Interesse an Elektroautos in Deutschland nahm 2024 erstmals ab

Der aktuelle DAT Report für 2025 zeigt, dass das Interesse an Elektroautos in Deutschland letztes Jahr erstmals zurückging. Während es 2020 (11 Prozent), 2021 (22 Prozent), 2022 (26 Prozent) und 2023 (30 Prozent) immer stärker wurde, so lag die Zahl im letzten Jahr bei 23 Prozent, fast auf dem Level von vor drei Jahren.

Die Plug-in-Hybride rutschten ebenfalls ab, da haben jetzt nur noch 26 Prozent ein Interesse, wobei es da schon letztes Jahr herunterging. Viele (73 Prozent) halten die elektrische Technologie vor allem für noch nicht ausgereift und noch mehr (83 Prozent) für zu teuer. Auch mit BEV-Erfahrung sind die Angaben kaum besser.

Immerhin verfolgt jeder Vierte die aktuellen Rabatte mit Interesse und mit BEV-Erfahrung ist es sogar schon jeder Dritte. Die Deutsche Automobil Treuhand GmbH beschäftigt sich seit 1974 mit der Entwicklung der Automobilbranche und gibt laut eigenen Angaben eine repräsentative Analyse der aktuellen Lage auf dem Markt ab.

Spannende Jahre für das Automobil

Es benötigt aber keinen umfangreichen Report, um die aktuelle Lage zu bewerten, das zeigten letztes Jahr auch die Zulassungszahlen in Deutschland, die wir hier in regelmäßigen Abständen aufgegriffen haben. Nach dem Ende der Förderung ist die Stimmung ein bisschen gekippt, wobei das sicherlich nicht der einzige Grund war.

Wir können das hier auch beobachten und ich merke es im Umfeld, da ich seit bald 8 Jahren Elektroautos teste. Vor allem so gegen 2020 nahm das Interesse massiv zu, aber letztes Jahr kippte das. Viele sind auch unsicher, weil die Marken selbst unsicher sind und die politische Opposition das Thema jetzt für sich entdeckt hat.

Ich bleibe allerdings der Meinung, dass diese Technologie kurzfristig die Zukunft ist, weil das nicht in Deutschland oder Europa entschieden wird. Vor allem China hat hier ein großes Interesse und als weltweit größter Automarkt viel Einfluss. Und dann ist da ja auch noch der Klimawandel, aber der ist für viele irgendwie fast abgehakt.

Mal schauen, wie sich das jetzt entwickelt, denn die Automobilbranche ist für uns in Deutschland die wichtigste Branche und es würde nicht schaden, wenn Menschen und Mitarbeiter vor Ort an diese Zukunft glauben würden. Müssen sie nicht, viele Marken sind globale Player, aber diese wandern dann eben immer mehr von hier ab.

Doch man sollte auch nicht immer alles negativ sehen, es kann auch nur ein kleiner Einbruch sein, vielleicht fängt sich das 2025 und 2026 wieder. Noch ist es kein Trend, noch ist es ein einmaliger Rückgang. Wobei ich vermute, dass das Interesse in diesem Jahr eher niedrig bleibt und erst 2026 wieder Aufschwung erleben wird.


Fehler melden19 Kommentare

   

Deine E-Mail bleibt vertraulich. Durch Kommentieren stimmst du der Datenschutzerklärung zu.

  1. Marco 🌀

    Ich konnte heute meinen Bruder davon überzeugen, dass er aus der Kirche austritt und mit dem gesparten Geld (25.000 pro Jahr) sich einen gebrauchten i4 kauft. Nach zwei Jahren bekommt er den dann praktisch umsonst.

    1. Ronald 💎

      und mit dem gesparten Geld (25.000 pro Jahr)
      Hast du dich in der Potenz vertan?
      Wer jährlich 25k Kirchensteuer zahlt, kauft sich keinen Gebrauchten, der kauft sich einen Neuwagen aus der „Portokasse“.

  2. Spiritogre 🔅

    Generell kein Wunder. Die wirtschaftliche Situation wird für viele Menschen immer schwieriger, deswegen sinkt das Interesse an teuren E-Autos, die sich ohnehin auch gebraucht, wenn sie besser sind, außerhalb des Budgets abspielen. Das Ladeproblem für 50 Prozent der Bevölkerung kommt noch hinzu. Infrastruktur und Autos müssen besser und die Preise runter, erst dann erreichen BEVs den gesamten privaten Pkw Markt.

  3. Tobias 🌟

    Elektro bleibt Nische & für Menschen die nur ein paar wenige Kilometer im Monat fahren. Dazu bleibt es wohl eine Nische für Besserverdiener mit eignem Haus & Hof. Was will ein Mensch in der Stadt der zur Miete wohnt mit einer E Kiste die er nicht vor der Haustür laden kann ? Auf dem Land – wo es viel Eigentum & Platz gibt – ist elektro ein no go, wegen fehlender Ladeinfrastruktur.

    Warum also E Auto kaufen ? Die Nachteile überwiegen und das sieht man in VK Zahlen.
    Als elektro aufkam, wurden mal ein paar an Neugierige verkauft, die nun auch wieder auf Verbrenner zurück wechseln. Den damit eigefahrenen Wertverlust bei Verkauf der E Kiste wird man dazu lange in Erinnerung behalten. Porsche & Co bestätigen dies übrigens und werden aller voraussicht den neuen Macan wieder als Verbrenner bauen. Wenn das bestätigt ist, wird sich der neue E Macan wohl noch schlechter verkaufen, weil alle auf den Verbrenner warten.

    Ihr macht hier ganz schön Stimmung für Elektro aber die Zahlen sind, wie von mir angenommen, deutlich rückläufig, weil nicht besser, billiger oder einfacher als ein Verbrenner. Es fehlt der Grund zum wechseln. Es wird einen kleinen Markt für E Autos geben, dieser wird aber wohl immer deutlich kleiner bleiben, als von vielen angenommen.

    China ist ein anderer Markt auf dem wir nicht mehr stattfinden. Warum also weiter Kraft in E Autos stecken die dort eh nicht gekauft werden, satt hier ordentliche und fast saubere Verbrenner verkaufen die von den Menschen hier gewollt werden ?

    1. Warpig 🏅

      Welche Nachteile? Reichweite? Anhängerlast? Preis ist so eine Sache, neue Technologien sind immer teurer am Anfang.

      1. Dennis 🏅

        Ich frage mich schon länger: Wie lange gilt ein E-Auto als neue Technologie? Und wie Lache rechtfertigt das hohe Preise? 10 Jahre? 15 Jahre? 20 Jahre?

        1. Warpig 🏅

          Für mein Verständnis wären es 5 Jahre.

      2. Marc-Oliver Schmidt ☀️

        Ja, neben der womöglichen Reparaturbedürftigkeit ist es auf jeden Fall die Reichweite und Anhängelast. ich wohne beispielsweise im Speckgürtel einer Großstadt und brauche auch mal einen Anhänger. Des weiteren sind wir auch gerne mit dem Wohnwagen (1.3t) unterwegs und fahren dann auch mal weiter weg. Das ist zumindest momentan noch undenkbar mit einem e Auto.

        1. Klaus Dieter 👋

          Hyundai Ioniq 5, kann mit dem großen Akku bis zu 1.6T ziehen. Gibts gebraucht momentan zwischen 23k – 30k€ mit unter 70000km auf der Uhr.

          Praxiserfahrung: https://www.goingelectric.de/forum/viewtopic.php?f=533&t=70018&sid=7055caab0bc861b4d6bf383c2cf88566&start=10

    2. P45 💎

      Selten so viel falsches in einem einzigen Kommentar gelesen. Wer auf BEV gewechselt ist, will in den seltensten Fällen wieder weg davon. Ich kenne jedenfalls keinen. Zum Thema Wertverlust: Ich konnte meinen Ionig 5 nach drei Jahren mit einem Wertverlust verkaufen, der keinesfalls höher als bei einem Verbrenner war. Und tatsächlich habe ich mir wieder ein BEV bestellt, weil ich vom elektrischen Fahren überzeugt bin. Die Ladeinfrastruktur ist für Fahrten „übers Land“ inzwischen vollkommen ausreichend. Wo ich zustimme: Es sollte eine Lademöglichkeit daheim geben. Dann aber gibt es kaum noch Argumente gegen BEVs. Ganz zum Schluss: Es macht einfach Spaß, elektrisch zu fahren und das sage ich als ehemaliger Petrolhead. Kein Verbrenner hat mir soviel Freude bereitet.
      Ich empfehle daher dringend, mal eine Probefahrt zu machen, bevor man solche diffusen Aussagen zum Thema macht.

      1. P45 💎

        Ioniq natürlich… es fehlt leider weiterhin eine Editierfunktion…

      2. Spiritogre 🔅

        Das größte Argument dagegen ist und bleibt immer noch der Anschaffungspreis. Auch bei den Gebrauchten.

        Und dann eben der Punkt mit dem Laden, ohne Eigenheim ist es halt Mist, dafür müssen die Strompreise bei den Schnellladern runter und die Autos noch mehr Reichweite und Kapazität haben, damit man mit einmal Laden die Woche beim Supermarkteinkauf über die gesamte Woche kommt.

        Und natürlich bleibt auch die Angst gerade bei älteren Autos vor einem Ausfall der Batterie. Die kostet eben aktuell eher so zwischen 10k und 20k bei besseren Modellen während ein Ersatzmotor vom Schrottplatz bei alten Karren eben auch für ein paar Hunderter zu kriegen ist. Davon ab, dass es noch keine so alten vernünftigen E-Autos für kleines Geld gibt. Und nein, eine Zoe zählt nicht dazu eher ein Model S aber das ist kaum für 10k zu kriegen, auch nicht 13 Jahre alt.

        Das wird noch viele Jahre dauern bis E-Autos für viele Menschen eine Alternative bieten können, dazu müssen sich nicht nur die Autos sondern generell der Markt noch gewaltig entwickeln.

    3. Kurt 💎

      der Macan wird sehr wahrscheinlich NICHT als Verbrenner zurückkehren. alles andere was du schriebst ist rein subjektiv.

    4. Von deinen üblichen Falschaussagen abgesehen, die Antwort auf die letzte Frage: Weil das Gewinn bringt. Streichst du China (es sind auch noch andere Regionen, selbst Indien hat Elektroautos für sich entdeckt, und China ist mittlerweile ein größerer Markt als die ganze EU) bei den deutschen Marken, dann verlierst du Wohlstand. Willst du das?

      1. Spiritogre 🔅

        Ich finde vergleiche mit China immer schwierig, genau wie mit Norwegen, nur da genau andersherum.

        China alleine hat drei Mal mehr Einwohner als Europa. Da sollte man erwarten, dass der Markt entsprechend größer ist.

        Indien ist ein Zukunftsmarkt mit ähnlicher Einwohnerzahl wie China aber noch ein wenig hinterher beim Aufschwung. In Indien werden im Jahr knapp mehr Autos verkauft als im winzigen Deutschland. Die mit großen Abstand meisten von der Marke Maruti, übrigens eine Tochter von Suzuki, die viele Modelle wie den Swift in spezieller Version im Angebot haben. Maruti verkauft vier Mal soviele Autos wie die Nummer 2 und das ist lustigerweise tatsächlich Hyundai. Wobei neben normalen Hyundais wie Ioniq 5 und 6 (die dort unbezahlbar sind) eben auch spezielle Modelle nur für den indischen Markt im Angebot sind.

        Von den gerne angegebenen 2 Millionen verkauften „Elektrofahrzeugen“ im Jahr in Indien sind nicht mal 20.000 überhaupt Autos, das sind alles E-Scooter die dort verkauft wurden.
        Das ist etwa soviel wie in Russland und entspricht etwa dem, was in Deutschland in zwei Wochen verkauft wird.

  4. Adorno 👋

    Nach meiner Ansicht ist das Hauptproblem, dass die Ladestromanbieter Mondpreise für Ladestrom verlangen. Haushaltsstrom bekommt man inzwischen wieder für 30Cent pro Kilowatt. Wenn ich mein Auto laden möchte, soll ich im Extremfall bis zu 90Cent bezahlen. Ich habe mir aus Neugierde im Herbst einen Polestar geliehen. E-Mobilität macht nach meiner Ansicht großen Spaß. Leider habe ich an keiner einzigen Ladesäule erfahren, was mich der Ladespaß denn kostet. Aus meiner Sicht führen die Stromanbieter aus reiner Geldgier den Traum vom sauberen Autofahren ad Absurdum. Anstatt den Bundeshaushalt mit der nächsten schlecht gemachten Subventionierung für Elektroautos zu belasten, hätte man nach meiner Ansicht nur verhindern müssen, dass die Stromanbieter dem Goldrausch verfallen. In China kostet eine Elektroladung ca. ein Drittel eines vollen Tanks. Und der Absatz boomt. Ich glaube, das würde hier auch funktionieren.

    1. Thomas 💎

      „Ich habe mir aus Neugierde im Herbst einen Polestar geliehen“.
      Das ist sehr lobenswert und wahrscheinlich aufschlussreicher als das Weißbier im Paulanergarten.🙃

      1. Adorno 👋

        Was willst Du mir damit sagen?
        Dass es Deinem Kommentar gelingt, noch aufschlussreicher zu sein?

Du bist hier:
mobiFlip.de / Mobilität / ...