfahrungen decken sich mit deinem Bericht.
    Hatte die erste, die 4er und jetzt die 5er und bin auch stark am überlegen, ob ich mir nochmal die edelstahl bzw titanversion der 7er zulege. So wirklich viele verrückte Sachen macht man ja nicht wirklich mit der Watch, aber sie gibt einem das Gefühl, iwie in der Zukunft angekommen zu sein und das finde ich auch irgendwie angenehm :)

  4. Thomas 🌀

    Zum Test bzw. Fazit gehört doch auch wie viele Modelle, Armbänder zu welchem Gesamtpreis in den 8 Jahren angeschafft wurden, oder ?

    1. Da kannst du gerne alle Reviews hier im Blog suchen, ich habe da sicher keine Liste geführt 😂

      PS: Genutzt habe ich alle Modelle

  5. Cress 🌀

    Kann dir bei den Punkten eigentlich nur beipflichten, außer mit den Watchfaces, da hatte ich z. B. bei Samsung das Gefühl, dass es dort wirklich viel zu wenig gute gibt und selbst bei Apple sind es mir mittlerweile etwas zu viele und/oder zu ähnliche.

    Was mir bei der Apple Watch fehlt sind noch Automatisierungen wie z. B. ich bin schneller als 10 km/h + Puls > 140? Tracke Fahrrad fahren oder Outdoor-run.

  6. FaceOfIngo 🎖

    8 Jahre testen? Testen würde ich das nicht mehr nennen 🤔
    Mein Gott, wenn Dich die WatchFaces so nerven, dann Wechsel doch, oder hör mit diesem „Mimi, bäh ich will 3rd Party face’s 😭😭😭“ auf, das nervt! Ich wusste schon beim Titel, dass dein Gejammer zu den face’s kommt.😖

    Genauso, wegen des Design, dass Äußere Design ist nahezu perfekt, warum also ändern? Da kann man sich lieber auf die inneren Werte konzentrieren, sonst wirft man Dir am Ende noch „Oberflächlichkeit“ vor.😉

    1. Christian 💎

      "sonst wirft man Dir am Ende noch „Oberflächlichkeit“ vor.😉"

      Ist ja auch so…siehe "Tests" von den Elektroautos. Da wird nur nur an der Oberfläche gekratzt.
      Man könnte auch den Eindruck bekommen, der Oliver schreibt dann nur etwas, um den kostenlosen Testzeitraum und damit das kostenlose Fahren zu rechtfertigen.

      Alles schon lange qualitativ sehr dünn.

      1. Ferdi 🏆

        Und trotzdem bist du immer noch hier und das regelmäßig. Dein Geheule nervt schon häufig.

  7. Martin ☀️

    Wenn ich so sehe, was es da an Widgets (Wigets), App-Icons über Kurzbefehle und „Watchfaces“ (Facer, Watchsmith) gibt, dann bin ich froh, dass Apple keine offiziellen Third-Party-Faces erlaubt. Da kommt zu 98% nur Kackzeug heraus, genau wie bei den alten Firefox-Themes, WindowBlinds und Co. Zumal dann die Komplikationen nicht mehr so standardisiert werden können, aber auch da geben sich viele Entwickler kaum Mühe.

    1. JonP 🏆

      Sehe ich auch so. Die Angebote von Apple sind sowieso groß genug.

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