Volkswagen in der Krise: Überraschende Preiserhöhung für viele Modelle

Volkswagen steht derzeit vor großen Herausforderungen. Angesichts der anhaltenden Krise, die sogar betriebsbedingte Kündigungen und mögliche Werksschließungen ins Spiel bringt, ist die Marke gezwungen, neue Einnahmequellen zu erschließen.

Eine dieser Maßnahmen ist eine erneute Preiserhöhung, die fast die gesamte Modellpalette der Verbrennerfahrzeuge betrifft. Diese Entscheidung fällt in eine Zeit, in der sich Volkswagen intensiv mit der wirtschaftlichen Situation auseinandersetzt.

Die Preiserhöhung tritt bereits am 12. September 2024 in Kraft. Einzige Ausnahme ist der Kleinwagen Polo, dessen Preis stabil bleibt. Alle anderen Modelle werden teurer, wie laut dem Branchenportal „kfz-betrieb“ aus einem internen Schreiben an die Händler hervorgeht.

Der Golf wird beispielsweise um 1.150 Euro teurer (von 27.180 € auf 28.330 € in der Basis), was einer prozentualen Steigerung von 4,2 Prozent entspricht. Den höchsten Euro-Aufschlag gibt es beim Touareg, der um 2.490 Euro teurer wird.

Bereits im Frühjahr 2023 hatte Volkswagen die Preise erhöht. Damals wurde jedoch noch keine umfassende Preiserhöhung über das gesamte Modellportfolio angekündigt.

Volkswagen verweist auf die Inflation

Die Begründung für diese Maßnahme bleibt unklar. Volkswagen verweist lediglich auf die Inflation, die sich auf die jeweiligen Modelle ausgewirkt habe. Interessanterweise betrifft die Preiserhöhung ausschließlich Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor, die über das klassische Vertriebssystem verkauft werden. Die Modelle der vollelektrischen ID-Familie sind von der aktuellen Preisanpassung nicht betroffen.

Auch bei der Ausstattung der Fahrzeuge sind Preissteigerungen zu verzeichnen. Neben den Grundpreisen werden auch Zusatzausstattungen wie Panoramadächer, Reserveräder und Navigationssysteme teurer. Volkswagen reagiert damit offenbar auf den Preisdruck, dem die gesamte Branche aufgrund steigender Produktions- und Energiekosten ausgesetzt ist. Doch es gibt noch eine weitere Möglichkeit.

VW-Flottenverbrauch als Ursache?

Ab 2025 verschärft die EU die CO₂-Grenzwerte für Autohersteller deutlich. Der erlaubte Durchschnittswert sinkt von derzeit 116 g/km auf 93,6 g/km. Eine Analyse von Dataforce hat zuletzt gezeigt, dass nur wenige Hersteller diesen Wert bereits einhalten. Vor allem VW und Ford liegen noch deutlich über dem neuen Grenzwert.

Bei Nichteinhaltung drohen den betroffenen Herstellern hohe Strafzahlungen von mehreren hundert Millionen Euro. Gut möglich, dass diese bereits jetzt in die Fahrzeuge eingepreist werden, solange die Nachfrage nach Verbrennern vergleichsweise hoch ist.

Ob auch die Elektroautos der ID-Reihe von zukünftigen Preiserhöhungen betroffen sein werden, bleibt abzuwarten. Bislang hat sich Volkswagen nicht dazu geäußert.


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  1. Kurt 💎

    da will sich wohl jemand noch schnell ne neue Yacht kaufen..

  2. Dennis 🏅

    Man ist also in der Krise und als Gegenmaßnahme werden nun die Preise erhöht? Aha. 😤

    Damit kommen sie nun gaaanz schnell aus der Krise, what could possibly go wrong? 😑

    1. Robin 🎖

      Hahaha, ich denke es wird nicht langweilig werden rund um VW-News in den kommenden Monaten. 😃

    2. Ant ☀️

      Ja, zu Recht. Es gibt einige rückwärtsgewandte Käufer und die können dann entsprechend tiefer in die Tasche greifen für Ihre Mesozoikumtechnologie. Nachfrage führt zu höheren Preisen.

  3. Robin 🎖

    28k für einen Golf in der Basis-Variante ist bitter. Da kauft man sich lieber 40k für nen Tesla Model Y, bei dem die laufenden Kosten mehr als 50 % günstiger sind, mehr Ausstattung bietet VIEL mehr Fahrspaß. Und für den Fall, dass hier Anti-Elon-Trolle sind: Könnte man genauso für den ID.3 sagen oder ähnliche E-Autos. ✌️

    1. Alfons 🌀

      Denke ich mir auch. Ein Golf in akzeptabler Ausstatung kostet dann gar nicht mehr so viel mehr, als ein Tesla.

      Finde ich aber auch spannend, Unternehmen ist in der Krise, und da erhöht man einfach die Preise.
      Nachfrage kann dann ja nicht das Problem sein…

      1. Alfons 🌀

        * ich meine natürlich ein Tesla kostet dann nicht mehr so viel mehr

    2. asdsa 👋

      Es kauft doch eh kaum ein Privatmensch eine Auto für 30k und mehr.
      Die Karren werden geleast und da sind die super günstig, einen gut ausgestatteten Golf inklisive R-Line gibts schon für private, immer wieder für 180€/200€ inklusive Wartungspaket und 10k km pro Jahr, einen Golf R gibts für 300€ inklusive Wartungspaket.

      1. ant ☀️

        Und wie viel muss man am Anfang auf den Tisch legen? Ich höre immer von diesen niedrigen Leasingraten, nur selber gesehen hab ich das noch nle – außer für Gewerbe.

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