Presseclub zu E-Autos: Verliert die deutsche Autoindustrie den Anschluss?


Der Presseclub in der ARD hat sich am Sonntag das Thema Elektroauto vorgenommen. Es wurde kontrovers, hörenswert und teils faktenfern argumentiert.
Der Presseclub ist eine deutsche Fernsehsendung, die bereits seit 1987 ausgestrahlt wird. Es handelt sich um eine wöchentliche Diskussionsrunde, in der aktuelle Themen aus Politik, Gesellschaft und Wirtschaft von Journalisten und „Experten“ diskutiert werden. Die Sendung läuft in der Regel sonntags im Ersten Programm der ARD und wird live übertragen.
Am gestrigen Sonntag war das Thema nun „E-Autos: Verliert die deutsche Autoindustrie den Anschluss?“ Im Teaser zur Sendung hieß es:
Die deutsche Autoindustrie steht vor massiven Problemen. Sie verkauft immer weniger E-Autos, während preiswerte chinesischen Modelle auf den Markt kommen. Wird die wichtigste Schlüsselindustrie Deutschlands von den Chinesen erobert?
Das ist eine Thematik, die wir bereits gut kennen.
Elektroauto-Bubble kocht
Für die Elektroauto-Bubble in den sozialen Netzwerken war die Sendung ein gefundenes Fressen, denn es wurden auch wieder zahlreiche Vorurteile breitgetreten.
Dennoch finde ich, es wurde ein sehr realistisches Bild der Aspekte vermittelt, die man tagtäglich hören kann. Denn die Ansichten und der Wissensstand zum Thema Elektroauto sind in der Bevölkerung noch lange nicht so, wie man das manchmal im Netz meinen würde. Und das ist ein Problem.
Das spiegelt sich im Kleinen wider, wenn das Thema bei der nächsten Familienfeier aufkommt, aber auch im Großen, wenn man die absoluten Absatzzahlen von Neuwagen in Deutschland betrachtet.
Ich persönlich mag daher solche Diskussionsrunden, denn sie geben Anlass über Dinge zu sprechen und auch mal Dinge klarzustellen, die bereits lange als Mythos die Runde machen. Wer sich ebenfalls dafür interessiert, kann den Presseclub zum Thema E-Autos hier nachschauen.
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Ich habe es schon hier an anderer Stelle geschrieben:
Die Deutsche Automobilindustrie hat bereits verloren!
China (und mit Abstrichen Tesla) überrollt aktuell den Deutschen Markt mit viel günstigeren und leistungsfähigeren E-Autos. Die liefern einfach ab und es ist für unsere Automobilindustrie einfach schon zu spät, da sie zu träge und zu teuer ist.
Hui, hier geht aber die Post ab in den Kommentaren. Muss ich mir die Sendung ja gleich mal anschauen als überzeugter e-Auto Fahrer.
Aber grundsätzlich schon bemerkenswert, welche „Glaubenskriege“ das Thema in Deutschland auslöst. Dabei bin ich mir ganz sicher, dass der Markt das regelt.
Aber ein kleines Detail muss ich dazu gleich loswerden. Am letzten Wochenende (Ferienbeginn!) konnte man an den Tankstellen beobachten, wie der Preis nach oben katapultierte. Das hatte natürlich wie jedes Jahr ÜBERHAUPT NICHTS mit den Ferien zu tun. Mein Strompreis blieb konstant…
So, war sehr interessant, den Beitrag zu schauen. Fazit: drei Frauen mit Sachverstand und ein Vollpfosten, der anscheinend von der FDP ins Rennen geschickt wurde. Vielleicht sollten wir statt Technogieoffenheit lieber an der Intelligenzoffenheit arbeiten.
Ich finde es gut, dass das Thema hier aufgegriffen wird. Ich habe die Sendung auch angesehen und fand sie eigentlich relativ ausgewogen. Sicherlich einige Details haben nicht ganz gestimmt aber im Großen und Ganzen wurde viel richtiges gesagt von allen Seiten. Bemerkenswert war die Aussage, dass die Nachfrage bei Privatkunden bei allen klassischen Autohäusern beziehungsweise Autoverkäufern bei nahezu Null liegt. Ich arbeite selbst in der Branche und kann das bestätigen. In ein ganz normales, deutsches Autohaus kommen heute 3 von 100 Privatkunden und wollen ein Elektroauto und maximal einer kauft am Ende auch eins.
Das ist ein massives Problem für die deutsche Autobranche, die sehr stark auf diesen lokalen Verkauf ausgelegt ist.
Am Ende ist das aber nur für Deutschland spannend, denn die Nachfrage in Deutschland bestimmt nicht den Weltmarkt, die Trends werden in China gesetzt und die deutschen Marken müssen hoffen, dass sie Teil davon sind.
Lieber Oliver, du wirst ja nicht müde, das immer zu betonen, deine Naivität bezüglich China ist allerdings schon fast krankhaft. Es tut mir leid, das so hart sagen zu müssen. China ist eine Diktatur und sie tut jetzt schon alles, um ausländische Marken den Zugang zum Markt zu erschweren. Zum Beispiel musst du mit lokalen Herstellern in Kooperation gehen, um dort überhaupt verkaufen zu können. In wenigen Jahren wird man dort nur noch chinesische Autos kaufen können und die Zugangsbedingungen für ausländische Hersteller werden so extrem schlecht sein, dass dieser Markt so oder so wegbrechen wird. Es bringt einfach nichts immer auf China zu verweisen, denn China hat kein Interesse daran, unsere Autos zu kaufen. Diese Diktatur möchte ihre eigenen Autos verkaufen. Wenn du das nicht siehst, tut es mir sehr leid. Kurz: Die Hersteller sind schlecht beraten, nur auf China zu schauen. Und im Rest der Welt gibt es auch noch lange keine Elektrowende.
Spannend, wie du weißt, was da so in China mit Sicherheit passiert. Böse Zungen würden sowas als naiv bezeichnen :)
Und dann auch noch meine Aussage umdrehst, in dem du behauptest ich würde sagen, dass man nur auf China schaut. Das ist ja schon fast „krankhaft“, sich die Argumente so zusammenzulügen.
Ich sage nur, dass die Nachfrage in deutschen Autohäusern wichtig, aber für den Weltmarkt nicht entscheidend ist. Schau dir die verkauften Autos an, Deutschland ist kein gigantischer Markt.
Du betonst eben immer wieder, fast schon notorisch, wie wichtig der chinesische Markt sei. Ein Hersteller, der sich hauptsächlich darauf konzentriert, wird über kurz oder lang einfach untergehen, weil das Ziel Chinas nicht ist, fremde Hersteller auf chinesischen Straßen zu haben, sondern eigene.
Ich betone das weniger notorisch, als du die glorreiche Zukunft des Verbrenners, als bleibt mal ganz entspannt :D
Und du drehst dann irgendwie immer meine Aussagen um, ich sage nur, dass China wichtiger ist, weil der Markt größer ist. Sieht man ja auch bei der Entwicklung vieler Autohersteller mit China-exklusiven Modellen mittlerweile. Das bedeutet aber nicht, dass der Rest unwichtig ist.
Um mal von deinem Vornamen auf einen Politker abzuleiten und dein Kommentar "China ist eine Diktatur", in Deutschland sind wir auch nicht mehr weit Weg von einer Diktatur, gerade wenn man das Verhalten deines "Namensvetter" betrachtet😉
Wie dumm diese Aussage ist, erkennt man daran, dass du sie öffentlich bei uns posten darfst. Geh mal in eine Diktatur und kritisiere dort öffentlich die Politik.
Ich würde ja sagen, dass wir uns danach nochmal sprechen, aber das wird dann nicht passieren.
Wenn Du meine Antwort meinst, Ist doch so! Alle, die endlich mal anfangen, "patriiotisch" zu denken und zu reden, werden direkt als Rechts, oder Nazi eingestuft und zensiert!
Aber das artet zu sehr ins politische aus…
Es ist und bleibt dumm, keiner wird zensiert. Wer rechten Müll labert, wird so bezeichnet. Das gehört in einer Demokratie auch dazu, sonst müsste man ja die Meinung einschränken 😄
Es ist die Ironie der Politik, die rechten denken sie werden irgendwie eingeschränkt, wollen aber genau das bei Menschen, die nicht ihrer Meinung sind.
Wieso hat China dann die letzten Jahrzehnte unsere Autos gekauft?
Aber die Arbeitsplätze gehen hier verloren. Und China wird uns nicht retten. Die denken nur an sich.
Das stimmt, aber China kann nicht nur an China denken, die sind zwar eine Diktatur, aber mit einer Marktwirtschaft. Die Diktatur funktioniert also nur, wenn die Wirtschaft brummt, was nicht nur mit China alleine funktioniert.
China ist genauso global wie wir, die können auch nicht einfach so alles kappen. Ja, uns würde es härter treffen, gar keine Frage, aber China will auch keinen Einbruch, die wollen mit ihren Marken in Europa erfolgreich sein, damit sie mehr Menschen aus der Armut holen können.
Holger Appel von der FAZ war der einzige am Tisch, der mal wirklich der Bevölkerung aus dem Herzen gesprochen hat und die Tatsachen benannt hat. Alle anderen haben die Probleme nur wieder kleingeredet.
Holger Appel hat einige Falschaussagen getroffen, muss also auch klar kritisiert werden. So ist das aber leider, viele in der Bevölkerung lassen sich von falschen Aussagen blenden und verbreiten diese ohne eigene Nachforschungen weiter.
Mit den Kilometer Angaben hat er etwas übertrieben und auch mit den Lade Preisen, er hat aber auch sehr viele richtige und wichtige Punkte angesprochen. Man sollte sich das wirklich mal in Ruhe anhören.
Da ist es also „etwas übertrieben“, wenn er falsche Aussagen trifft, aber alle anderen haben es nur „kleingeredet“. Okay, kann man auch so sehen. Wie gesagt, viele legen sich gewisse Aussagen, die eben nicht immer stimmen, gerne so, dass sie zu ihrer eigenen Meinung passen.
Diese Falschaussagen hättet ihr ja in dem Artikel klarstellen können. Hat man aber leider nicht. Sehr schade.
Hätten wir, ich hatte das auch auf dem Schirm, aber René kam mir mit dem Beitrag zuvor. Aus Zeitgründen habe ich mich jetzt für andere Themen entschieden.
Grundsätzlich ging es mir hier nicht um ein großes Pro und Contra, da soll sich jeder den Beitrag anschauen, der ist durchaus okay, es ging mir nur um das Lob von Robert, sowas darf man gerne klarstellen, wenn es nicht ganz stimmt.
Darauf hatte ich keine Lust, der Beitrag ist auch nur eine News mit Linktipp und kein Kommentar. Es waren auch nicht wirklich Falschaussagen, sondern es war einfach nur sehr subjektive Aussagen. Herr Appel hat zum Beispiel NUR bei seinem Ladesäulenanbieter (Ionity) nach den Kosten geschaut und dann den höchsten Preis genannt, ohne zu sagen, dass es noch günstigere gibt. Oder er hat eine maximale Reichweite von 250 km erwähnt, in einem Nebensatz, aber eine Geschwindigkeit von 120 km/h dazu gesagt. Natürlich gibt es Elektroautos, die deutlich weiter fahren können, er wollte sagen, dass die Reichweite stark abnimmt, wenn man schneller als 120 fährt. Herr Appel war recht Elektro-kritisch, ich hatte aber nicht das Gefühl, dass er gezielt falsche Aussagen tätigen wollte.
Das glaube ich auch nicht, da sind die Elektroauto-Fans meiner Meinung nach viel zu kritisch mit seinen Aussagen umgegangen. Es ist eben ein sehr komplexes Thema, da kann sich sowas wie der Preis für Laden auch mal verbreiten und wenn man nicht voll als Nerd im Thema ist, hakt man gewisse Punkte ab und verbreitet sie so.
Wir machen diese Fehler hier ja auch, sowas kommt vor.
Der Punkt, den er angesprochen hat, ist m.E. vollkommen richtig, Ionity als deutsches "Vorzeigeladenetzwerk" ist viel zu teuer. Aber es ist eben niemand gezwungen, so teuer zu laden, was er hätte dazu sagen müssen.