N26: Gründer Stalf unterliegt im Machtkampf – neue Produkte angekündigt

Bild © N26 Bank

N26-Gründer Valentin Stalf zieht sich aus der operativen Führung zurück und übernimmt künftig eine Rolle im Aufsichtsrat. Das Fintech kündigt zudem eine Erweiterung seiner Führungsgremien und neue Produkte an.

Valentin Stalf, der die Bank 2013 gemeinsam mit Maximilian Tayenthal gegründet hat, bleibt nach Unternehmensangaben einer der größten Anteilseigner von N26. Während Tayenthal seine bisherigen Vorstandspositionen behält, soll Stalf nach einer Übergangsphase in den Aufsichtsrat wechseln. Das hatte sich nach internen Querelen bereits abgezeichnet.

Der Aufsichtsrat wird nach Angaben des Unternehmens in den kommenden Monaten personell erweitert. Mit Jochen Klöpper startet im Dezember 2025 ein neuer Chief Risk Officer, zusätzlich sind weitere Verstärkungen im Vorstand geplant.

Führungswechsel und aktuelle Zahlen von N26

Im Zuge der Ankündigung äußerten sich mehrere Investoren und Aufsichtsratsmitglieder. Marcus W. Mosen, Vorsitzender des Aufsichtsrats, hob die Rolle Stalfs beim Aufbau von N26 hervor. Auch Vertreter der Investoren Earlybird und Valar Ventures betonten die Bedeutung des Gründerwechsels und kündigten eine enge Zusammenarbeit an.

Laut N26 finden die personellen Veränderungen in einer Phase des wirtschaftlichen Erfolgs statt: Das Unternehmen erreichte 2024 erstmals die Gewinnschwelle und schreibt seither nachhaltige Profite. Der Umsatz stieg im vergangenen Jahr um mehr als 40 Prozent auf über 500 Millionen Euro, aktuell zählt die Bank mehr als fünf Millionen Kunden und rund 1.500 Mitarbeiter.

Insbesondere das Trading entwickelte sich laut Angaben des Unternehmens zu einem zentralen Wachstumstreiber: Das Handelsvolumen habe sich im Vergleich zum Vorjahr mehr als versiebenfacht und könnte bis Ende 2025 ein Jahresvolumen von über vier Milliarden Euro erreichen.

Wachstumsstrategie von N26 setzt auf Diversifikation

Auch im Mobilfunkmarkt ist N26 inzwischen aktiv. Seit kurzem können Kunden mobile Verträge für Deutschland und über 100 weitere Länder abschließen. Nach Angaben von N26 werden bereits zwischen 8.000 und 10.000 neue Verträge pro Monat abgeschlossen.

Für die kommenden Monate kündigte die Bank zusätzliche Produkte an, darunter ein Familienangebot mit Kinderkonto, neue Premium-Konten unter der Marke ICON, ein überarbeitetes App-Design sowie verstärkte Nutzung von Künstlicher Intelligenz zur Automatisierung und Verbesserung des Kundenservices.

Für mich wirkt der Rückzug von Stalf wie ein logischer Schritt nach mehr als zehn Jahren an der Spitze und den vielen Problemen mit der Aufsicht. Gleichzeitig zeigt sich, dass N26 nicht nur beim Banking bleibt, sondern immer stärker als Plattform agiert – vom Trading bis zum Mobilfunk. Spannend finde ich, ob sich das breite Angebot langfristig rechnet oder ob das Risiko besteht, dass sich das Unternehmen zu sehr verzettelt.

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