Mercedes-Benz EQA im Test: Meine Meinung zum Elektroauto

Mercedes Benz Eqa Header

Nach einem ersten Eindruck wird es Zeit für mein Fazit zum Mercedes-Benz EQA, der mich insgesamt zwei Wochen im Alltag begleitet hat. Ich war durchaus hier und da positiv überrascht und er hat auch eine persönliche Vorliebe getroffen.

Der EQA ist übrigens im Kern ein GLA, sprich er basiert auf einer alten Verbrenner-Plattform. Diese hat Daimler umgebaut, eine reine Elektro-Plattform namens MB.EA wurde erst für 2025 angekündigt – technisch ist das vorerst die Basis.

Anmerkung: Der EQA sollte einst die elektrische A-Klasse werden, diesen Plan hat man aber verworfen. Ich habe außerdem die Single-Motor-Version getestet, eine Dual-Motor-Version ist offiziell und eine mit mehr Reichweite soll auch noch Ende 2021 kommen. Außerdem wäre für 2022 sogar eine AMG-Version denkbar.

Video: Der Mercedes-Benz EQA

Abonnieren-Button YouTube

Mercedes-Benz EQA: Die Eckdaten

Der Mercedes-Benz EQA startet bei 47.540 Euro und kommt aktuell mit einem 66,5 kWh großen Akku daher. Das ergibt eine Reichweite von 470 km nach NEFZ-Wert (den Mercedes bis vor Kurzem nannte) und ca. 400 km nach WLTP-Wert.

Geladen wird mit bis zu 100 kW am Schnelllader und 11 kW an der AC-Wallbox. Die Version von mir kommt auf 140 kW (ca. 190 PS) mit Frontantrieb und regelt bei 160 km/h ab (sie benötigt übrigens genau 8,9 Sekunden von 0 auf 100 km/h).

Mercedes Benz Eqa Hinten

Wir sprechen hier über ein 4,4 x 1,8 x 1,6 Meter großes Elektroauto, welches ca. 2 Tonnen auf die Waage bringt. Weitere Details zum EQA gibt es auf der Webseite von Mercedes-Benz und es gibt mittlerweile auch erste Leasingangebote.

Mercedes-Benz EQA: Der Alltag

Damit die Sache hier übersichtlich bleibt habe ich mich wieder für Stichpunkte entschieden, die auf dem ersten Eindruck im Alltag mit dem EQA aufbauen:

  • Der Mercedes-Benz EQA fährt sich sehr angenehm und liegt gut und vor allem auch ruhig auf der Straße. Er ist sehr leise im Innenraum und ich war in der kompletten Testzeit vom Wendekreis beeindruckt. Der EQA ist ein kompakter SUV und fühlt sich noch kompakter an, für mich sogar wie mein Golf.
  • Man kommt zügig vom Fleck, aber ich persönlich bevorzuge einen Heckantrieb und keinen Frontantrieb. Aus diesem Grund, und weil auf der Autobahn nach oben noch etwas Luft wäre und das Auto sowieso schon teuer ist, würde ich ehrlich gesagt direkt zur Dual-Motor-Version greifen.

Mercedes Benz Eqa Front

  • Die Reichweite ist mit Blick auf die Akkugröße und höhere Bauform wirklich okay und die 300 km erreicht man durchaus. Vor allem, wenn man sich auf der Autobahn etwas zurückhält (ab 130 km/h wird es doch recht ineffizient) kommt das hin. Ich weiß nicht, wie es im Winter aussieht, aber im Hochsommer mit Klimaanlage war ich zufrieden.
  • Die 100 kW klingen auf dem Papier nicht so beeindruckend, doch an der Ladesäule relativiert sich das etwas, denn der EQA hält die Ladeleistung lange hoch. Und auch bei über 80 Prozent fällt er nicht so stark ab, bei einem Ausflug habe ich daher sogar bis 95 Prozent geladen, da auch bei über 90 Prozent noch 60 kW ankamen.

Mercedes Benz Eqa Ionity

  • Im Innenraum ist etwas viel los. Unterschiedliche Materialien, viele Knöpfe und die großen Lüfter sind nicht so mein Fall. Es muss nicht so dezent wie ein Model 3 sein, definitiv nicht, aber etwas schlichter und moderner würde ich den Innenraum im Jahr 2021 schon gestalten.
  • Meine Meinung zur Bedienung ist zweigeteilt. MBUX ist optisch auch nicht mein Fall und wirkt etwas altbacken, aber ich nutze im Alltag sowieso Apple CarPlay. Was mir aber nach einer gewissen Eingewöhnung sehr gut gefallen hat, war die Bedienung über das Touchfeld in der Mitte und noch mehr über das kleine auf dem Lenkrad. Große Touchflächen haben dort nichts zu suchen, aber so ein kleines Feld, um ein bisschen in CarPlay zu navigieren und nicht immer auf das Display klicken zu müssen hat mir gut gefallen.

Mercedes Benz Eqa Innen

  • Das Head-Up-Display ist sehr gut und ein Muss bei der Konfiguration. Ich könnte sogar locker auf das Display hinter dem Lenkrad verzichten, denn die Darstellung ist gut (Navi, Parksensoren, alles drin).
  • Das Display in der Mitte dürfte aber gerne etwas größer sein und es nutzt die Breite auch nicht so gut wie das BMW tut. Die alten und breiten Displays von Mercedes und BMW eigenen sich auch nicht gut für YouTube und Co. (aber das geht hier sowieso noch nicht).

Mercedes Benz Eqa Carplay

  • Die Parkassistenten sind gut und zuverlässig, wenn auch etwas laut hier und da. Mit der 360-Grad-Ansicht war ich aber sehr zufrieden. Die, und der kleine Wendekreis, haben wirklich Spaß in der Tiefgarage und engen Passage gemacht. Ich habe in den letzten Wochen auch einige größere SUVs getestet, da das eben ein Trend ist, und finde den EQA da deutlich angenehmer.
  • Die Assistenzsysteme funktionieren gut und zuverlässig, ich nutze vor allem gerne eine Kombination aus Tempomat und Spurhalteassistent + Abstandsregler. Das funktioniert gut und die Geschwindigkeit wird auch basierend auf den Verkehrsschildern angepasst.

Mercedes Benz Eqa Heck

  • Das One-Pedal-Driving ist gut und man kann es über das Lenkrad ändern. Auf der Autobahn lässt man sich zum Beispiel eher gleiten, da das Reichweite spart, und in der Stadt darf härter „gebremst“ werden. Es fährt sich sehr angenehm, nur schade, dass der EQA nicht hinter einem Auto oder an einer Ampel zum Stehen kommt und konstant mit 7 bis 10 km/h weiterrollt. So muss man leider doch zu häufig die Bremse betätigen.
  • Der Platz im Innenraum ist gut, vor allem vorne war ich mit 1,90 m zufrieden. Hinten und im Kofferraum wird es dann aber schon eng und man spürt auch (z.B. beim Boden), dass das eine Verbrenner-Plattform ist. Mercedes hat viel herausgeholt, aber ein von Grund auf als Elektroauto entwickeltes Auto bietet da eben mehr Freiheit im Innenraum.

Mercedes Benz Eqa Rueckbank

Mercedes-Benz EQA: Mein Fazit

Man ist ja ehrlich gesagt immer subjektiv bei einem Test, wenn man diesen alleine macht. Keiner ist frei von einer eigenen Meinung und mein Eindruck war bei der Optik (die Felgen und die weißen Sitze mit Muster gehen für mich gar nicht) eher bescheiden. Doch dann kam doch die positive Überraschung im Alltag.

Der Mercedes-Benz EQA fährt sich einfach sehr gut, da spürt man die Erfahrung von Daimler. Und gewisse Dinge wie die Ladeleistung und Reichweite könnten zwar besser sein, sind aber nicht so schlecht wie erwartet. Klar, 150 oder 200 kW wären nett, aber eine schnell fallende Ladekurve eben deutlich schlimmer.

Mercedes Benz Eqa Lader

Das mit dem Innenraum und MBUX ist subjektiv, mir ist da zu viel los. Doch man kann das Auto auch so konfigurieren, dass es dezenter wirkt und dann gibt es da ja auch noch CarPlay. Ist mal alles eingestellt, dann sieht man sowieso nur noch das Head-Up-Display und nutzt Apple CarPlay für Entertainment und Co.

Eine passende Plattform für diese Größe wird es erst 2025 bei Mercedes-Benz geben, daher ist der EQA bis dahin der Standard, mit dem man leben muss. Über den Preis müssen wir hier nicht diskutieren, wer einen Stern auf der Motorhaube möchte, der weiß, dass er eben ein paar Euro extra für die Marke zahlt.

Mercedes Benz Eqa Top

Doch der komplette Eindruck war doch besser, als ich erwartet habe und ich bin jetzt mit dem BMW iX3 unterwegs und vermisse schon jetzt die kompakte Größe und den Wendekreis. Der Mercedes-Benz EQA trifft genau meinen Geschmack bei der Größe und das ist am Ende eben entscheidend bei einem Auto.

Eine Version mit mehr Reichweite kommt und das in Kombination mit einem Dual-Motor und einer etwas dezenteren Optik und schon könnte der EQA für mich sogar persönlich im Rennen sein. Mal schauen, was da 2021 noch so kommt, mein Jahr ist jedenfalls schon fast komplett mit Elektroautos für Testfahrten ausgebucht.

Kommt über diesen Affiliate-Link ein Einkauf zustande, wird mobiFlip.de u.U. mit einer Provision beteiligt. Für Dich entstehen dabei keine Mehrkosten.



Fehler meldenKommentare

   

Deine E-Mail bleibt vertraulich. Durch Kommentieren stimmst du der Datenschutzerklärung zu.

Du bist hier:
mobiFlip.de / Kommentar / Mobilität / Testberichte / ...