Thomas Schäfer, Chef von Volkswagen, hat sich diese Woche mit einem längeren Beitrag bei LinkedIn zu Wort gemeldet. Dieses Mal ging es nicht um ein neues Auto oder Projekt, er hat ein Thema angesprochen, was Volkswagen derzeit beschäftigt.
Deutschland wird immer unattraktiver
Der Chef von Volkswagen ist derzeit davon überzeugt, dass „Deutschland und die Europäische Union rasant an Attraktivität und Wettbewerbsfähigkeit“ im Vergleich mit internationalen Wettbewerbern wie Asien, den USA oder auch Afrika verlieren.
Vor allem die Kosten für Strom und Gas sind ein Problem und sollte man diese nicht zügig senken können, dann sind Investitionen wie eine Batteriezellfabrik in Europa „praktisch nicht mehr darstellbar“. Die EU ist für die „Transformation der Industrie mit ihrem Regelwerk nicht gut aufgestellt“ und investiert zu wenig in die Zukunft.
Thomas Schäfer spricht von „veralteten und bürokratischen Beihilferegeln“ und davon, dass wir „keine Zeit zu verlieren“ haben. Wenn es nicht „dringend neue Instrumente“ gibt, dann ist die „De-Industrialisierung“ nicht mehr abzuwenden.
Sollte sich Europa nicht ändern, dann wird es kein guter Standort für neue Jobs von „Zukunftstechnologien“ sein. Der Chef von Volkswagen wünscht sich, dass Europa ein „industrielles und technologisches Powerhouse“ bleibt, ist allerdings kritisch.
Wohlstand hat Europa träge gemacht
Sehe ich auch so. Der Wohlstand der letzten Jahre hat dafür gesorgt, dass viele Parteien (wie die Union) den Fokus zu sehr auf den Erhalt und zu wenig auf die Zukunft gelegt haben. Es ging uns ja allen gut. Doch andere Bereiche der Welt, in denen es diesen Wohlstand nicht gab, haben fleißig in die Zukunft investiert.
Das betrifft nicht nur die Automobilbranche, unseren wichtigsten Wirtschaftszweig, sondern auch andere Bereiche. Ein Apple, Google oder Instagram aus Europa gab es in den letzten Jahren nicht und jetzt gerät auch noch die Autoindustrie unter Druck.
Wobei es sich Thomas Schäfer auch sehr leicht macht, denn es liegt nicht nur an der Politik, man hat auch viele Jahre die Konkurrenz bei Tesla belächelt und muss jetzt im Rekordtempo aufholen. Ich muss da ja immer an Finnland und Nokia denken und hoffe natürlich, dass Marken wie Volkswagen dieses Schicksal nicht teilen.
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