Elektroauto-Zulassungen brechen dramatisch ein

Im August 2024 wurden in Deutschland 197.322 Personenkraftwagen (Pkw) neu zugelassen, 27,8 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Es gab Rückgänge in allen Bereichen, aber die Elektroauto-Zulassungen sackten am stärksten ab.

Im vergangenen Monat wurden hierzulande 65,1 Prozent der Neuwagen gewerblich und 34,8 Prozent privat zugelassen, wobei beide Gruppen deutliche Rückgänge verzeichneten. Besonders betroffen waren deutsche Marken wie Smart, Mini und Audi, die alle Rückgänge von mehr als 30 Prozent hinnehmen mussten. Stärkste Marke blieb trotz Verluste jedoch Volkswagen (VW) mit einem Marktanteil von 17,9 Prozent.

Pm30 2024 N 08 24 Grafik Jahresverlauf

Bei den Importmarken zeigte sich ein gemischtes Bild: Während Skoda seine Neuzulassungen stabil halten konnte, verzeichneten andere Marken wie Volvo, Peugeot und Mitsubishi deutliche Zuwächse. Dagegen mussten einige Importmarken wie Fiat, Kia und Hyundai deutliche Rückgänge hinnehmen.

Auch bei den Fahrzeugsegmenten gab es Unterschiede: Nur die obere Mittelklasse und Wohnmobile konnten zulegen, während die volumenstärksten Segmente SUV und Kompaktklasse deutliche Einbußen hinnehmen mussten. Besonders betroffen waren die Minis mit einem Minus von über 70 Prozent.

Minus 68,8 Prozent: Elektroautos brechen dramatisch ein

Die Zulassungen von Elektroautos brachen im August 2024 mit einem Minus von 68,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat drastisch ein. 13,7 Prozent der Neuzulassungen waren Elektro (BEV) Pkw. Andere alternative Antriebe wie Hybridfahrzeuge und Plug-in-Hybride verzeichneten ebenfalls Rückgänge, aber nur leichte.

Benzin- und Diesel-Pkw mussten ebenfalls Rückentwicklungen hinnehmen, während Erdgasfahrzeuge fast vollständig aus den Neuzulassungen verschwanden. Lediglich Flüssiggas-Pkw konnten leicht zulegen. Die durchschnittlichen CO₂-Emissionen stiegen aufgrund dieser Entwicklungen um 23,7 Prozent auf 117,9 g/km.

Der Nutzfahrzeugmarkt war in allen Klassen rückläufig, insbesondere bei den Sattelzugmaschinen mit einem Minus von 69,5 Prozent. Auch die Neuzulassungen von Krafträdern gingen um 5,9 Prozent zurück. Insgesamt wurden im August 243.966 Kraftfahrzeuge und 20.445 Kraftfahrzeuganhänger neu zugelassen, was einem Rückgang von 27,4 Prozent bzw. 8,9 Prozent entspricht.

Ein positives Bild zeigte sich hingegen auf dem Gebrauchtwagenmarkt. Hier stiegen die Verkäufe von Krafträdern, Lastkraftwagen, Kraftomnibussen und Personenkraftwagen, was zu einem Anstieg der Besitzumschreibungen um 1,3 Prozent führte. Lediglich bei den Zugmaschinen und Kraftfahrzeuganhängern waren Rückgänge zu verzeichnen.

Sämtliche Daten findet ihr beim Kraftfahrtbundesamt. Dort sind auch die Tabellen für die Neuzulassungen von Personenkraftwagen im August 2024 nach Marken und Merkmalen abrufbar.


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  1. Ronald 💎

    Mich würden auch mal die Außerbetriebsetzungen von PKW interessieren.
    Beim KBA finde ich leider nichts. Irgendjemand?
    Es wurden „nur“ 200k neue Wagen zugelassen. Wenn aber auch nur 50k abgemeldet wurden, hätten wir trotzdem 150k Autos mehr in Deutschland, die die FDP in den Innenstädten haben möchte.

    1. Ronald 💎

      Ich habe es gefunden!
      2023: PKW-Neuzulassungen 2,84 Millionen.
      2023: PKW-Abmeldungen 7,16 Millionen.
      Das würde bedeuten wir hätten Ende 2023 4,5 Millionen weniger Autos auf den Straßen gehabt!?
      Ich weiß, „gefühlte Wahrheit“ und so, aber das widerspricht nun ganz und gar nicht meiner Wahrnehmung.
      Komisch, da auch das KBA von einem PKW-Bestand zu 1.2024 von 49,1 Millionen gegenüber von 1.2023 von 48,8 Millionen redet.
      Egal, wir noch viel zu wenig Autos in Deutschland und gerade in den Städten ist Platz en Masse! Und wenn auf dem freien Feld kein Platz ist für eine zehnspurige Autobahn, wo denn sonst?

      1. Du kannst das nicht im Jahresvergleich sehen, du müsstest alle historischen Daten betrachten. PKW Neuzulassungen erhöhen ja erst mal den Bestand, und zwar jährlich und dieser wächst immer weiter an. Die Fahrzeuge bleiben hier eine geraume Zeit im Bestand. Die Außerbetriebsetzungen speisen sich also quasi aus den Zulassungen mehrere Jahre. Die Anzahl der in der Bundesrepublik gemeldeten Pkw erreichte am 1. Januar des Jahres 2024 mit rund 49,1 Millionen Fahrzeugen den höchsten Wert aller Zeiten.

      2. Sven Jacob ☀️

        Es kann sich auch um ein und dasselbe Fahrzeug handeln. Ich verkaufe den im Januar. Eine Abmeldung bei mir und eine Neuanmeldung beim Käufer. Der Käufer verkauft in ihm Oktober wieder weiter. Noch eine An- und eine Abmeldung. Macht vier Meldungen für dasselbe Fahrzeug. Das die Diskrepanz ist in der Tat frappierend. Da kann in der Statistik irgendwas nicht stimmen. Insofern ist die Zahl der angemeldeten PKW und deren Entwicklung im Jahresverlauf hier sicherlich der „richtigere“ Indikator.

        1. Ronald 💎

          Scheint so zu sein wie René und du sagen.
          Als allererstes dachte ich an Saisonkennzeichen. Aber da schienen mir die 4,5 Millionen auch zu viel.

  2. Stfan 🌟

    Bin ich froh 2021 ein neuen Benziner gekauft zu haben😁.
    War mir klar, dass das E Auto zu dieser Zeit nur ein großer Hype war. Mittlerweile sind die Spritpreise wenn man die inflationäre Lohnerhöhung dazurechnet fast auf dem Stand von 2020. Vom angekündigten Wertverlust von Verbrenner Autos sehe ich übrigens auch nichts, nur das sich E-Autos beim Händler die Reifen platt stehen😁👍

    Jetzt bitte ein Argument für den Kauf eines E-Auto rückwirkend

    1. Du, das ist auch okay so. Ich habe auch noch Symbian genutzt, als iOS 1 auf den Markt kam und mich gefreut, dass die Entwickler mehr Apps dafür entwickelt haben. Darf man auch so lange genießen, wie läuft, nur als Unternehmen muss man schauen, dass man den Anschluss nicht verpasst.

      CO₂-Preise kann man schwer vorhersagen, dank Förderungen werden sie noch günstig gehalten, aber das Ablaufdatum ist sichtbar.

      1. Dennis 🏅

        Das Nokia Argument wird auch irgendwann alt, in fast jedem Artikel zu E-Autos wird das nun erwähnt und immer wieder in den Kommentaren…

        Das Argument hat inzwischen einen langen Bart und ist auch mal ausgelutscht.

        1. Es ist eben das prominenteste Beispiel für eine Disruption und für ein Land in Europa. Soll ich es ignorieren, weil es für dich „ausgelutscht“ ist? Wie kommst du zu so einer Annahme?

          1. Dennis 🏅

            Easy erklärt:
            Wenn man ein Argument immer und immer und immer wieder verwendet ist es irgendwann ausgelutscht.

    2. Kavka 🏅

      Hast du Geld über?
      Wie viele Argumente brauchst du?

    3. Vahdi 👋

      Nun Ja, wir haben 2 Autos in der Familie. Einen Model Y und meinen Mazda 6 von 2015. Letzteres hat mich nie im Stich gelassen aber würde ich mir nochmal einen Verbrenner holen, wenn der M6 den Geist aufgibt? Auf gar keinen Fall!
      Wie Rene schon sagte, wieso sollte ich mir einen Sony Ericsson anschaffen, wenn es für das gleiche Geld einen Iphone gibt? Alleine wenn ich mir die Wartungskosten zusammenrechne für den Mazda ist das ein nobrainer.

  3. Felix 🔆

    Ist der Abfall bei den eAutos nicht damit zu begründen, dass die Prämie für gewerbliche Zwecke ab 1. September 2023 ausgelaufen ist und daher viele Betriebe noch vorher ein Fahrzeug angeschafft haben? Dass sich das im August umso stärker auswirkt ist dann kein Wunder. Und 2/3 aller Neufahrzeuge werden nunmal gewerblich angeschafft.

    1. Ja, 2024 ist kein gutes Beispiel für die Entwicklung. Spannend wird dann 2025, wenn man auf zwei Jahre ohne Förderungen blickt.

      1. Felix 🔆

        Ja, sobald die Förderung aus dem Vergleich mit dem letzten Jahr verschwindet, kann man endlich richtig vergleichen. Falls nun wieder eine Förderung kommt, ist ein richtiger Vergleich wieder kaum möglich.

        1. Robert 🌀

          Naja, hätte es die Förderung nicht gegeben, hätten die Zahlen halt schon ein Jahr früher richtig mies ausgesehen. Es sieht auch nicht gerade toll oder hilfreich.

          1. Felix 🔆

            Ja, nur der Vergleich mit dem August ist eben irreführend, wenn man nur die % Veränderung anschaut. Da der august 2023 deutlich verzerrt ist.

    2. Selbstverständlich, auch das ist ja eine wichtige Information. Wie sehr hat die Prämie und ihr Ende den Markt beeinflusst. Offensichtlich stark.

  4. Michael 🏅

    Es ist aber auch kein Wunder. Ich bin momentan am Scheideweg, da bald ein neuer fahrbarer Untersatz her muss. Verbrenner oder Elektro? Die Frage ist für mich nicht einfach zu beantworten. Aufgrund der nicht vorhandenen Ladenmöglichkeit zu Haus – da ist auch langfristig keine Abhilfe möglich – tendiere ich zum Verbrenner, obwohl ich es eigentlich nicht will. Die Ladeinfrastruktur ist in meinem Ort leider rudimentär und ich sehe nicht, dass sich da kurzfristig was ändert. Klar, ich könnte auf der Abreit laden, aber da fahre ich lieber mit dem Rad hin. Außerdem ist es unser einziges Auto und der Haushaltsvorstand braucht den Wagen ja auch.

    Dazu kommt dann auch noch das ‚Problem‘, dass die Technik bei E-Autos sich so stark in den letzten Jahren entwickelt hat, dass man das Gefähl hat: Heute gekauft, morgen veraltet. Und das bei der Investition. Also zöger ich den Kauf immer weiter raus. Und ich fühle mich ehrlicherweise oft überfordert, wenn es darum geht, welches E-Auto passen könnte. Ladegeschwindigkeiten, Batteriegrößen, Zahlunsgssysteme und und und… Ich steige da nicht mehr durch.

    1. Wenn man Zeit hat, würde ich auch warten, keine Frage, es tut sich viel zu viel und das sind hohe Summen. Wenn es dringend ist, würde ich aber auch nur auf dem Gebrauchtmarkt beim Verbrenner schauen oder Leasing als Option in Betracht ziehen. Festlegen würde ich mich derzeit auch nicht, obwohl ich entspannt für 20 Cent daheim laden kann. Da kommen 2025 viel zu viele neue Plattformen, Autos und eine mögliche Preisschlacht.

      Das gilt aber für jede Antriebsart, jetzt kaufen ist nicht klug.

    2. Kavka 🏅

      Die Antwort ist ganz einfach. Kannst du zu Hause oder am Arbeitsplatz laden, dann E-Auto, ansonsten Verbrenner.

      1. Felix 🔆

        Zumindest wenn man privat kauft
        Bei Firmenwagen lohnt sich idR wirklich Elektro durch die staatlichen Vorteile.

  5. Carlo 💎

    Jetzt muss unbedingt eine neue Förderung her, damit die Klammen Hersteller noch ein wenig mehr verdienen :-))

  6. Robert 🌀

    Elektroautos bei minus 68,8 Prozent

    „Wir schaffen das!“ ;-)

    1. Kavka 🏅

      Was denn? Den Wirtschaftsstandort Deutschland abzuschaffen? Da sind die ewig gestrigen, wie du, ja schon ziemlich erfolgreich…

    2. Neuhier 💎

      Robert, ich habe echt den Eindruck, dass du nicht verstehst worum es hier geht. Das ist keine E Auto Krise! Es geht darum einen der wichtigsten Wirtschaftszweige in DE wettbewerbsfähig zu halten, nachdem ein wirtschaftliche Supermacht wie China in den Markt eingestiegen ist und dazu noch unheimlich viele technologische Fortschritte und Erwartungshaltungen, Stichwort Autonomes Fahren / Software Defined Vehicle, bedient werden müssen um überhaupt noch Autos zu verkaufen. Es geht darum, ob hier 2050 überhaupt noch Autos entwickelt werden. Hast du eine Vorstellung wie viel Geld das kostet? Glaubst du, das schafft man mit der Technik eines Golf 7 oder nem 2 Liter TDI?

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