Surface am Ende: Microsoft scheitert erneut mit Smartphone-Strategie
Microsoft ist finanziell gut aufgestellt, aber in einem Bereich bis heute abhängig von der Konkurrenz, denn ohne Apple oder Google würde man mobile Nutzer nicht mehr erreichen. Sämtliche Smartphone-Strategien der Marke sind gescheitert.
Microsoft Surface Duo ist jetzt am Ende
Das fing mit Windows Mobile an, später kam Windows Phone (und die Übernahme von Nokia) und es endet mit Android. Der Support für das Microsoft Surface Duo endete letztes Jahr, und jetzt im Oktober 2024 ist auch Schluss beim Nachfolger.
Während wir uns auf Android 15 zubewegen, so gab es hier trotz vierstelliger Summe nur Android 12L und man merkte schon sehr schnell, dass der Kauf des Surface Duo 2 ein Fehler war, denn Microsoft verlor das Interesse nach Release.
Microsoft plante mal ein Surface als normales Foldable und es gab auch Pläne für normale Smartphones, aber Mitte 2023 wurde klar, dass sich die Surface-Sparte verändern wird und mittlerweile wissen wir, dass Smartphones nicht dabei sind.
Der für mich bis heute größte Fehler von Microsoft und ich weiß, dass die Zahlen gut aussehen, aber man ist eben abhängig von der Konkurrenz und Behörden der Welt. Ohne die EU hätte Microsoft gar nicht die Möglichkeit für Xbox Cloud Gaming.
Mittlerweile verfolgt man das zwar auch mit weniger Interesse, aber man wollte das mal realisieren und konnte nicht. Mit einer eigenen und starken Smartphone-Reihe, und sei es einer mit Android, hätte Microsoft bessere Chancen mit den Diensten.
Ich verstehe, warum man den mobilen Ansatz von Windows nicht mehr verfolgt, da haben die Entwickler nicht mitgemacht, da war man wirklich bemüht. Aber eine gute und erfolgreiche Smartphone-Reihe mit einem eigenen Launcher wäre wichtig.
Hardware ist keine Stärke von Microsoft
Satya Nadella ist gut bei den Diensten von Microsoft, aber schlecht bei Hardware, die Smartphones sind nur eins von vielen Beispielen, aktuell sieht man diesen Weg auch bei der Xbox und es gab noch andere Produkte, die bei Microsoft scheiterten.
Im Vergleich zu Apple hat Microsoft nicht das Durchhaltevermögen bei Hardware und wirft das Handtuch zu schnell in den Ring. Mal schauen, ob es das war oder ob Microsoft in Zukunft irgendwann doch wieder ein Smartphone-Comeback startet.
Wenn man sich allerdings den Support der Android-Modelle anschaut, dann kann man es bei Microsoft wirklich bleiben lassen. Gefühlt hat jedes Smartphone für 200 Euro aus China einen besseren Support. Und das, obwohl Microsoft eines der größten Software-Unternehmen der Welt ist. Da darf man schon etwas mehr erwarten.
Entweder wirft MS das Handtuch, oder den Hut in den Ring – bitte nicht mischen
man wirft aber auch das Handtuch in den Boxring, um die Aufgabe zu signalisieren. Wo sollte man es denn sonst hinwerfen? Aber als Redewendung sagt man nur Das Handtuch werfen, weil es sich so etabliert hat.
Ich fand die Idee des Duo schom immer gut. Vor allem weil es so dünn und 360 grad umklappbar ist. Da stört mich auch nicht der unterbrochene Bildschirm. Es sind dann eben 2 separate Displays. Fürs produktive Arbeiten ist das nicht störend. Einzig ein kleines Aussendisplay wäre gut, um Anrufe zu erkennen und anzunehmen, ohne es aufklappen zu müssen.
Eine Aussenkamera braucht es auch nicht. Der große Buckel wie beim Duo 2 stört beim 360° umklappen. Die innere Kamera sollte ausreichend sein für Schnappschüsse und Videotelefonate. Die Bild Qualität sollte sicherlich mindestens so gut sein wie die eines 10 Jahre alten iPhone 5. Und das wurde damals für seine tolle Kamera gelobt. Mehr Kamera braucht man eigentlich nicht.
Das Duo sollte eher als Mini Laptop gesehen werden, mit dem man auch telefonieren kann, aber vor allem produktiv arbeiten kann. Die ganzen Foldables sind zu klein und zu dick und der dicke Kamerabuckel stört einfach. Das Duo sieht schick und einfach aus weil es so dünn ist.
Im Gegensatz zu den meisten anderen hat Nadella bzw Microsoft erkannt das Hardware zunehmend uninteressant wird. Es wird immer mehr Rechenleistung in die Cloud verlagert.
Apple, Samsung, Google, Xiaomi etc. schrauben in den Augon von MS nur die Zugangsterminals zusammen über die MS seine Cloud-Dienste anbietet. Jetzt mit dem Thema KI wird das alles noch viel extremer und wer ist dafür bestens vorbereit? Natürlich Microsoft. Sollen die anderen doch kapitalintensive Hardwarefertigung betreiben bzw. Geräte bauen lassen, Logistik betreiben, Lagerhaltung usw usw. Microsoft verdient dann mit der Software und Cloud Diensten sein Geld.
Warten wir mal ab, wenn der „Rest“ der „Hardwareschrauber“ MS keinen Zugang mehr zur „Hardware“ oder über deren Vertriebskanäle aka App-Shop oder Clouds anbietet bzw. bessere Produkte bei der Konkurrenz zur Verfügung stehen.
Apple, Samsung, Xiaomi und nunmehr auch Google haben den Wert der installierten Hardwarebasis erkannt.
Wie im Artikel treffend beschrieben, gibt Microsoft zu schnell auf und schafft es nicht, langfristig ein eigenes mobiles Ökosystem aufzubauen. Dabei ist das Potenzial enorm. Das Surface Duo war eigentlich eine geniale Idee kombiniert mit Microsofts riesigen Anzahl an Diensten und Xbox Cloud Gaming hätte es im mobilen Sektor eine perfekte Plattform werden können, mit einem schwer zu übertreffenden Ökosystem. Aber ohne langen Atem wird das nun mal nichts…
Ich bin überzeugt, dass Microsoft mit einem langfristigen Engagement eine große Nummer im Smartphone-Markt werden könnte, aber nicht, wenn man so schnell das Handtuch wirft. Man darf auch nicht vergessen, dass Entwickler und Hardwarehersteller viel investieren mussten, um Software für Windows Mobile zu entwickeln oder das System überhaupt auf ihre Geräte zu bringen. Diese hohen Einstiegshürden haben sicherlich dazu beigetragen, dass sich viele von Microsoft im mobilen Sektor abgewendet haben.
Ich war und bin noch immer ein riesiger Fan Nokia (Symbian 808) und Windows Phone (Nokia 930/950) bzw. Samsung Activ S.
Hach, das waren noch Zeiten. Ich mochte das OS von MS wirklich. Schlank, elegant konzipiert, leistungsfähig auch auf schwacher Hardware, die Tastatur noch immer ein Traum, die Dateiverwaltung auch.