Huawei tritt offen gegen Apple und Google an


Das US-Embargo der damaligen Trump-Regierung hatte zwar kurzfristig zur Folge, dass Huawei mit massiven Einschränkungen leben musste, doch die Marke selbst hat nie aufgegeben und sich weiterentwickelt. In China läuft es für Huawei sehr gut.
Man dominiert wieder mit Smartphones, das Geschäft mit Autos (Huawei liefert nur Bauteile, keine eigenen Autos) entwickelt sich gut, die Wearables wachsen, man ist mit der Entwicklung sehr zufrieden, so Yu Chengdong in einem Brief an Mitarbeiter.
Die „Soldaten“ (in China sind militärische Begriffe im wirtschaftlichen Umfeld ganz normal) haben gekämpft und bei diesen bedankt sich der Präsident von Huawei in seiner Rede. Doch es ist nur der Anfang, denn Huawei hat jetzt wieder große Ziele.
Huawei will die dritte Option sein
Man habe laut eigenen Angaben in 10 Jahren das geschafft, wofür Europa und die USA über 30 Jahre benötigt haben, man hat mit Harmony NEXT ein eigenes und neues Betriebssystem entwickelt und möchte jetzt die dritte „Macht“ werden. Das Ökosystem soll 2025 schnell wachsen und die Mitarbeiter sollen Huawei helfen.
Huawei möchte es gegen Apple mit iOS und Google mit Android aufnehmen und das erreichen, womit viele Unternehmen wie Nokia, BlackBerry oder Microsoft in den letzten Jahren gescheitert sind, es soll ein drittes Betriebssystem entstehen.
In China gibt es zum Start bereits 20.000 Apps für Harmony NEXT, diese Zahl will man aber zügig auf über 100.000 Apps steigern. Apps und Dienste sind der Kern einer Software, das weiß Huawei, und dafür wird man sehr viel Geld investieren.
Huawei fokussiert sich auf China
Ich bin gespannt, wie sich das bei Huawei in diesem Jahr, aber auch 2026 und darüber hinaus entwickelt. In China traue ich Huawei durchaus zu, dass sie damit eine Chance haben, immerhin ist Huawei bekannt und groß und könnte die lokalen Anbieter mit einer finanziellen Unterstützung durchaus überzeugen. Und global?
Da glaube ich ehrlich gesagt nicht, dass Huawei eine Chance hat. In China sind YouTube, Instagram und Co. sowieso verboten, diese ganzen Apps benötigt es nicht, global hat man ohne sie aber keine Chance. Bisher zeigt Huawei aber auch (noch) kein Interesse am globalen Markt, hier setzt man auf (ein altes) Android.
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Eine dritte Macht dürfte nicht allzu schwierig sein, es gibt doch nur zwei große Betriebssysteme, iOS und Android. Also dürfte das Ziel ja nicht so schwer sein. Erstaunlich ist tatsächlich das Tempo, aber das sieht man ja überall in China ob Maschinenbau, E Autos oder KIx die geben das Tempo vor.
Am Ende des Tages wir dort alles zu Lasten der eigenen Bevölkerung gebaut, entwickelt usw.. Wirklich verdienen tut nur der Staat. Die Qualität leidet auch oftmals darunter oder man kopiert einfach frech von anderen Herstellern. Hier ist China mit Abstand Vorreiter. Ohne Betriebsspionage und Diebstahl wäre man gerade im Technologiebereich und der Automobilbranche nicht dort wo man aktuell ist. Der fordertdies sogar anstatt es zu unterbinden.
Ohne die dominierenden Apps wie Facebook, WhatsApp, YouTube usw usw wird Huawei nie eine Chance haben.
Dann bin ich der richtige Kandidat für Huawei. Ich habe weder Facebook noch WhatsApp und YouTube schaue ich per ReVanced, da ich sonst mehr Werbung als Video sehe. Ich werde mich mal mit HarmonyOS näher auseinandersetzen. Denn ich kann weder Apple noch Google leiden. Google entwickelt sich leider immer mehr zu einer Dienst für Aktionäre anstatt für Nutzer.
Eventuell wäre GrapheneOS / CalyxOS was für dich :-)
Ich suche ein komplettes Ökosystem. Kalender, Karten, … was da eben so alles dabei ist. Das OS alleine wäre nicht das Ding, aber Goole muss erst mal ersetzt werden. Huawei könnte da ein guter Kandidat sein, wenn man sich in ein gemachtes Bett kuscheln will. Ja, Daten und so weiter … diese Bedenken habe ich nicht, da ich weder etwas zu verbergen habe noch ein solches Konto für dubiose Aktivitäten nutzen würde. Und wann ich wo meine Wurstsemmel gekauft habe, dürfen die Chinesen gerne wissen. :-D
„und möchte jetzt die dritte „Macht“ werden. “ alleine diese Ausdrucksweise sollte zu Denken geben ..
Warum? Das ist zum Einen eine Übersetzung und zum Anderen ist das Wort Macht aufgrund weltweiter Verbreitung von Apple und Google durchaus angebracht.
Da hat jemand nicht ganz verstanden was Kurt damit ausdrücken wollte. ;)
Und wie viel Subvention – und andere Dinge – kam von der chinesischen Regierung? Das hätten die sonst nie überlebt.
20.000 Apps, 100.000 Apps, schnarch. Die Frage ist doch, welche Apps, die pure Anzahl ist völlig bedeutungslos. Genauso wie Handys ohne 5G.
Über Huawei braucht man eigentlich gar nicht mehr berichten, das Ding ist durch. Selbst wenn sie global noch mal angreifen wollen, das Vertrauen ist weg, niemand kauft deren Zeug. Außer die 5 Nasen, die partout keinerlei Google-Zeugs wollen.
Laut Auskunft von einigen Bekannten die Chinesen sind werden Huawai und Co in China auch nur gekauft, weil es halbwegs Zwang ist. Viel, viel lieber würden die ein iPhone oder oh Schreck, sogar ein Samsung haben wollen.
Wie äußert sich dieser Zwang? Ich habe das Gegenteil gehört, man sei sehr stolz darauf, dass es eigene Marken gibt, die gute Hardware anbieten. Klar, das iPhone ist bei den meisten weiterhin oben auf der Liste, aber man merkt wohl einen steigenden Stolz auf die eigenen Marken in China.
Das eine ist eben, was die Chinesen öffentlich sagen, das andere, was sie einem dann unter vier Augen erzählen wenn sie hier sind. Sie lieben westliche Marken und können die chinesischen Marken nicht ausstehen und halten sie für total schlecht. Wie richtig das ist sei dehingestellt. Gilt für insbesondere Autos und Smartphones. Sie hassen geradezu, dass sie Huawai, Xiaomi usw. kaufen müssen. Ihre klaren Favoriten sind Apple und BMW.
Das meinte ich auch, ich kenne auch private Sichtweisen, mehrere sogar. Und da gibt es noch „westliche“ Favoriten, wie ein iPhone, aber es wird weniger. Ich beobachte auch, dass man stolz ist, dass Marken aus China mithalten können.
Mich hat nur der Zwang interessiert, inwiefern hast du das beobachtet?
Na ja, in meinem Fall waren das halt Werkzeugmacher aus der Automobilindustrie die bei deutschen OEMs für einige Wochen / Monate tätig sind, also z.B. keine Studenten, mit denen hatte ich früher viel Kontakt und nun, die lebten ohnehin (temporär) hier, und waren dadurch eh sehr westlich veranlagt.
Zwang ist vielleicht auch das falsche Wort, in dem Fall der „normale“ Arbeiter halt, dass sie schlicht keine Möglichkeit haben westliche Produkte zu kaufen, weil der Zugang nur begrenzt möglich ist, u.a. gibt zu viele Interessenten aber nicht genug Angebot am „freien“ Markt, und die chinesischen Alternativen sind nicht nur merklich günstiger sondern werden einem in China quasi nachgeschmissen. Das gilt natürlich primär für einfache Angestellte / Arbeiter. Besagte Studenten damals hatten das Problem eher nicht, weil die ohnehin meist reiche Eltern haben, die dann problemlos zum etwa Porsche Händler gehen konnten.
Es gibt über eine Milliarde Chinesen (1,411 Mrd.) und du bildest dir deine Meinung aus nicht einmal einem Promille derer, die „Bekannte“ sind? Ist das dein ernst oder ist das missverständlich formuliert?
Och, es gibt sicher ein paar extrem Hoheitshörige Chinesen, die finden alles was China macht auch privat ganz toll. Ich meine, es gibt ja sogar einige deutsche die so sind…
Und natürlich sind sogar die Arbeiter mit denen ich Kontakt habe irgendwo priviligiert, dass sie hierher kommen durften.Und meine Meinung ist, wenn solche Priviligierten das schon sagen (wenn auch eben natürlich nicht laut und öffentlich), dann kann man wohl davon ausgehen, dass sehr viele Chinesen so denken.
Wir müssen uns aber auch nichts vormachen, von diesen 1,4 Milliarden lebt ein großer Teil außerhalb der großen Städte und Zentralregionen auf dem technischen Stand der 1950er Jahre. (Südkoreanische TV Serien werden gerne in der Mongolei gedreht, wenn sie in Nordkorea spielen sollen, weil da alles noch so schön rückständig ist und altbacken aussieht).
Das liest sich wie „Ein Experte sagt …“ :-D