Smart Home: Update kaputt, Wohnung kalt

Homematic Ip

Im November letzten Jahres griffen wir die massiven Probleme und Cloud-Ausfälle des weit verbreiten Smart-Home-Systems Homematic IP von eQ-3 auf. Die damals gemachten Versprechungen entpuppten sich mittlerweile als heiße Luft.

HomeMatic von eQ-3 ist seit Jahren eine bekannte Größe im Bereich Smart Home und das IP-System sogar (mit Abstand) Testsieger bei Stiftung Warentest. Wie ich bereits damals erläuterte, bringt das nur alles nichts, wenn der Hersteller und vor allem die Entwickler hinter dem System, nicht in der Lage sind, dies dauerhaft stabil zu betreiben. Das System ist ein Traum, ehrlich, aber eben nur wenn es läuft. Steuerung per App oder Sprache, einfach Einrichtung, Fernzugriff, alles ist da. Es könnte so schön sein.

Nachdem eQ-3 im letzten Jahr immer wieder mit massiven Ausfällen der Cloud-Infrastruktur hinter Homematic IP zu kämpfen hatte und daraufhin alles besser machen wollte, schoss man dieser Tage den nächsten Bock. Per App-Update und serverseitigem Update wollte man Anpassungen vornehmen, die das System zukünftig um neue Funktionen erweitern sollten.

Blöd nur, dass dieses Update bei zahlreichen Nutzern die Heizprofile der „smarten“ Thermostate zerschossen hat. Diese liefen nur noch im Werksmodus, der so gar nicht zur derzeitigen Jahreszeit passt.

Update kaputt, Wohnung kalt

Es ist logischerweise denkbar unglücklich, wenn draußen Minusgrade herrschen und die Thermostate in der Wohnung verrückt spielen. Vor allem dann, wenn man nicht vor Ort ist. So meldeten sich Nutzer, deren Ferienwohnung unbelegt „schön“ warm geheizt wurde, andere berichten davon, wie sie in einer kalten Wohnung saßen und vollkommen überfordert mit der Situation waren.

Der Hersteller meldete sich überhaupt erst nach 24 Stunden erstmalig zu dem Problem. Über die hauseigene Facebookseite teilte man zunächst Lösungswege mit, die bei vielen Nutzern nicht zum Erfolg führten. Schon die Fehlerbeschreibungen passten nicht zudem, was die Kunden vielfach erlebten. Nach 6 Tagen (kein Scherz) schaffte man es dann, sich nochmal an seine Kunden zu wenden.

Die Lösung des Problems (und das ist ebenfalls kein Scherz): Man solle alle Thermostate aus der App löschen und komplett neu anlernen. Das ist im Zweifel ein Aufwand von mehreren Stunden, zumal man währenddessen je nach Installation im Duty Cycle landen kann. Vor Ort muss man zudem sowieso sein. Wohl dem, der gerade nicht im Urlaub ist. Übrigens: Von den Problemen, welche die aktuelle Zeitumstellung auslöste, fange ich hier gar nicht erst an.

Leider bekommt es eQ-3 weiterhin nicht hin, bezüglich solcher Probleme vorzusorgen oder diese server- oder App-seitig zu beheben. Wenn es läuft, ist das System, toll, aber die Entwickler dahinter bedenken anscheinend zu viele Dinge nicht bzw. haben sie bei der Konzeption nicht bedacht. Das spürt man leider immer wieder. „Testsieger“ hin oder her, das sorgt regelmäßig für erheblichen Frust.

Daher bleibt derzeit nur ein Fazit: Nach aktuellem Stand kann man nur dringend davon abraten, in das Homematic IP-System zu investieren. Es ist in keinster Weise absehbar, ob sich die Situation nochmal verbessern wird. Die vergangenen 12 Monate lassen den Glauben daran jedenfalls nicht zu. Sämtliche Versprechungen wurden nicht eingehalten und der (auffällig langsame) Support ist stetig überfordert.

Weitere Themen
Hinterlasse deine Meinung
Kommentare aufrufen
Die mobile Version verlassen