E-Mobilität 2023: Deutschland rutscht im Elektro-Ranking ab

Die Bereitschaft zum Umstieg auf Elektromobilität in Europa ist laut dem EV Readiness Index 2023 von LeasePlan deutlich gestiegen. Deutschland verliert allerdings etwas an Borden und rutscht zwei Plätze nach unten.

Der Index analysiert die Vorbereitung von 22 europäischen Ländern auf Elektrofahrzeuge und zeigt, dass sich die Einstellung zur Elektromobilität verbessert hat. Deutschland hat sich im Vergleich zum Vorjahr allerdings um zwei Plätze verschlechtert und liegt nun auf Rang 10. Während sich die Ladeinfrastruktur in Deutschland verbessert hat, gibt es in anderen Bereichen noch Luft nach oben.

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Grafik: LeasePlan

EV Readiness Index basiert auf drei Faktoren

Der Index basiert auf drei Faktoren: dem Reifegrad des Elektromobilitätsmarktes, dem Stand der Infrastruktur und den Gesamtbetriebskosten von Elektrofahrzeugen. Für jedes teilnehmende europäische Land werden diese Faktoren untersucht und bewertet, woraus sich Punktzahlen und eine Gesamtplatzierung ergeben. Diese Informationen ermöglichen einen umfassenden Vergleich der verschiedenen Länder hinsichtlich ihrer Vorbereitung auf die Elektromobilität.

Das sind die wichtigsten Erkenntnisse aus dem EV Readiness Index 2023:

  • Die Top-3-Länder im Index sind dieselben wie im vergangenen Jahr: Norwegen auf Platz 1, die Niederlande auf Platz 2 und das Vereinigte Königreich auf Platz 3. Deutschland ist von Platz 8 im Vorjahr auf Platz 10 abgestiegen. Am meisten verbessert hat sich Dänemark von Platz 11 im Vorjahr auf Platz 7 in 2023. Das liegt vor allem an der verbesserten EV-Infrastruktur und dem gestiegenen Marktanteil von Elektrofahrzeugen.
  • In den untersuchten Ländern ist die Elektromobilitäts-Bereitschaft insgesamt um 12 % gestiegen (72 Punkte, wenn man alle Länder zusammenfasst), was europaweit eine allgemeine Verbesserung belegt.
  • Der Reifegrad des EV-Markts ist in ganz Europa um 19 % (42 Punkte) gestiegen – dies spiegelt die insgesamt verbesserte Marktdurchdringung von Elektrofahrzeugen in den europäischen Ländern wider. In Deutschland wurden 2022 über 830.000 Elektrofahrzeuge neu zugelassen.
  • Die Ladeinfrastruktur ist deutlich besser geworden und hat einen Schub von 43 % (45 Punkte) erfahren. In Deutschland hat die Ladeinfrastruktur mit insgesamt über 96.000 Ladepunkten zugenommen, aber gemessen an der Zulassungszahl liegt Deutschland vergleichsweise weit hinten.
  • Auch wenn Elektrofahrzeug-Betriebskosten in den meisten europäischen Ländern immer noch günstiger als Verbrenner sind, ist der Vollkosten-Reifegrad von Elektrofahrzeugen um 6 % leicht gesunken (14 Punkte). Grund sind hier vor allem die gestiegenen Energiepreise im Jahr 2022. In Deutschland kommt die wegfallende Förderung hinzu.

Die Ergebnisse des EV Readiness Index 2023 zeigen, dass Europa insgesamt auf einem guten Weg ist, sich auf Elektrofahrzeuge vorzubereiten. Das hatten wir auch bereits im „State of the Industry Report“ gesehen. Es bleibt jedoch wichtig, weiter in den Ausbau der Ladeinfrastruktur und die Senkung der Gesamtbetriebskosten von Elektrofahrzeugen zu investieren, um den Umstieg attraktiver zu machen.


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  1. Peter 🍀

    Elektroautos sind in den meisten europäischen Ländern immer noch günstiger als Verbrenner? Vielleicht im Unterhalt aber in der Anschaffung sicherlich nicht. Dann sollte das auch so geschrieben werden. Ansonsten ist der Satz nur irreführend.

  2. René H. 🔆

    Kann ich nicht nachvollziehen, dass die Ladeinfrastruktur in Österreich und Frankreich deutlich besser sein soll als in Deutschland. Ich bin die letzten Wochen tausende Kilometer durch F und auch durch Ö gefahren, das war ziemlich vergleichbar mit D. Die drei Länder nehmen sich da nicht viel, auch bezogen auf die Neuzulassungen.

  3. Carlo 💎

    Williwillswissen heißt er ja nicht umsonst

  4. Robert 🌀

    Die Infrastruktur wird hier zu Lande weiter ein Problem bleiben, vor allem, weil über die Hälfte der Menschen in Deutschland Mieter ist und keine Entscheidung darüber treffen kann, ob man zu Hause laden kann oder nicht

    1. WilliWillsWissen 👋

      Benzin bzw. Diesel tanke ich doch aber auch nicht zu Hause.

      1. Robert 🌀

        Wenn du kurz mal darüber nachdenkst, merkst du vielleicht, dass dieser Vergleich ziemlich dumm ist.

        1. WilliWillsNochMehrWissen 👋

          Man muss doch nicht zu Hause laden. Alle schaffen es doch auch, nicht zu Hause zu tanken. Hättest du auch noch ein Problem damit, wenn die Ladezeiten und Preise dem von einem Verbrenner entsprechen?

        2. WilliWillDichNurÄrgern 👋

          Dumm ist es, die Infrastruktur von der Möglichkeit das Fahrzeug zu Hause zu laden abhängig zu machen.

      2. Cubi 🎖

        Und ein Akku ist ein 5 Minuten aufgeladen.

        1. WilliWillsNochMehrWissen 👋

          Noch nicht.

          1. Cubi 🎖

            Ach komm! Wie viel Leistung willst du denn in so ein Auto pumpen? Hast du auch nur ein bisschen Ahnung von Elektrotechnik? Bei dem dafür notwendigen Strom, (gehen wir mal davon aus, der kann auch bereitgestellt werden) werden das so dicke Kabel, dass das kaum noch jemand handhaben kann. Oder dir fackeln regelmäßig Anlagen ab. Mal ganz davon abgesehen, dass das auch für ALLE gleichzeitig funktionieren MUSS. Diese Stromspitzen abzufangen, bzw. überhaupt zur Verfügung zu stellen, ist eine absolute Utopie.

            Selbst bei langsamen 7kW Ladesäulen für Gebäudekomplexe, in denen gut und gerne hunderte Autos gleichzeitig geladen werden, kommen Anforderungen zustande, die kaum zu stemmen sind.

            So realitätsfern kann man doch gar nicht denken.

            1. Wieso gehen einige davon aus, dass immer alle gleichzeitig laden? Das passiert beim Benziner doch auch nicht, sonst wären Tankstellen am Abend auch alle überlastet.

              Das verteilt sich, wie jetzt auch.

              1. Cubi 🎖

                Weil aufgrund der Ladezeiten bestimmt keiner Anstehen möchte und man in einem Wohnbereich nicht erst alle Nachbarn durchklingeln wird, um jemanden zu finden, der Platz macht, An der Tankstelle mit sagen wir 8 Säulen können auch noch 10 Autos da stehen, am Ende dauert es keine 10 Minuten bis man dran ist. Das wird beim Laden eher nichts. Du glaubst doch nicht wirklich, das die Leute hier Rücksicht nehmen. Wer nach der Arbeit und wann auch immer zuerst an der Säule hängt, wird da bleiben und nicht vor dem Wohnhaus nach ein paar Stunden umparken. Dafür sind die Menschen viel zu bequem, faul und egoistisch.

                Abends an die Dose, früh voll losfahren. Gerade das macht doch elektrische Antriebe auch attraktiv. Das geht aber nur wenn wirklich JEDER die Chance dazu hat. Bei anderen Lösungen ist Ärger vorprogrammiert.

                1. Es gibt Blockiergebühren, die teilweise schon jetzt sehr saftig sind, daher werden die Ladesäulen frei. Ja, der Vorteil des „entspann über Nacht laden“ fällt dabei für viele Nutzer weg, die kein Haus mit Stellplatz oder Garage haben.

                  Daher sollte jetzt der Ausbau schneller angetrieben werden, Orte wie Arbeitsplatz, Supermarkt und Co. eigenen sich perfekt. Da hapert es noch, will ich gar nicht abstreiten, aber falls der Ausbau endlich mal mitzieht, ist das entspannt.

                  1. Cubi 🎖

                    Ich kann nur sagen, wir ich es mit Ladesäulen am Arbeitsplatz erlebe. Da gibt es Buchungssysteme für Mitarbeiter. Aber das klappt in der Praxis einfach nicht. Da ist der Kollege kurzfristig im Meeting, am Telefon oder hat es schlicht und ergreifend vergessen. Der nächste, der den Zeitslot gebucht hat, steht an und wartet. Muss genervt herausfinden, wer da auf den Platz steht, darf dann ewig versuchen den zu erreichen. Der muss dann erst reagieren, das Auto wegfahren und viel später darf der nächste an die Säule. Das zieht einen riesen Rattenschwanz nach sich, weil das eigene Auto natürlich in der gebuchten Zeit nicht mehr voll wird und so weiter. Das erlebe ich an meinem Arbeitsplatz und alle Kunden, die ich besuchen fahre, berichten Ähnliches. Sollten in Zukunft noch mehr Kollegen anstehen, wird das sicherlich nicht besser.

                    Und diese Verhältnisse im privaten Bereich? Auf Arbeit ist die Disziplin meistens noch höher und selbst da funktioniert es nicht. Ich lasse mich da natürlich gerne eines Besseren belehren und sicherlich braucht es eine Zeit bis sich das Verhalten anpasst. Das sehe ich aber nicht in absehbarer Zeit, genauso wenig wie den zügigen Ausbau einer Ladeinfrastruktur. In den USA, wo es schon viel besser ist, stehen auch schon Teslas an Surperchargern an und die Kunden sind genervt.

                    E-Mobilität ist ein Privileg für Leute, die es sich 1. leisten können, 2. die Geduld mitbringen (können) oder am besten 3. im Eigenheim/einer Garage aufladen. In absehbarer Zeit wird sich daran nichts ändern.

          2. Cubi 🎖

            (Man wann kann man hier endlich Kommentare editieren)

            Btw, ich finde ja den Ansatz von austauschbaren Akkus super interessant. Mit dem Auto auf die Hebebühne, leerer Akku raus, aufgeladener Akku rein und weiter geht es. Die leeren haben dann richtig viel Zeit zum Aufladen.

            1. WilliWillAuchDichÄrgern 👋

              Alles entwickelt sich weiter. Nur weil du es dir heute noch nicht vorstellen kannst, heißt es nicht, dass es dann irgendwann Realität ist. Für jedes Problem, kommt eine bzw. mehrere Lösung(en). Realitätsfern ist es, nicht an den Fortschritt zu glauben.

              1. Cubi 🎖

                Es gibt einen Unterschied zwischen an Fortschritt glauben und träumen. Wenn es am Ende tatsächlich funktioniert, ist das doch klasse und da gibt es nichts einzuwenden. Man braucht sich nur aktuelle Entwicklungen anzusehen, um zu erkennen wie unrealistisch viele Aussagen am Ende wirklich sind.

    2. spunck 👋

      Tankst Du auch zu Hause? Denke, Du besitzt kein eAuto.

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