Volkswagen will den Google-Weg bei der Software gehen

Volkswagen Vw Id Space Vizzion Innen

Volkswagen hat sich 2019 dazu entschieden, dass man ein eigenes OS entwickelt, welches zwar auf Android im Kern basiert, aber es ist kein Android Automotive. Das kommt zwar bald bei den zwei Premium-Marken zum Einsatz, doch der Konzern möchte langfristig unabhängig werden und eine komplett eigene Lösung haben.

Welches Geschäftsmodell wird die Volkswagen AG mit dem VW.OS verfolgen? Wird es der Apple-Weg oder der Google-Weg sein? Wird man die Software nur für sich nutzen und sich damit abheben oder will man diese lizenzieren? Diese Frage wurde Herbert Diess im Decoder-Podcast von Nilay Patel gestellt. Und es ist kompliziert.

Volkswagen: Mehr Google als Apple

Die CARIAD-Sparte (so heißt die neue Sparte, die sich um die Software für alle Volkswagen-Marken kümmert) überlegt noch, wohin die Reise geht. Aktuell möchte man aber eher den Google-Weg gehen und Software an Partner lizenzieren. Damit würde dann auch ein komplett neues Geschäftsmodell für die Zukunft entstehen.

Wir gehen davon aus, dass es nicht allzu viele wirklich autarke Software-Stacks auf der Welt geben wird, weil sie weltweit sehr teuer in der Wartung und Aktualisierung sein werden. Wir ziehen derzeit eine gemeinsame Nutzung in Betracht und wären offen für Partnerschaften, solange uns das nicht ausbremst. Wir sind vorbereitet. Wenn Sie uns mit Apple oder Google vergleichen, laufen wir derzeit wie Google. Wir sind offen für Dritte, die unsere Technologie nutzen wollen.

Mit der MEB-Plattform hat Volkswagen da übrigens schon einen Schritt in diese Richtung gemacht, denn Ford nutzt die Hardware und Software, die Volkswagen aktuell auch für die Elektroautos der Konzernmarken anbietet. Die Volkswagen AG möchte mehr selbst entwickeln, aber das Wissen nicht zwingend exklusiv nutzen.

Es wird ein paar Jahre dauern, bis wir die Früchte dieser Entwicklung sehen, denn das VW.OS soll erst gegen 2025 starten. In dieser Zeit kann sehr viel passieren. Bei Volkswagen hat man aber schon vor einem Jahr betont, dass man sich Google lieber stellen möchte. Es ist ein Risiko, aber es könnte der bessere Weg sein.

Den Podcast mit Herbert Diess (interessantes Gespräch) gibt es als Text und Audio bei The Verge oder bei einer üblichen Podcast-Plattform (nach Decoder suchen).

VW ID.3: Volkswagen plant Facelift für 2023

Vw Id3 Produktion

Der VW ID.3 ist laut Edison für das aktuelle Jahr ausverkauft und viele Händler nehmen keine Bestellungen mehr an. Die Nachfrage ist groß und die Chipkrise tut ihr Übriges. Allerdings […]18. Januar 2022 JETZT LESEN →


Fehler melden8 Kommentare

   

Deine E-Mail bleibt vertraulich. Durch Kommentieren stimmst du der Datenschutzerklärung zu.

  1. Julian 🍀

    Ich denke, VW geht da den richtigen Weg. Wenn man sich die heutige Marktmacht und den Wert von Apple oder Google anschaut, ist doch höchstens die Hälfte die Hardware. Und der Smartphone-Markt teilt sich zwischen Apple und Google auf – die Hersteller sind doch letztlich austauschbar. Ich denke, ganz so krass wird es bei Autos nicht werden, aber eben doch die Software extrem wichtig.

    Wenn es VW gelingt, da etwas konkurrenzfähiges auf die Beine zu stellen, kaufe ich mir als nächstes Auto gerne etwas aus dem VW-Konzern. Mit Betonung auf „wenn“.

    Ich verstehe die häufige Missgunst der VW AG nicht. Beim Dieselskandal haben sie wirklch viel falsch gemacht, aber jeder hat doch ne zweite Chance verdient – und ich bezweifele, dass sich VW in absehbarer Zeit nochmal etwas in die Richtung leisten wird. Denn dann wäre der Ruf wirklich ruiniert. Und VW ist nunmal eine DER deutschen Firmen, die auf dem Weltmarkt noch Gewicht hat – ich fände es schön, wenn davon neben den ganzen Apples/Googles usw. noch was übrig bleibt.

    1. Den letzten Punkt wünsche ich mir auch, keine Lust, dass die Autobranche auch noch in den Händen der USA und China ist.

  2. max 🔆

    Wünsche ich VW viel Erfolg dabei!

  3. iZerf ☀️

    Deren OS in einem Fahrzeug außerhalb vom VW-Konzern, wäre für das Argument, dieses Auto nicht zu kaufen.

    1. Felix 🔅

      Sehe ich auch so. Die sollen sich lieber Hilfe von einem richtigen Softwarekonzern holen oder es sein lassen.

  4. René H. 🔅

    Die Frage ist, ob ein VW.OS in 2025, oder wohl eher 2026+, es dann noch mit einem weiterentwickelten Android Automotive aufnehmen kann. Potenzielle Autohersteller wie Stellantis, Renault, Jaguar/Landrover, die kein eigenes OS entwickeln können oder wollen, tendieren schon aktuell klar zu Google.

    1. max 🔆

      Hat vielleicht nichts damit zu tun aber bin auf fuchsia gespannt. Kann sowas auch im Auto als Betriebssystem eingesetzt werden?

      1. René H. 🔅

        Für Infotainment sicherlich kein Problem. Wenn man damit fast das ganze Auto steuern will, ist natürlich viel mehr Anpassung nötig.

Du bist hier:
mobiFlip.de / Mobilität / ...