Autohandel erwartet Preisschlachten um Elektroautos

Eine Umfrage der Zeitschrift „Kfz-Betrieb“ und Vogel Research zeigt, dass mehr als die Hälfte der Händler gebrauchte Elektrofahrzeuge als „nahezu unverkäuflich“ einstuft. Das wird zu Preisschlachten führen.

Lediglich einjährige Elektrofahrzeuge werden nachgefragt, was jedoch für den Handel problematisch ist, wenn ältere Leasingrückläufer zurückkommen. Hohe Preise und die Angst vor veralteter Technik lassen viele Verbraucher zögern, wie auch der aktuelle DAT-Report feststellt.

Der Absatz von Elektroautos in Deutschland ist im ersten Halbjahr um 16,4 Prozent zurückgegangen. Viele Elektrofahrzeuge werden geleast und gehen nach Vertragsende an den Händler zurück, der dann oft nicht den erwarteten Restwert erzielen kann.

Druck auf den Autohandel nimmt zu

Thomas Peckruhn vom Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) erwartet, dass der Druck auf die Händler im kommenden Jahr zunehmen wird, da immer mehr staatlich geförderte Fahrzeuge in den Handel zurückkehren. Einige Händler exportieren gebrauchte Elektrofahrzeuge auch ins Ausland, z. B. nach Norwegen oder Schweden, wo Elektromobilität positiver wahrgenommen wird.

Peckruhn erklärt, dass die Umweltprämie den Preisunterschied zu Verbrennern ausgeglichen und den Absatz von Elektroautos angekurbelt habe. Mit dem Auslaufen der Prämie sei die Nachfrage jedoch zurückgegangen, vor allem bei Privatkunden, die der Elektromobilität ohnehin skeptisch gegenüberstünden. Gewerbliche Kunden zeigen weniger Ablehnung, da sie häufig Nachhaltigkeitsziele verfolgen.

Um den Verkauf von Elektro-Autos zu steigern, werden wir Preisschlachten erleben wie noch nie.

Peckruhn rechnet im kommenden Jahr mit Preiskämpfen, um den Absatz von Elektroautos zu steigern und Strafzahlungen wegen zu hoher CO₂-Werte zu vermeiden. Skoda etwa muss den Absatz von Elektroautos verdoppeln, um die EU-Vorgaben zu erfüllen. Für die Kunden sind das erstmal keine schlechten Nachrichten.


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  1. Aimero 👋

    Ist doch klar. Die gebrauchtwagen Händler sind halt gierige Lappen.

    Mit der Prämie gab es den egolf z.b. 2019 für knapp 22000 Euro in Vollausstattung.
    Listenpreis vor Rabatten und Prämien war knapp 40000 Euro.

    Jetzt ratet mal, was ein 3 Jahre alter egolf mit 60k km beim gebraucht Händler gekostet hat.

    Genau. Knapp 20000 Euro.
    Wer bezahlt für einen gebrauchten das, was ein anderer neu dafür gezahlt hat?

    Von jedem gebrauchten, der die Prämie in Anspruch genommen hat, einfach mal pauschal 9000€ vom Preis abziehen. Dann kommt man da an, wo man sein sollte.

    Da braucht man sich nicht wundern.

  2. Jan B. 🌟

    „Einige Händler exportieren gebrauchte Elektrofahrzeuge auch ins Ausland, z. B. nach Norwegen oder Schweden, wo Elektromobilität positiver wahrgenommen wird.“

    Das kann ich mir sehr gut vorstellen ehrlich gesagt. Vermutlich würde ich als Händler genau das für die E-Autos in Betracht ziehen, um die merkwürdigen Stimmung in Deutschland zu umgehen.

  3. Sven Jacob ☀️

    „Peckruhn erklärt, dass die Umweltprämie den Preisunterschied zu Verbrennern ausgeglichen und den Absatz von Elektroautos angekurbelt habe.“ Der muss uns alle für doof halten… Meine persönliche Erfahrung beim Wegfall der Prämie war, das wie von Wunderhand die Listenpreise der Autos, die für mich in Frage kommen würden (das reicht vom Opel Mokka e bis zum Skoda Eniaq), keine drei Wochen nach Prämienende um 5 bis 6 k gesunken waren. So ein Zufall aber auch. Hat ja auch vorher keiner wissen können, dass die Umweltprämie primär die Gewinnspanne der Hersteller gefördert hat. (Ironie aus)

    1. Das war allerdings nur ein kurzfristiger Effekt bei einigen Herstellern, inzwischen sind die Preise eigentlich überall wieder etwas gestiegen. Außerdem kann man nicht von der Hand weisen, dass die Umweltprämie den Absatz angekurbelt hat und er nach Abschaffung eingebrochen ist.

      1. Hugo 🌀

        Das Produkt E-Auto ist einfach nicht Marktreif, wenn es Staatliche Subventionen benötigt, damit die Leute sich ein E-Auto leisten können. Es wurde Jahrzehnte gepredigt, dass die Märkte sich selbst regulieren, aber irgendwie ist es ein Trend geworden, Staatlich nachzuhelfen.
        Bei anderen Staaten, wie zum Beispiel China, wird sich ein Verhalten verurteilt, wenn der Staat in den Markt eingreift und bestimmte Branchen bevorteilt.

        Weshalb kriege ich keine staatliche Prämie für andere Dinge, die ich mir kaufe ? Menschen die nicht die Finanziellen Mittel haben, um sich einen Neuwagen zu kaufen, dürfen mit ihren steuern den Neuwagen vom Gutverdiener mitfinanzieren… welche eine unsinnige Sache das ganze ist.
        Ich bin Persönlich ganz froh darüber, dass die Prämie nicht mehr existiert, da diese unfair ist. Wer gerne Elektro fahren will (möchte ich auch gerne, aber mache es noch nicht), der muss sich seinen Wagen halt selbst finanzieren. Wenn die E-Autos ohne Prämien zu teuer sind, dann sind die halt nicht Marktreif. Die Technologie bringt alleine nichts, wenn kaum jemand sich solche Fahrzeuge leisten kann.

        1. Ich finde so eine Prämie auch eine der dümmsten Sachen, die es gibt. Aber man kann eben nicht abstreiten, dass sie eine Wirkung hatte.

        2. Alfons 🌀

          Guter Kommentar!
          Was gut ist, braucht keine Subvention. Auf der einen Seite freien markt predigen, auf der anderen aber stark regulieren und subventionieren.
          (Gilt für alles, nicht nur E-Autsos, auch Sprit und andere Bereiche)

          Abgesehen davon, sind nachweislich eine MENGE Autos ins Ausland gewandert.
          Dafür brauche ich keine Steuern zahlen.

          1. Rogh 🌀

            Leute hört auf diesen Quatsch zu schreiben: es gibt keinen freien Markt. „Der Markt“ ist (zu recht) extrem reguliert, damit eine gewisse Fairness und Chancengleichheit möglich ist.

            Wäre der Markt nicht reguliert, würden Arbeit mmehmer stärker ausgebeutet, Kunden ohne Verbraucherreche leben müssen, es wären giftige Stoffe überall, die fetten würden jegliche Konkurrenz im Keim ersticken und die Preise durch Oligopole astronomisch.

            Der Staat greift immer stark ein, um das zu verhindern. schaut euch alleine mal an, wie im „freiesten aller Märkte“, den USA, Konzerne in der Vergangenheit zerschlagen wurden und werden..
            Und zu der Steuerung gehört eben auch, dass der Staat neue Technologien fördert… aus den oben genannten Gründen.

  4. Dennis 🏅

    Naja die meisten Menschen glauben ja immer noch sehr hartnäckig das nach 10 Jahren und/oder 200.000km der Akku des gebrauchten E-Autos vollkommen im Eimer ist und für 30.000€+ dann zwingend ersetzt werden muss.

    Ist auch in meiner Filterblase definitiv so…

    1. FaceOfIngo 🌀

      Und da kann man leider dagegen Argumentieren, wie man will, die Meinung bleibt auch so!

    2. Cress 🌀

      Ohne jetzt Ahnung und diese Meinung nicht zu haben – was ist denn falsch daran? Also hält der Akku länger oder ist es günstiger diesen zu tauschen, oder beides?

      1. Christian 🔅

        Jup, darauf habe ich auch keine Antwort bisher erhalten.

        Wobei ich mir schwer vorstellen (und will), dass zum VW seine Kundschaft in 10-15 Jahre und sollte so ein Fall eintreffen, wirklich vor die Wahl stellen wird. Also entweder für 20T€ plus ein neuer Akku oder pech gehabt.

        Wobei es bei Tesla, leider aktuell so gehandhabt wird. Entweder neuer oder aufbereiteten Akku. Eine Reparatur der betroffenen Zelle findet dort nicht statt.

        Auch glaube ich, dass da noch ein großer Zubehör/Drittanbieter markt entstehen wird. Kann mir schlecht vorstellen, dass ATU, Euromaster oder die Bosch Service Ketten dieses Geschäft liegen lassen wollen.

        1. Chris. 🌟

          Wobei ich mir schwer vorstellen (und will), dass zum VW seine Kundschaft in 10-15 Jahre und sollte so ein Fall eintreffen, wirklich vor die Wahl stellen wird. Also entweder für 20T€ plus ein neuer Akku oder pech gehabt.das kann ich mir nur allzugut vorstellen, siehe T5-Motorschäden, Steuerkette…….

          Auch glaube ich, dass da noch ein großer Zubehör/Drittanbieter markt entstehen wird.es gibt schon ‚Akkureperateure‘, letztens eine interessante Reportage zu gesehen…

      2. Spiritogre 🔅

        Niemand weiß effektiv wie lange der Akku hält. Die alten Tesla Model S mit mehreren 100.000 Kilometern haben alle den 2. oder 3. Akku aber inzwischen ist die Technik halt auch weiter.

        Das größte Problem ist die Degredation. Elektroautos haben eh nicht die tolle Reichweite. Das zusammen mit dem nur bis 80 Prozent laden senkt die Reichweite halt noch mal um einiges mehr im Laufe der Jahre. Dann Verluste im Winter und man ist dann irgendwann beinahe nur noch bei der Hälfte.

        1. Cress 🌀

          Okay, klingt ja alles nicht so toll, ich meine es kann mir eh egal sein, da ich mir kein Elektroauto leisten könnte, aber wäre interessant zu wissen gewesen. Meine Recherche hat bei Tesla einen Preis zwischen 5000-17.000€ für den Austausch ergeben. Ich fände selbst 5000€ hammer, so viel hat mein aktueller Wagen gekostet :D

          1. Rogh 🌀

            Und bei einem 10 Jahre alten Auto (Durchschnittsaltee in DE) sind 5k nun mal ein wirtschaftlicher Totalschaden. Und es trifft gerade jene, die nicht das Geld übrig haben, weswegen sie ja schon so ein altes Auto fahre oder kaufen (müssen).

            Derzeit lohnt sich ein E Auto nur, wenn es der Arbeitgeber als Dienstauto gibt, was leider für dle meisten Arbeitnehmer ein Traum bleibt.

          2. Betze 🏅

            Spürbar merken, sodass du einen neuen Akku brauchst wirst du vermutlich erst so nach 15 Jahren und mehr . Aber eben nicht zwingend. Dann hast halt 350 km anstatt 540 km. Aber die Kiste ist halt 15 Jahre alt. Bis dahin sind die Akkupreise vermutlich genauso im Keller wie Preise für gebrauchte. Gibt jetzt ja schon die ersten gebrauchten ZOe und id3 unter 20.000€.

        2. Alfons 🌀

          den zweiten oder dritten Akku bei 100.000km?
          Bitte was? Hast du da irgendwelche belegbaren Statistiken für oder sind das nur ein paar Sondermodelle?
          Das würde mich sehr interessieren, denn gerade die Teslas werden gerne beim Akku herangezogen, da sie eben schon lange auf dem Markt sind.

          1. AD 🪴

            Oh man. Tesla gibt 8 Jahre oder 160000 km Garantie auf den Akku und 4 Jahre Garantie aufs Auto… schaut mal hier, die halten was aus: https://www.notateslaapp.com/news/2116/the-story-of-a-tesla-model-s-that-has-traveled-over-two-million-kilometers

            1. Thorsten 0711 👋

              das ist doch super. Mein letzter Gebrauchter hatte beim Kauf 195000 km auf dem Zähler und fuhr noch wie am ersten Tag, BMW 6-Zylinder Saugmotor, Benziner.

              Ein „bezahlbares“ eAuto hat eine lächerliche Autobahnreichweite und als Laternenparker wider Willen sehe ich es nicht ein bei den bei mir vorhandenen AC-Säulen 55 Cent pro kW zu bezahlen.
              Daher habe ich mir neu ein LPG Fahrzeug gekauft. 4,55m lang, 607 Liter Kofferraumvolumen. Mit den 40 Litern LPG komme ich auf der AB ca 500 km weit, auch im Winter. Dann fahre ich noch mal 800km mit den 50 Litern Benzin. 100 km mit LPG kosten mich 7,50€. ich habe 22000€ bezahlt.

              Ich bin kein Diesel Dieter, ich hasse sogar Diesel, fahre dienstlich elektrisch und habe meine Frau überzeugt sich eine gebrauchte ZOE zu kaufen für ihre Kurzstrecken.

              Aber mir ist das noch viel zu teuer, die TCO rechnet sich 0 für mich.

              1. Didi 👋

                Ich lade meinen Tesla 3 HR mit 8Cent/kWh PV Strom. Verbrauche im Sommer/Winter 15kwh/20kwh pro 100km zahle keine Kfz- Steuer, habe keine Wartungskosten, da keine Wartungsabzocke von Tesla erhalten jährlich THG Prämie.Damit spare ich pro Jahr 1200€ zum Verbrenner. Ein vergleichbarer Verbrenner mit 300PS kostet mind. das gleiche und hat keine Vorklimatisierung im Sommer/Winter. Ich bin 2000km am Stück gefahren und war genauso schnell am Ziel wie mit dem Verbrenner und mein Strompreis bleibt mind. 20Jahre so. Die Spritpreise sind in den letzten 20 Jahren immer gestiegen.Ich warte nur noch auf bidirektionalen Laden dann kann ich beim Verkauf des Stroms noch Gewinne erzielen. Würde nie mehr zum Verbrenner zurückgehen. Bitte vergleicht objektiv.

                1. Jürgen 👋

                  Das ist aber mehr als schön gerechnet in einigen Punkten gebe ich zu stimmt das aber nicht im 2000 km Vergleich.
                  Erstens im Ladepreis der zur Zeit nach oben geht die KW/h ist bei mir um das doppelte gestiegen und der Strompreis allgemein ebenso um ca. 5 Cent und zweitens ist mit einem E Auto durchaus mit 5 Ladezyklen a 20 Minuten zu rechnen was niemals ( für mich nicht vorstellbar) gegenüber eines Verbrenner möglich ist.

        3. Transwarp 👋

          Die tollsten Phantasien über E-Autos haben immer diejenigen, die Verbrenner fahren.

          1. Holger 👋

            Die 55 Cent sind noch günstig. Über die App unserer Leasing Gesellschaft kann ich geanaj schauen was die Ladesäulen in der Ungebung kosten und wenn ich das als Privatperson zahlen müsste rechnet sich ein E Auto definitiv nicht.
            Die Laddsäulen, die bei mir um die Ecke stehen sind ältere Ladestationen mit 22kW und kosten pro kWh 69 Cent plus Standgebühr nach 2 Stunden von 4,20.
            Mein Passat GTE wird an den Ladesäulen aber nicht in zwei Stunden aufgeladen (obwohl es aus meiner Sicht gehen müsste) sondern benötigt ca. 3 Stunden was für die Ladung dann ca. 11€ bedeuten würde damit ich ca. 45km weit fahren kann.
            Die Hochleistungssäulen in der Stadt liegen bei 1.04€ und 14€ Standgebühr ab der ersten Minute.
            Da verliert das E Auto doch allein schon bei Kosten für den „Sprit“.
            Ohne PV Anlage rechnet sich das in meinen Augen nicht.
            Vollstromer gibt es in unserer Firma nur für Leute, die maximal 25k km im Jahr fahren weil sonst die Leasingrate exorbitant hoch ist um den geringen Restwert entgegenzuwirken.
            Als Aussendienstler bin ich da raus, da geht dann nur der Hybrid

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