Die erzeugte Konsummilchmenge ist im vergangenen Jahr um mehr als sechs Prozent auf rund 4,2 Millionen Tonnen gesunken, wie das Bundesinformationszentrum Landwirtschaft (BZL) mitteilte.
Gleichzeitig erreichte der Pro-Kopf-Verbrauch von Konsummilch mit 46,1 Kilogramm ein neues Rekordtief, was einem Rückgang von 900 Gramm entspricht. Auch der Pro-Kopf-Konsum von Käse und Butter ging um 760 bzw. 770 Gramm zurück.
Mögliche Gründe für diesen Rückgang könnten die gestiegenen Preise für Milch und Milchprodukte sowie der zunehmende Absatz von pflanzlichen Milchalternativen sein.
Produktion von Vollmilch und Käse rückläufig
Die Versorgungsbilanz Milch für das Jahr 2022 zeigt vor allem einen starken Rückgang der Produktion von Vollmilch und anderen Frischmilcherzeugnissen. Der Selbstversorgungsgrad bei Konsummilch liegt bei knapp 108 Prozent (-5,4 Prozentpunkte). Die Produktionsmenge von Käse ging um 1 Prozent zurück und der Pro-Kopf-Verbrauch von Käse sank auf 24,6 Kilogramm.
Bei Butter, Milchfett- und Milchstreichfetterzeugnissen sank die Produktionsmenge um 0,1 Prozent und der Pro-Kopf-Verbrauch um 12,6 Prozent auf knapp 5,3 Kilogramm. Die stärkste Reduktion gab es bei Süßrahmbutter mit einem Minus von knapp 22 Prozent. Die Produktion von Eiweißprodukten aus Milch und Molke stieg um rund 10 Prozent, der Pro-Kopf-Verbrauch um knapp 4 Prozent auf 610 Gramm.
Die Zahl der Milchkuhhaltungen ging von 54.800 auf 52.900 zurück, wobei insgesamt 23.000 Tiere weniger gehalten wurden. Die durchschnittliche Jahresmilchleistung je Kuh stieg erneut von 8.481 Kilogramm auf 8.499 Kilogramm.