Preistreiberei: Lebensmittelhersteller in der Kritik

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Nach Angaben des weltweit tätigen Kreditversicherers Allianz Trade machen die Lebensmittelpreise in Europa fast ein Drittel und in Deutschland fast 40 Prozent der Inflation aus. Ein Teil davon beruht auf Preistreiberei.

Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies einen Anstieg von 21 % auf knapp 15 % in Europa und von 20 % auf über 22 % in Deutschland. Obwohl die Gesamtinflation in Europa zuletzt aufgrund der rückläufigen Energieinflation gesunken ist, bleiben die Lebensmittelpreise in Europa hoch.

Allianz Trade geht davon aus, dass sie noch mindestens ein weiteres Quartal hoch bleiben werden, bevor eine rasche Normalisierung einsetzt. Die Experten sagen, dass die Lebensmittelpreise einer der Haupttreiber der Gesamtinflation sind.

Teuerung in Deutschland besonders hoch

Die Inflationsrate für Lebensmittel in Europa wird im Jahr 2023 durchschnittlich 8,0 % betragen, bevor sie im nächsten Jahr deflationär wird (-3,8 %).

In Deutschland ist die Teuerung aufgrund der hohen Discounterdichte und des hohen Anteils an verarbeiteten und verpackten Lebensmitteln deutlich höher.

Daher dürfte die Inflation bei Lebensmitteln in Deutschland im Durchschnitt weiterhin über 12 % liegen. Einen langsamen Abwärtstrend erwarten die Experten von Allianz Trade erst ab Mitte 2024.

„Profithunger“ der Lebensmittelproduzenten

Woher kommt die Verteuerung der Lebensmittel? Die globalen Rohstoffpreise sind es jedenfalls nicht (mehr). Sie haben sich zuletzt deutlich abgekühlt und sind von ihren Höchstständen im Jahr 2022 stark zurückgegangen.

Mais ist zwar immer noch rund 30 Prozent teurer als Anfang 2021 und Düngemittel sind immer noch rund 50 Prozent teurer als vor einigen Jahren, aber Weizen und Soja notieren inzwischen auf dem Niveau von 2021.

Tatsächlich sind die Betriebskosten der Lebensmittelhersteller und -händler ein Grund für das wachsende Ungleichgewicht zwischen vorgelagerten Rohstoff- und nachgelagerten Lebensmittelpreisen. Aber auch der „Profithunger“ der Lebensmittelproduzenten trägt zum Preisanstieg bei, so Allianz Trade.

Situation bleibt angespannt

Insgesamt bleibt die Situation bei den Lebensmittelpreisen angespannt, insbesondere in Deutschland. Obwohl sich die globalen Rohstoffpreise beruhigen, bleibt die Inflation bei Nahrungsmitteln hoch. Es bleibt abzuwarten, ob sich die Situation in den nächsten Jahren normalisiert oder ob die Lebensmittelpreise weiter steigen werden.

Wer sich für alle Details interessiert, findet die englischsprachige Studie online als kostenfreies PDF zum Abruf.

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  1. Nico 🌟

    Käse in schreiben 400g von von 2,59€ im Dezember 2022 kostet seit Januar 2023 ganze 3,49€ bei Penny. Salakis Fetta Käse von 2,69 vor ca. einem Monat, kostet aufeinmal ganze 3,50€. Abzocker! Wenn die Leute weniger kaufen, dann haben die Hersteller auch kaum Gewinn und die Preise sinken wieder. Anscheinend bleibt aber der Konsum gleich, sonst hättet die Lebensmittelhersteller so große Preiserhöhungen nicht auf Dauer durchgesetzt .

    1. Shinguz 🍀

      "Fetta Käse" im Ghettoslang oder Feta-Käse? :-)
      Charmanter, kleiner Verschreiber…

  2. Gerald 🍀

    Skyr in der Eigenmarken-Variante lag mal 0,99€, jetzt sind es durch die Bank 1,49€. Das sind knapp 50% Aufschlag, auch wenn es pro Becher ja „nur“ 0,50€ sind.
    Mein anderes Lieblingsbeispiel sind TK-Pizzen. Liegen mittlerweile fast alle bei ca. 4€. Kosteten mal unter 2€.
    Und da soll man nicht irgendwann das Gefühl bekommen, dass sich da einfach ein paar geldgeile *** die Taschen vollmachen?

  3. Cress 🌀

    Früher gab es ja den Trick, die Packungen einfach kleiner zu machen und den Preis gleich zu lassen, aber die Packungen sind mittlerweile so klein, dass man nur noch den Preis steigern kann. Was ich davon halte? Abzocker ist noch zu nett…

  4. JonP 🏆

    Ofenfrische 3,69😫😤

  5. Christian 🏅

    Kann es auch kaum verstehen.

    Das dunkle Mischbrot, welches ich mir sonst für 1,29 € gekauft hatte liegt nun bei 1,89 €. Das ist eine Steigerung beim Bruttoverkaufspreis von fast 32 %. Absolut grotesk…

    1. Die Antwort 👋

      Sie meinen vermutlich eine Steigerung von 46,5%.

      1. JMS 🌟

        Durch die Bank weg haben sich die Lebensmittelpreise vielmals um 50-100 % erhöht. So viel teurer können die Löhne, Energie, etc., also die Kosten der Lieferanten, gar nicht geklettert sein. "Gierflation" – wobei die Lebensmittelpreise in DE natürlich davor auch zu den günstigsten gezählt haben. Die Situation wird jetzt halt ausgenutzt, man nimmt mit, was geht. Nicht anders zu erwarten gewesen. Wenn sich endlich die Chance ergibt, ohne dass man in der Masse groß auffällt.

        1. Alfons 🏅

          Stimmt schon, dass die Lebensmitteln verglichen geringer sind, dafür haben wir auch die höchste Steuerlast und Energie und könnten mit dem täglichen Bedarf an Lebensmittel das auch bisschen "wett" machen.

          Die Steuern oder Energie ist nämlich nicht geringer geworden 😅

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