Niedrige Spritpreise gefährden Elektroautoziele

Tanken

Die derzeit niedrigen Kraftstoffpreise wirken sich womöglich auf den Markt für Elektroautos aus. Diesel ist derzeit so günstig wie seit 13 Monaten nicht mehr und auch der Benzinpreis ist so niedrig wie seit einem halben Jahr nicht mehr.

Nach einer Auswertung des ADAC kostet ein Liter Diesel im bundesweiten Durchschnitt 1,607 Euro, das sind 1,9 Cent weniger als in der Vorwoche. Diese Entwicklung ist erfreulich für Autofahrer, aber problematisch für den Absatz von Elektroautos. Denn viele Kunden führen eine ganz simple Kostenrechnung vor der Anschaffung eines neuen Fahrzeugs durch.

Diese Entwicklung entlastet die Autofahrer zwar vorübergehend, steht aber im Gegensatz zu den Bemühungen, den Absatz von Elektroautos zu fördern. Zur Wahrheit gehört natürlich auch, dass die Spritpreise wieder stark steigen bzw. schwanken können. Auf der anderen Seite erleben wir aktuell, wie auch die Preise an den Ladesäulen nach oben klettern.

Vor allem im direkten Vergleich mit einem Dieselfahrzeug verschiebt sich die Kostenrechnung selbst unter Einbezug sämtlicher Faktoren wie THG-Vergütung, Wartungseinsparungen oder Versicherungskosten merklich. Den im Regelfall höheren Anschaffungspreis von Elektroautos noch gar nicht eingerechnet.

Kraftstoffpreise im Wochenvergleich | Grafik: ADAC

Der Preis für Super E10 ist ebenfalls gesunken und liegt nun bei durchschnittlich 1,734 Euro pro Liter. Auch dies entspricht einem Rückgang von 1,9 Cent im Vergleich zur Vorwoche. Hauptursache für den Preisrückgang an den Zapfsäulen sind die gesunkenen Rohölnotierungen. Ein Barrel Rohöl der Sorte Brent kostet derzeit knapp über 76 US-Dollar, was auf schwächere Konjunkturdaten aus den USA, China und Europa zurückzuführen ist.

ADAC warnt vor Unsicherheit des Preisniveaus

Die niedrigen Kraftstoffpreise schrecken potenzielle Käufer von Elektroautos ab, da die kurzfristigen Einsparungen beim Tanken die höheren Anschaffungskosten von Elektrofahrzeugen weniger attraktiv erscheinen lassen. Trotz der positiven Entwicklung für herkömmliche Autofahrer warnen Experten wie der ADAC vor der Unsicherheit des derzeitigen Preisniveaus. Eine mögliche Eskalation im Nahen Osten könnte den Ölpreis schnell wieder in die Höhe treiben.

Neben den niedrigen Preisen rät der ADAC Autofahrern, abends zu tanken, da die Preise dann am niedrigsten sind. Außerdem sollten Reisende Autobahntankstellen meiden, da diese deutlich teurer sind. Bei den hohen Reichweiten der gängigen Verbrenner sollte man daher schlicht vor Fahrtantritt günstiger volltanken.

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