Anfang dieser Woche kam es zu Unregelmäßigkeiten im Zahlungsverkehr, ausgelöst durch unberechtigte Lastschriften von PayPal. Betroffen waren verschiedene Banken und Sparkassen, die individuell auf die Vorfälle reagierten. Ziel der Institute war es, Kunden vor Schäden zu schützen.

PayPal selbst hat nach eigenen Angaben Maßnahmen ergriffen, um die Probleme mit den Sicherheitssystemen zu beheben. Kunden würden direkt informiert, und laut dem Unternehmen sei der normale Zahlungsverkehr inzwischen wiederhergestellt oder kurz davor. Im Hilfebereich verweist man nur schmallippig auf eine Serviceunterbrechung:

Am Wochenende kam es zu einer vorübergehenden Serviceunterbrechung, die möglicherweise zu einer fehlgeschlagenen Banktransaktion für einige Konten geführt hat. Dieses Problem wurde inzwischen behoben.

Unregelmäßigkeiten bei SEPA-Lastschriften

Bei den Vorfällen handelte es sich um nicht autorisierte SEPA-Basis-Lastschriften. Dieses Verfahren erlaubt es PayPal, mit Zustimmung des Kunden, Geld direkt vom Bankkonto einzuziehen.

Kunden haben im Rahmen des SEPA-Verfahrens weitreichende Rechte: Sie können Lastschriften innerhalb von acht Wochen ohne Angabe von Gründen zurückgeben. Für nicht autorisierte Zahlungen besteht sogar eine Frist von bis zu 13 Monaten.

Die Deutsche Kreditwirtschaft weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass Bankkunden regelmäßig ihre Kontobewegungen überprüfen sollten. Bei Unregelmäßigkeiten wird empfohlen, sich direkt mit der jeweiligen Bank oder Sparkasse in Verbindung zu setzen.

Reaktionen von Sparkassen und Aufsichtsbehörden

Laut Sparkassen-Finanzgruppe waren die Auswirkungen der PayPal-Störung am Montag auch für deren Kunden für einige Stunden spürbar. Seit Dienstagmorgen laufe der Zahlungsverkehr wieder normal, werde jedoch weiterhin beobachtet. Etwaige Folgeprobleme liegen nach Angaben der Sparkassen nicht in ihrem Verantwortungsbereich.

Die Sparkassen-Finanzgruppe erklärte zudem, sie unterstütze PayPal bei der Aufarbeitung der Vorfälle. Auch die zuständigen Aufsichtsbehörden wurden über die Störungen informiert. Betroffene Kunden sollen sich für Klärungen direkt an PayPal wenden.

Am Ende denke ich mir: Es ist zwar beruhigend, dass Banken und Sparkassen klare Schutzmechanismen für Lastschriften bieten, aber die Dimension der PayPal-Störung zeigt, wie anfällig der digitale Zahlungsverkehr für Fehler ist. Ich finde es erstaunlich, dass ein einzelner Dienstleister so starke Auswirkungen auf den europäischen Zahlungsverkehr haben kann – und frage mich, ob es nicht strengere Vorgaben zur Absicherung solcher Systeme geben sollte.

Stellungnahme Deutscher Sparkassen- und Giroverband

Störungen im Geschäftsbetrieb von PayPal

Es ist in den vergangenen Tagen zu Vorfällen mittels unberechtigter Lastschriften von PayPal gegenüber verschiedenen Kreditinstituten gekommen. Diese Vorfälle hatten erhebliche Auswirkungen auf den Zahlungsverkehr in ganz Europa und insbesondere auch in Deutschland. Dies war am vergangenen Montag für einige Stunden auch für Kundinnen und Kunden von Instituten der Sparkassen-Finanzgruppe zu spüren.

PayPal hat die Störungen im Geschäftsbetrieb eingeräumt und versichert, dass das Problem mittlerweile behoben sei. Der Zahlungsverkehr von und zu PayPal läuft auf Seiten der Sparkassen-Finanzgruppe seit Dienstagmorgen wieder normal, steht aber weiter unter Beobachtung. Die Aufsichtsbehörden sind ebenfalls über die Vorfälle bei PayPal informiert.

Etwaige Störungen, die im Nachgang der Vorfälle bei PayPal aktuell auftreten können, liegen nicht im Verantwortungsbereich der Sparkassen-Finanzgruppe. Gleichwohl arbeiten die Institute der Sparkassen-Finanzgruppe mit Hochdruck daran, PayPal bei der Beseitigung und Aufarbeitung der Fälle zu unterstützen. Betroffene Kundinnen und Kunden können sich zur Klärung über die bekannten Kommunikationswege direkt an PayPal wenden.

Stellungnahme Deutsche Kreditwirtschaft

Die Deutsche Kreditwirtschaft bestätigt, dass es am Montag zu Unregelmäßigkeiten im Zahlungsverkehr im Zusammenhang mit nicht berechtigten Lastschriften von PayPal gekommen ist. Auf diese Unregelmäßigkeiten haben die einzelnen Banken und Sparkassen reagiert. Diese Reaktion war abhängig vom jeweiligen Institut und von der jeweiligen Zahlung. Dabei war das Ziel der Banken und Sparkassen, Kunden zu schützen.

Davon unabhängig hat PayPal in Bezug auf seine Kunden eigene Maßnahmen getroffen. Nach unseren Informationen konnten die Probleme bereits behoben werden bzw. werden es zeitnah sein. PayPal informiert dabei seine Kunden direkt.

Zur Erläuterung: 

Nutzt ein Kunde PayPal für eine Zahlung, muss er dazu Geld bereitstellen. Unter anderem kann er dafür einen Lastschrifteinzug wählen. Dann wird das Konto des Kunden bei seiner kontoführenden Bank mittels eines Lastschrifteinzugs durch PayPal belastet.

Bei der Nutzung von Zahlungen mittels SEPA-Basis-Lastschriftverfahren erteilt der Kunde die Erlaubnis (Lastschriftmandat), Geld direkt von seinem Konto einzuziehen. Der Kunde ist umfassend geschützt: So kann er SEPA-Lastschriften innerhalb von acht Wochen ohne Angabe von Gründen widerrufen. Wenn die Zahlung nicht durch ein Lastschriftmandat genehmigt (autorisiert) wurde, gilt für die Rückgabe eine Frist von 13 Monaten.

Banken und Sparkassen empfehlen daher generell, die Kontoumsätze regelmäßig auf unberechtigte Abbuchungen zu überprüfen und sich bei Unstimmigkeiten mit der Bank oder Sparkasse in Verbindung zu setzen.


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  1. Mårtiň 🌀

    Bei Wero krachen aktuell die Sektkorken!

    1. mryx 👋

      bis Wero aufwacht ist schon längst alles vorbei

    2. Max 🔱

      Solange es Wero zu nutzen weiß

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