Der Autogipfel und das Problem der Elektroautos

MG4 XPower rims (2023)

Die Berichte über eine sinkende Nachfrage nach Elektroautos häufen sich, wobei das genau genommen eher „alte“ Marken betrifft, denn BYD, Tesla und Co. feiern global gesehen Rekorde und die Elektromobilität wächst sehr schnell und stetig.

Doch in Deutschland deutet sich so langsam eine verhaltene Stimmung an und das sollte der gestrige Autogipfel ändern. Konkrete Ziele wurden keine verkündet, auch keine konkrete Änderung der Strategie, die Regierung hält allerdings am Ziel fest.

15 Millionen Elektroautos bis 2030

Bis 2030 sollen es 15 Millionen Elektroautos in Deutschland sein, was mit Blick auf die aktuell 1,5 Millionen Autos viele Autohersteller laut Handelsblatt kritisch sehen. Das Problem der Industrie: Es fehlt hier eine Planungssicherheit bei der Förderung.

Diese droht ab 2024 wegzufallen und könnte die Nachfrage negativ beeinflussen. Bundesverkehrsminister Volker Wissing hat aber schon im Vorfeld des Treffens in Berlin betont, dass nicht nur die Regierung für den Hochlauf verantwortlich sei.

2030 ist noch in weiter Ferne, es fehlen vielleicht auch kurzfristigere Ziele, denn es ist ja schön und gut, dass man an den 15 Millionen bis dahin festhält, aber das klingt ein bisschen nach: Der geringe Hochlauf in Deutschland ist zwar ein Problem, aber wir verlagern das einfach auf die Zukunft. Ein Ziel bis 2025 wäre deutlich sinnvoller.

Doch nicht nur große Ziele sind entscheidend, vor allem auch ein Plan, wie man das anstehende Problem in den Griff bekommt. Ab 2024 muss mehr passieren, da sind sich alle Beteiligten einig, aber vielleicht liegt das Problem auch an anderer Stelle.

Das Problem bei den Elektroautos

In Deutschland herrscht zunehmend eine „bitte nicht zu viel ändern“-Mentalität und man kann dabei zuschauen, wie BYD und SAIC dieser Branche den Rang ablaufen, während viele immer noch glauben, dass der Verbrenner eine große Zukunft hat.

Industrie und Regierung sind am Ende auch machtlos, wenn die Akzeptanz in der Bevölkerung fehlt. Und leider werden immer noch viele Vorurteile bedient. Ich weiß nicht, ob man diese mit immer mehr Geld für neue Förderungen „bekämpfen“ sollte.

Das ist mit Blick auf die Zukunft der Wirtschaft in Deutschland zwar schade, da es unsere größte Branche ist und viele Existenzen davon abhängen, aber wenn man hier keinen Wandel möchte, weil „wir haben das schon immer so gemacht und ich habe keine Lust mich zu ändern“ vorherrscht, dann ist jetzt China an der Reihe.

Ich glaube mittlerweile nicht mehr, dass immer mehr und mehr Förderungen die Wende bringen, dazu sind wir viel zu langsam und unser größer Autohersteller ist mittlerweile laut eigenen Angaben nicht mehr wettbewerbsfähig. Wenn also nicht „von Innen“ das Interesse an einem Wandel vorhanden ist, machen es die anderen.

Eine Sache ist aber sicher: Der Wandel dieser Branche kommt und man kann das entweder akzeptieren und vorne dabei sein oder eben nicht. Ich hoffe zwar, dass das Umdenken noch kommt, aber wenn ich das Tempo der Konkurrenz sehe, dann dürften 2024 und 2025 sehr kritische Jahre für die Zukunft der Autobranche sein.

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