Die deutsche Automobilindustrie steht in China vor großen Herausforderungen, da der Absatz von Elektro- und Hybridfahrzeugen stark zunimmt und die Nachfrage nach Verbrennungsmotoren rapide zurückgeht.
Im Jahr 2020 wurden noch 94 Prozent der Neuwagen in China mit konventionellen Kraftstoffen angetrieben, im ersten Halbjahr 2024 waren es nur noch 59 Prozent. Das belegen Zulassungszahlen des Autodatenspezialisten Marklines, die dem Handelsblatt exklusiv vorliegen.
Demzufolge ist allein in den ersten sechs Monaten dieses Jahres der Absatz von Verbrennungsmotoren in Fernost um zwölf Prozent oder 775.000 Einheiten eingebrochen, während die Verkäufe von Elektro- und teilelektrischen Modellen um 38 Prozent oder 1,1 Millionen Einheiten zulegten. Dies hat dramatische Auswirkungen auf westliche Hersteller wie Volkswagen, Mercedes-Benz und andere, die massive Einbrüche bei Absatz, Umsatz und Gewinn verzeichnen.
Chinesische Hersteller profitieren stark von dieser Entwicklung und konnten ihren Marktanteil in China seit 2020 von 33 auf 52 Prozent steigern. Im Vergleich dazu haben deutsche und japanische Hersteller deutlich an Boden verloren. Es schaut in China also ganz anders aus als in Europa.
Deutsche Hersteller verzeichnen massive Umsatzeinbußen
Für die deutschen Hersteller, insbesondere Volkswagen, wird die Situation zunehmend bedrohlich. Der Absatz von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor ist stark eingebrochen. Volkswagen musste infolgedessen massive Umsatzeinbußen hinnehmen und droht in diesem Jahr Milliardenverluste einzufahren. Auch Mercedes-Benz, bisher im Premiumsegment recht erfolgreich, kämpft mit sinkenden Verkaufszahlen und Gewinnen.
In China wird der Absatz von Elektrofahrzeugen durch steuerliche Anreize und staatliche Prämien gefördert, was den Umstieg auf emissionsfreie Fahrzeuge weiter beschleunigen soll. Während in Deutschland der Verbrennungsmotor eine Renaissance erlebt, sieht die Realität in China anders aus.
Jetzt mobiFlip kostenlos auf WhatsApp folgen und informiert bleiben!