Volkswagen: So sieht die Software-Strategie mit Android aus

Aktuell teste ich den Porsche Macan, das erste Auto der Volkswagen AG, in dem Android zum Einsatz kommt. Doch als ich das Auto eingerichtet habe, da wollte ich direkt mal in den Google Play Store schauen und stellte fest, dass dieser hier fehlt.

Dabei sprach Porsche doch vor etwa einem Jahr davon, dass man mit Google im Auto zusammenarbeitet und es „eine Vielzahl von Apps, die über den Google Play Store erhältlich sind“ geben wird. Das war allerdings eine irreführende Aussage.

Porsche nutzt kein „Google built-in“

Ich habe diese Woche direkt bei Porsche nachgefragt und dort hat man bestätigt, was ich nach ein paar Tagen mit dem elektrischen Macan vermutet habe, es gibt Android Automotive als Open Source-Version (AAOS) und nicht „Google built-in“.

Porsche hat sich also ein paar Apps von Google gesichert, doch es kommt beim Macan der gleiche VW Group-Store von Cariad zum Einsatz, den auch Audi im Q6 e-tron nutzen wird. Und den auch andere Elektroautos in Zukunft nutzen werden.

Porsche Macan Elektro Innenraum

Poorsche Macan mit Android Automotive

Es steht zwar im Raum, dass Porsche irgendwann voll auf Google setzen wird, und es schon 2025 losgeht, das wollte man mir aber nicht bestätigen. Porsche nutzt als erste VW-Marke diese neue Software-Strategie, weitere VW-Marken folgen später.

Im Porsche Macan gibt es also einige Google-Apps, wie YouTube, aber andere wie Google Maps oder der Google Assistant fehlen. Und eben der Google Play Store, wer Android-Apps installieren möchte, der muss den Store von VW selbst nutzen.

Das Angebot an Apps ist also spürbar schlechter, als in anderen Autos, die Android Automotive mit „Google buil-in“ nutzen, denn die Cariad (Software-Sparte von VW) muss sich selbst um neue Apps und Dienste bemühen. Die Auswahl ist jetzt nicht schlecht, Spotify und Co. sind dabei, aber ein paar bekannte Dienste fehlen eben.

Audi Q6 Android Display

VW Group-Store im Audi Q6 e-tron

Ich weiß noch nicht, wann andere VW-Marken mit Android Automotive folgen, den Anfang machen Porsche und Audi, aber seit 2022 ist bekannt, dass der Schritt auch bei anderen VW-Marken ansteht. Die Details zu diesem Rollout kenne ich nicht.

Es ist also viel Bewegung in der Software-Strategie der Volkswagen AG und der elektrische Porsche Macan ist ein erster Vorgeschmack auf die Zukunft. Man nutzt bald Android Automotive, jedoch ohne die Google-Dienste und den Google Play Store und dafür mit einem hauseigenen Android-Store, den dann die Cariad pflegt.

Ein paar Apps von Google konnte man bei Volkswagen sichern, aber andere fehlen noch und manche kommen nie. Das ist jedenfalls der aktuelle Stand, sowas kann sich immer ändern. Es ist viel Bewegung im Markt, ich rechne sogar fest damit.

Optimal finde ich diesen Weg nämlich nicht, denn wenn Android Automotive, dann bitte als vollwertige Version und nicht mit Abstrichen. Das weiß auch Oliver Blume, der hier deutlich offener für Google im Auto als sein Vorgänger (Herbert Diess) ist.


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  1. Ich 👋

    Das Bild „VW Group-Store im Audi Q6 e-tron“ zeigt definitiv kein E³ 1.2 Fahrzeug, wie den Q6, sondern ein MLB-Fahrzeug ;)
    Grüße aus Ingolstadt

    1. Ichauch 👋

      Und warum nicht..? Sieht aus wie ein PID im Q6. Grüße zurück aus WOB

      1. Das Bild wurde getauscht, hatte versehentlich das Display des Q8 e-tron drin. Jetzt ist es der Q6 e-tron.

  2. hugo 🌀

    Und was bringt Android automative nun für Vorteile ? Ich komme bei der ganzen Sache nicht mit. Wenn ich nun mein Smartphone anschließen und Android Auto verwende, wo ist da dann der Unterschied ?
    Habe noch niemanden jammern hören, wegen zu wenig Apps im Auto oder ähnliches. Verstehe den ganzen Aufriss darum gar nicht.

    1. Es gibt die Apps nativ, ich nutze das Smartphone in Autos mit guter Software seltener, und es gibt mehr Möglichkeiten, wie YouTube. Und man kann Dienste wie Google Maps besser in das restliche Infotainment integrieren. Bei Android Auto und Apple CarPlay sind die Schnittstellen für Google und Apple extrem eingeschränkt.

    2. Alexander Grabner 👋

      Das ist so wie mit einigen Android Smartphones die nur einen eigenen Appstore nutzen und nicht den von Google. Große Apps gibt es nicht oder werden nur verspätet zur Verfügung gestellt und andere gar nicht portiert. Das heißt manche Funktionen gibt es einfach nicht und zum Beispiel Spotify oder andere Musikstreaming stellen ihre Funktion ein.
      Der ganze Aufriss kommt daher dass neue Märkte, die keine konservative Automobilnutzer haben, zeigen wie der Markt bei uns in ein paar Jahren aussehen wird. Dann will niemand mehr ein Auto kaufen wo das Infotainmentsystem altbacken aussieht und sich anfühlt.

      1. Spiritogre 🔅

        Mein Problem ist damit nur, dass ohne Internet fürs Auto dort nichts läuft… also noch ein weiterer Vertrag.

    3. Thomas 💎

      Ich könnte es zwar , aber ich benutze bewusst kein Android Auto, da es bei längeren Fahrten den Akku leersaugt und das Smartphone sehr sehr warm wird.
      In meinem BMW mit iDrive OS9 und Digital Premium habe ich alles was ich brauche, bis auf Youtube, ist aber verzichtbar.

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