Versicherungsfalle in Berlin: Über 1.000 Mietfahrzeuge ohne Lizenz
In Berlin sind nach Recherchen von rbb24 mindestens 1.000 Autos über Mobilitäts-Apps wie Uber, Bolt und Freenow buchbar, obwohl sie keine entsprechende Konzession besitzen.
Der Referatsleiter im Landesamt für Bürger- und Ordnungsangelegenheiten, Günter Schwarz, vermutet dahinter eine Form der organisierten Kriminalität. Neben den knapp 4.500 legal zugelassenen Fahrzeugen, die über Plattformen vermittelt werden, fahren also weitere Fahrzeuge ohne die erforderliche Konzession durch Berlin.
Im August 2023 schloss der Berliner Senat mit den großen Plattformbetreibern Uber, Bolt und Freenow eine Vereinbarung, wonach nur noch geprüfte Anbieter über die Mobilitäts-Apps vermittelt werden dürfen. Für den Fuhrpark gilt diese Regelung bisher allerdings nicht.
In Berlin sind rund 4.500 legal zugelassene Fahrzeuge im Auftrag von Mietwagenfirmen unterwegs, die wiederum von den Plattformen an die Nutzer vermittelt werden. Dazu kommen noch die nicht konzessionierten Fahrzeuge.
Freenow fordert Anpassung der Regelung
Alexander Mönch, Präsident des Plattformbetreibers Freenow für Deutschland und Österreich, fordert eine umgehende Anpassung dieser Regelung. Er sichert zu, alle kooperierenden Autovermieter dem Landesamt zu melden und schlägt vor, die Daten der konzessionierten Unternehmen mit denen der von den App-Plattformen vermittelten Autovermieter abzugleichen. Sollte der illegale Markt nicht nachhaltig unterbunden werden, droht Mönch mit dem Rückzug von Freenow aus diesem Geschäft.
Die illegale Vermittlung von Autos über Mobilitäts-Apps kann für die Nutzer erhebliche Folgen haben. Simon Götze von der Verbraucherzentrale Berlin warnt davor, dass bei nicht gewerblich versicherten Mietwagen kein Versicherungsschutz für das Fahrzeug besteht. Dies betrifft nicht nur die Fahrzeuge selbst, sondern auch die Sicherheit der Mitfahrer, deren Versicherungsschutz gefährdet sein kann.
