Apple HomePod Test

Apple Homepod Header

Seit einigen Wochen steht nun der Apple HomePod auf meinem Tisch und demnächst steht der Marktstart in Deutschland an. Zeit für einen Test.

Es kommt nicht oft vor, dass Apple eine neue Produktkategorie erobern möchte, mit dem HomePod will man das in diesem Jahr jedoch versuchen. Der HomePod wurde im Sommer 2017 im Rahmen der WWDC vorgestellt und hätte eigentlich im letzten Jahr auf den Markt kommen sollen, wurde jedoch auf 2018 verschoben.

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Seit Anfang Februar kann man den HomePod in den USA, Großbritannien und auch in Australien kaufen. Apple gab im Januar bekannt, dass er im Frühjahr zu uns nach Deutschland kommen soll, es gibt aber immer noch kein konkretes Datum. Die deutsche Produktseite zum Apple HomePod findet ihr hier.

Ich bin ehrlich: Ich wollte den Marktstart in Deutschland abwarten, doch als ich vor ein paar Wochen in London in einem Apple Store stand, konnte ich dann doch nicht anders und habe zugeschlagen. Ich nutze viele Produkte von Apple im Alltag und wollte einfach für ich selbst wissen, ob der HomePod zu mir passt.

Apple HomePod: Test als Video

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Apple HomePod: Der Sound

Wie klingt ein Apple HomePod? Schwer zu sagen, selbst in einem Apple Store ist der Eindruck ein komplett anderer, als daheim. Es hängt am Ende stark von dem Ort in eurem Haus ab. Was ihr aber sicher schon oft gehört habt: Es ist derzeit der beste smarte Lautsprecher auf dem Markt, wenn es um Sound geht.

Stimmt das? Schwer zu sagen, denn das hängt auch von der Definition ab. Nimmt man es ganz genau, dann gibt es in dieser Kategorie nur zwei Konkurrenten: Den Sonos One mit Alexa und den Google Home Max mit dem Google Assistant.

(Die Echo-Lautsprecher können nicht im Ansatz mithalten, was auch auf Google Home zutrifft. Den Cortana-Lautsprecher „Invoke“ ignoriere ich hier mal.)

Andere Sonos-Lautsprecher sind nicht smart (haben kein Mikrofon und keinen digitalen Assistenten), auch wenn der HomePod gerne damit verglichen wird.

Und, ist der HomePod nun der beste Lautsprecher? Für diese Größe vermutlich ja. Die für mich spannendere Frage ist jedoch: Wie viel besser klingt der HomePod?

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Genau hier wird es schwierig, denn ein Sonos One klingt nicht deutlich schlechter und hinzu kommt, dass er nur halb so viel kostet. Man könnte sich also eigentlich auch direkt zwei Sonos One kaufen und mit denen kann ein HomePod dann nicht mithalten. Dieser Vergleich hinkt, ich weiß. Aber eigentlich hat der HomePod in der Kategorie keine Konkurrenz, denn selbst wenn der Home Max von Google bald zu uns nach Deutschland kommt und ähnlich gut klingt: Er ist größer.

Wie vergleicht man diese ganzen Lautsprecher also am Ende? Das ist glaube ich gar nicht so entscheidend, was für mich persönlich wichtig ist: Klingt er gut? Ja, das tut er, der HomePod klingt sehr gut. Wenn man den Sound als einzelnen Kritikpunkt nimmt und nur am Produkt „HomePod“ ein Interesse hat, dann wird man glaube ich nicht enttäuscht sein. Ob ich mir den HomePod jedoch nur wegen dem Sound kaufen würde, darauf möchte ich später noch mal genauer eingehen.

Apple HomePod: Siri

Der HomePod ist ein smarter Lautsprecher, doch was macht ihn smart? Siri. Wer sich einen HomePod kauft, der wird Siri kennen, denn man kann den HomePod nur mit einem iPhone einrichten. Siri ist beim HomePod jedoch nicht ganz so schlau, wie auf dem iPhone und ja, Siri ist auch nicht ganz so schlau, wie Alexa oder der Google Assistant. In vielen Bereichen ist Siri sogar deutlich schlechter.

Für mich persönlich war das jedoch von Anfang an kein Problem, denn ich a) nutze Siri aktiv im Alltag und b) komme damit gut klar. Was mir wichtig war: Wie gut mich Siri versteht. Und hier war ich beeindruckt, der HomePod hat mein „Hey Siri“ auch bei hoher Lautstärke gut erkannt und den Befehl immer schnell umgesetzt.

Als iPhone-Nutzer habe ich außerdem den Vorteil, dass Siri auf dem HomePod zum Beispiel direkt auf die Erinnerungen zugreifen kann, die ich nativ nutze. Das ist am Ende auch ehrlich gesagt der Grund, warum ich den Test gestartet habe, denn ich nutze viele native iOS-Apps und da bleibt nur der HomePod übrig.

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Muss Siri besser werden? Ja, keine Frage. Das beliebte Beispiel „Multiple Timer“ (kann Siri nicht) ist nur ein Paradebeispiel für den Stand von Siri. Amazon und Google sind bei diesem Thema meilenweit vor Apple. Trotzdem wäre Siri nicht der Grund, warum ich mir am Ende keinen HomePod kaufen würde.

Das liegt unter anderem daran, dass ich mein smartes Heim so eingerichtet habe, dass ich alle Dienste nutzen kann. Bedeutet: Siri, Alexa und den Google Assistant. Es kommt für mich aktuell noch nicht in Frage mich auf einen Dienst festzulegen, da sich auf diesem Markt noch verdammt viel tun wird und ich noch nicht bereit bin einem Anbieter zu vertrauen (ich tendiere aber in Richtung Google).

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Heißt am Ende: Ich nutze einen smarten Lautsprecher entweder für Musik, oder für Smart Home (Lampen ein/aus etc) und genau das kann ich mit dem HomePod am Ende genauso wie mit dem Amazon Echo Spot oder Google Home Mini machen.

Für mich macht es absolut keinen Unterschied beim Thema Smart Home. Und mehr mache ich ehrlich gesagt nicht, Suchanfragen stelle ich dann doch zu selten.

Entscheidend ist hier aber wie gesagt, dass ich bei den Produkten für das smarte Heim darauf achte, dass alle großen Dienste auf dem Markt unterstützt werden.

Bezüglich Siri möchte ich euch noch zwei Artikel (1 und 2) von uns empfehlen, hier wird sich in den kommenden Monaten also definitiv noch einiges tun.

Apple HomePod: Das Ökosystem

Der HomePod ist ein Produkt wie die Apple Watch, er ist ergänzend zum bereits bestehenden Ökosystem da. Er soll Kunden halten und keine neuen anlocken (wie zum Beispiel beim Apple TV). Heißt: Man kann ihn nur mit einem iPhone einrichten und nur mit Apple Music (über Siri) nutzen. Spotify und Co sind über AirPlay möglich, aber ganz ehrlich: Dafür benötigt man keinen 400-Euro-Lautsprecher.

Hier sind wir nun beim Punkt angekommen, bei dem ich mit dem HomePod in der ganzen Zeit nicht so richtig warm wurde. Natürlich habe ich mir direkt Apple Music dazu gebucht und genutzt. Ich habe auch versucht den Dienst im Alltag (Sport und Co) zu nutzen, aber bin außerhalb vom HomePod ehrlich gesagt immer wieder zu Spotify. Ich habe sogar ab und zu einfach AirPlay genutzt, weil ich Spotify mag und Apple Music zwar auch gut, für mich aber nicht so gut wie Spotify ist.

Warum? Das ist am Ende eine sehr subjektive Antwort, aber es ist der Aufbaue der App, es sind die Playlisten (nicht nur meine), es sind die Freunde, die ebenfalls bei Spotify sind (und bei denen ich ab und zu schaue was sie hören), es ist eben ein Gesamtpaket. Ein Wechsel wäre möglich, aber ich würde es gerne vermeiden.

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Ich bin, wie jeder Mensch, ein Gewohnheitstier. Mit noch mehr Zeit könnte ich mich mit Sicherheit an Apple Music gewöhnen, aber will ich das? Ich weiß es nicht. Die beiden Dienste nehmen sich nicht viel und wäre der HomePod das mit Abstand beste Produkt in dieser Kategorie, dann würde ich mir das überlegen. Spotify ist allerdings auch deutlich breiter aufgestellt, ich nutze den Dienst nicht nur auf dem Smartphone und Lautsprecher, sondern zum Beispiel auch auf dem TV. Und auf allen diesen Gadgets kann ich Apple Music derzeit nicht nutzen.

Doch das Tolle ist: Wir stehen nicht nur ganz am Anfang der Entwicklung, es gibt auch eine meiner Meinung nach bessere Alternative: Google Home Max. Auf den bin ich ehrlich gesagt sehr gespannt, denn beide kosten in etwa gleich viel. Es gibt aber noch kein Datum für Deutschland, laut Google kommt er aber „2018″.

Apple HomePod: Sonstiges

  • Der HomePod besitzt Bluetooth 5, man kann ihn jedoch nicht als BT-Lautsprecher nutzen. Es gibt keine weitere Verbindungsmöglichkeit, Musik klappt nur über WLAN-Streaming oder über AirPlay.
  • Das Display auf der oberen Seite kann nur eine Animation für Siri anzeigen und ist auch nur dann aktiv. Wirklich nützlich ist das nicht, aber es sieht gut aus.
  • Das Design des HomePod finde ich extrem gelungen, optisch ist es für mich der mit Abstand attraktivste Lautsprecher in dieser Kategorie.
  • Das HomePod ist erstaunlich schwer (2,5 kg).
  • Man kann die Lautstärke am HomePod selbst regeln, neben dem Display in der Mitte gibt es links und rechts zwei Touch-Tasten (+ und -). Über das Touch-Feld in der Mitte kann man außerdem Dinge wie Play/Pause (einfacher Tap) und nächster Track (doppelter Tap) steuern.
  • Der HomePod analysiert euren Raum und passt den Sound dementsprechend an, bewegt ihr ihn also mal, dann dauert es kurz, bis er optimal klingt.

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  • Stereo-Sound und Multiroom sind noch nicht möglich, das kommt später.
  • Es gibt den HomePod in Weiß und Spacegrau und Spacegrau ist hier mal wieder etwas dunkler geraten. Gefällt mir. Ich verstehe aber immer noch nicht, warum Spacegrau bei Apple im Grunde immer einen anderen Grauton hat.
  • Das Stromkabel besitzt einen proprietären Anschluss und kann von offizieller Seite nicht gewechselt werden. Es ist allerdings möglich es mit einem festen Zug aus dem HomePod zu entfernen, jedoch wird es nicht einzeln angeboten.
  • Der HomePod erkennt euch als Person nicht, es ist also egal wer mit ihm spricht, so lange ihr daheim seid, kann jeder alles machen (auch eure Nachrichten vorlesen lassen, kann aber auch deaktiviert werden). Ist man nicht daheim kann er für Dinge wie Apple Music genutzt werden, Zugriff auf euer iPhone hat er dann aber nicht.
  • Unter der Haube werkelt der Apple A8, der erstmals im iPhone 6 zum Einsatz kam und unter anderem auch Gadgets wie den Apple TV 4 antreibt.
  • Es gibt keine eigene App für den HomePod, alle Einstellungen findet man in der Home-App.

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Apple HomePod: Das Fazit

Womit wir bei meinem Fazit nach mehreren Wochen mit dem Apple HomePod wären. Der Test hat mir viel Spaß gemacht, der Sound ist großartig, in dieser Größe wird er vermutlich so schnell kaum zu erreichen sein und mit Siri würde ich auch noch klar kommen. Für mich ist der entscheidende Punkt jedoch Apple Music.

Ich mag Spotify und ich mag Spotify nicht für den HomePod aufgeben. Klar, man könnte Spotify auch über AirPlay nutzen, aber das ist in meinen Augen sinnlos. Es zählen bei diesen Lautsprechern die Dienste, die tief in das Produkt integriert sind.

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Apple möchte den HomePod für iPhone-Nutzer mit Apple Music anbieten. Nicht für iPhone-Nutzer und auch nicht für Apple Music-Nutzer. Nur für diese Gruppe und zu der gehöre ich aktuell nicht. Ich bin ein zufriedener iPhone- und Spotify-Nutzer.

PS: Es ist neben der Apple Watch aktuell das einzige Produkt, welches so extrem eingeschränkt ist. Wobei die Watch nur an das iPhone gekoppelt und offen für alle Dienste ist. Einen Apple TV und AirPods kann man zum Beispiel auch wunderbar nutzen, wenn man kein iPhone besitzt. Die Produkte haben gewisse Vorteile, wenn man Apple-Nutzer ist, aber es ist kein absoluter Zwang.

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Ich habe mir viele Gedanken beim Test gemacht und mir oft die Frage gestellt: Was wäre eine Alternative für den HomePod? Es gibt zwei Antworten. Entweder man greift zum Sonos One und gönnt sich für den Preis gleich zwei Lautsprecher, oder man greift zum Google Home Max. Ich habe den Google Home Max bisher noch nicht im Alltag getestet, mir aber zahlreiche Videos und Testberichte angeschaut.

Das allgemeine Fazit: Der Apple HomePod klingt ein kleines bisschen besser. Okay, aber dafür bekommt man die Freiheit beim Streamingdienst und noch den Google Assistant, der Siri überlegen ist. Minimal schlechterer Sound (den die meisten im Alltag kaum bemerken werden), dafür aber Freiheit bei den Diensten und einen Assistenten, den ich in Zukunft als die beste Wahl betrachte? Die Entscheidung in diesem Fall ist klar, daher ist der HomePod erst mal raus.

Falls euch das alles nicht stört und ihr beim iPhone und Apple Music bleiben wollt und mit Siri kein Problem habt: Kaufempfehlung! Der HomePod wird mit der Zeit besser und ist in diesen Kategorien schon jetzt sehr gut. Vor allem beim Sound wird er in dieser Größe so schnell keinen Konkurrenten haben. Allen anderen würde ich empfehlen sich das genau zu überlegen. Überteuert finde ich den HomePod im Übrigen nicht, für diese Qualität würde ich diesen Preis auch zahlen.

tl;dr Der Apple HomePod bietet einen sehr guten Sound, Siri würde mir am Ende ausreichen, doch der Zwang zu Apple Music ist zu viel des Guten. Es ist ein sehr gutes Produkt, welches jedoch nur für eine Zielgruppe eine klare Kaufempfehlung ist: iOS-Nutzer mit einem Account bei Apple Music, denen Siri im Bereich Smart Home ausreicht. Das bin ich nicht. Wobei die meisten Punkte gar kein Problem wären, am Ende ist Apple Music der kritische Punkt bei mir gewesen.

Und genau aus diesem Grund habe ich den HomePod schon wieder verkauft.

Das Testgerät wurde von uns gekauft. Weitere Details gibt es auf der Produktseite von Apple. Falls euch interessiert, wie wir Produkte testen, dann schaut hier vorbei. Bei Fragen zum HomePod schreibt uns gerne in den Kommentaren.

Wertung des Autors

Oliver Schwuchow bewertet Apple HomePod mit 3.7 von 5 Punkten.

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