Samsung Galaxy S6 und S6 Edge: Unser Eindruck vom Unpacked-Event

Smartphones

Heute wurden in Barcelona im Rahmen des Mobile World Congress das Samsung Galaxy S6 und das S6 Edge vorgestellt. Beide konnte ich begrabbeln und wie mir das gefiel, lest ihr hier.

Im letzten Jahr war ich nicht gerade begeistert vom neuen Samsung-Smartphone. Zu wenig hatte sich meiner Meinung nach im Vergleich zum Vorgänger getan, zu sehr ruhte man sich auf dem Erfolg der Galaxy-Reihe aus. Hämische Pflaster-Vergleiche und ähnliches machten damals die Runde. Mit etwas Abstand floss wohl auch jede Menge Zorn über den Ablauf des gesamten Abends in die Bewertung ein.

In diesem Jahr lief das nicht wesentlich anders, da erneut im Vorfeld bereits alles leakte und pünktlich mit Beginn der Pressekonferenz die Sperrklausel fiel. Dennoch bin ich dieses Jahr entspannter. Warum? Die Galaxy S6-Familie sind zwei sehr gute Smartphones und eine gründliche Runderneuerung zum letzten Modell.

Das Samsung Galaxy S6

Widmen wir uns zunächst dem langweiligeren der beiden Geräte, nämlich dem „normalen“ Flaggschiff. Langweilig ist es hauptsächlich deshalb, weil es keine wirkliche Veränderung im Design zeigt.

Ähnlich wie Sony, die bei den Xperia Z-Modellen auf leichte Änderungen bei Kanten und Materialien setzen, ist das Galaxy S6 nun mit einem abgerundeten rundumlaufenden Metallrahmen versehen, welcher sich sehr gut anfässt. Der Homebutton ist leicht gewachsen, um einen Auflagesensor zu ermöglichen und die Rückseite ist nun aus Glas. Ganz ehrlich: Da war mir Pflasterplastik noch lieber. Das Glas zieht Fingerabdrücke magisch an und nicht umsonst frohlockte der Folienhersteller dBrand auf Twitter ob der zu erwartenden massiven Umsätze.

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Das Grunddesign ist aber typisch Galaxy S3-aufwärts. Damit ist man bei Samsung bisher gut gefahren und anscheinend möchte man mit sanfter äußerlicher Weiterentwicklung die treue Kundschaft nicht verschrecken. Umsteiger gilt es eher mit den inneren Werten zu überzeugen, und da haben die Koreaner auf dem Papier schon mal massiv vorgelegt. Mit einem Prozessor neuester Bauart, schnellem Speicher und einer lichtstarken Kamera mit Bildstabilisierung und 4K-Aufnahme zeigt sich das S6 gut aufgestellt und die entschlackte TouchWiz-Oberfläche ist flott. Sie wirkt (vom Homescreen abgesehen) nicht störend oder aufgesetzt. Ja, ich sage es: Das würde ich jeden Tag nutzen und nicht hinter möglichst vielen Shortcuts vom alternativen Launcher verstecken wollen. Doch erst der Alltag kann natürlich dann zeigen, wie sich das Gerät auf lange Sicht anfühlt.

Den festverbauten Akku und Verzicht auf Speichererweiterung sehe ich mit gemischten Gefühlen. Mir ist beides herzlich wurscht, es gibt Akkupacks, die für mein Empfinden praktischer sind als das Handy auseinander zu pflücken. Zudem betont Samsung, wie schnell der Akku aufzuladen ist. Zehn Minuten am Netz sollen für vier Stunden typische Nutzung ausreichen, am Galaxy Alpha gefällt mir im äußersten Notfall auch der Ultra-Energiesparmodus sehr gut, bei dem alles gekappt und auf Graustufen gestellt wird, um die telefonische Erreichbarkeit zu gewährleisten.

Mit USB-on-the-go ist auch das Speicherproblem zu umgehen. Doch für viele war es das Argument schlechthin, ein Samsung-Smartphone zu kaufen. Dass man sich bei den Speichervarianten für ein ähnliches Preismodell entschieden hat wie die Konkurrenz aus Kalifornien, fördert eher den Absatz der kleinsten Version und Frust bei Kunden, wenn der Platz erschöpft ist. Warum setzt man angesichts des zu erwartenden Preisverfalls nicht gleich niedriger an und hält dann das Niveau? Stattdessen wird die UVP von Jahr zu Jahr erhöht und von Jahr zu Jahr pendelt sich der Marktpreis bei 400 € ein.

Apropos Frust…

Das Samsung Galaxy S6 Edge

Mensch, was sind die Entscheider bei Samsung für Feiglinge. Wenn man sich wirklich mal was getraut hätte, wäre das S6 Edge als S6 vorgestellt worden und nicht als Schwestermodell. Das zu beiden Seiten abgerundete Glas ist ein deutliches Merkmal und hätte geholfen, den Anspruch auf Erneuerung doppelt zu unterstreichen, textzumarken und mit einem fetten Ausrufezeichen zu versehen. So bleibt nur festzustellen, dass man sich in jedem Fall für das wesentlich attraktivere S6 Edge entscheiden sollte.

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Ich erwähnte bisher noch gar nicht die Farben, und da gibt es auch nicht viel zu erzählen, außer dass Green Emerald am S6 Edge fantastisch wirkt. Wenn man Grün in der Smartphone-Welt sieht, ist es meist das neongrelle Lumia-Grün. Das Samsung-Grün ist allerdings dezent und durch Glas statt Plastik auch edel anmutend. Auch hier wieder: Warum nicht am normalen S6? Buh.

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Das S6 Edge liegt noch einen Tick besser in der Hand als das Galaxy S6, was auch viel damit zu tun hat, dass die Finger ständig über die Displaykanten streichen. Verarbeitung der Geräte vor Ort war top, da ist Samsung endlich auch bei den S-Modellen im Premiumsegment angekommen.

Wie seht ihr das: Hätte Samsung das S6 zugunsten des S6 Edge ganz streichen sollen oder ist das Edge für euch sinnlose Spielerei?

Update

Der Absatz über das gekrümmte Display (oder eben nicht) bezog sich auf eine Aussage bei GSMArena, die mir beim Unpacked und heute von verschiedenen Samsung-Mitarbeitern so bestätigt wurde. So heißt es:

It is important to note that, despite the design similarity, the display of Galaxy S6 edge has different setup than that of Samsung Galaxy Note Edge. The newcomer’s screen is conventional – its curved glass cover produces a 2.5D effect.

Diese Aussage wollte ich in irgendeiner Form natürlich schriftlich bestätigt haben. Nachdem dann heute bei den Entwicklern nachgefragt wurde, kam von der Produktmanagerin des S6 Edge die wohl definitive Antwort: Auch das OLED-Panel ist gekrümmt, im Gegensatz zum Note Edge ist das Display einteilig.
Die Verwirrung bitte ich zu entschuldigen, der Beitrag basierte auf den mir zum Zeitpunkt des Verfassens vorliegenden Aussagen.


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