3D-Drucker Roundup No. 124: Pixel-Mod für den Bambulab P1P mit Pegboard Sidepanel
Nach dem exkurs zum Sculpfun 20 Watt Laser musste ich mich natürlich wieder den 3D-Druckern widmen. Mit dem Snapmaker J1 habe ich aktuell viel Spaß und freue mich über dessen Qualität und Speed, der im Grunde sehr in Richtung AnkerMake M5 geht. Natürlich mit dem Vorteil des IDEX-Systems – also zwei getrennten Druckköpfen. Dennoch konnte ich nicht anders und musste mir einen Bambulab P1P zu Weihnachten zulegen. Über diesen Drucker und eine von mir gebastelte Modifikation für den Drucker soll es also in diesem Roundup gehen.
Der P1P wie auch dessen größerer Bruder (der X1C) sprengen sich gerade durch die Timeline vieler 3D-Gruppen und Discord-Channels. In den Tauschbörsen werden selbst Prusa-Drucker verkauft, um den Bambulab-Geräten Platz zu schaffen und das ist schon mehr als ein Zeichen für die neuen Bambulab-Geräte. Wenn man bedenkt, dass es die ersten beiden Drucker aus diesem Hause sind – haben die Entwickler davon wirklich sehr vieles richtig gemacht!
Den Drucker habe ich in knappen 3 Stunden in einem Live auf Twitch ausgepackt und die ersten Objekte damit gedruckt. Das Video dazu habe ich hier auch auf YouTube hochgeladen und kann es so einfacher hier einbinden:
Wenn ihr noch weitere Clips etc. zum P1P sehen möchtet – schaut gern mal auf meinem TikTok-Channel vorbei. Da gibt es schon ein paar leckere Schnipsel. Auch zu meinem ersten Multicolor-Druck mit 3 Farben und der AMS für den P1P.
In Kurzform zum P1P: Er treibt mir jedes Mal ein Grinsen auf die Backen, wenn der Druck mit Standard-Speed losgeht. Tatsächlich noch krasser wird es dann, wenn man bedenkt, dass dies nur die mittlere Geschwindigkeit ist und man auch noch zwei Stufen schneller drucken könnte und dabei die Qualität aber trotzdem weiterhin absolut zu gebrauchen ist! Für den aktuell aufgerufenen Preis von grob 750 EUR inkl. Versand und Zoll kann ich nur empfehlen euch auch einen P1P zuzulegen.
Wo bleiben nun die Mods und Pixels?!
Kommen wir jetzt aber zu den in der Überschrift angekündigten Pixels. Ich habe mich ja für den günstigeren P1P entschieden. Dieser hat im Grunde keine Sidepanels und damit kein richtiges Gehäuse. Sidepanels und teils auch Gehäuse können aber mit selbst gedruckten Seitenteilen nachgerüstet werden. Bambulab bietet diese kostenlos zum Download an und nach 3 Tagen Druckzeit (nur tagsüber) waren beide Seiten (bestehen aus jeweils 6 großen Teilen) mit dem orig. Pegboard versehen. Dabei druckt der P1P natürlich auch diese in einer waghalsigen Geschwindigkeit. Mit oldschool schnellen 80 mm/s würde man vermutlich mindestens eine Woche hierfür drucken!
Vorgefertigt gibt es unter anderem das Pegboard – Sidepanel, um darauf mit ebenfalls selbst gedruckten Halterungen beispielsweise Werkzeug direkt an den Drucker montieren zu können. Ein weiteres, zum Download bereitstehendes, Sidepanel kann wie bei den berühmten Klemmbausteinen mit farbigen Mustern erweitert werden. Mir wäre ein System für beides lieb gewesen und so wurde es Zeit, mit Tinkercad zu basteln und die Pixel ins Leben zu rufen.
Die ersten Pixel hatte ich noch wie bei den orig. Haltern für das Pegboard mit Haken auf der Rückseite gedruckt. Aber es stellte sich heraus, dass das für ein „Bild“ nachher viel zu gut hält und im Grunde musste ich den Haken zu einem Nupsi kürzen. Es genügt diesen stramm zu drucken und einmal eingesteckt fällt so ein Pixel dann auch nicht mehr aus dem Drucker raus. Mein Pixel-Mario hält jedenfalls schon seit 2 Wochen vollem Druckstress stand.
Der P1P druckte dabei den Großteil der schwarzen Pixel in einem Rutsch absolut perfekt und mit High-Speed auf einem PEI-Sheet aus. Druckzeit waren hierbei für die folgenden schwarzen Pixel nur etwas mehr als 2 Stunden. Es wurde nichts von der Platte gefegt und klappte alles anstandslos.
Der AnkerMake M5 und der Snapmaker J1 haben zwischenzeitlich die weißen und roten Pixel gedruckt. Ich finde das Ergebnis super sexy und wenn man ein bisschen kreativ ist, kann man auf diese Weise eine Seite wunderbar mit ein wenig Design versehen, während auf der anderen Seite das Werkzeug ans Pegboard geklemmt wird.
Falls euch die Pixel interessieren, dann geht es hier entlang zu Printables und dem kostenlosen Download. Einfach eine Version drucken, schauen, ob es perfekt passt und ggf. sonst minimal im Slicer vergrößern oder verkleinern bis das Teil gerade so reinclipst und nicht mehr wackelt. Los geht’s!
Wie immer gilt – folgt mir auf meinen sozialen Kanälen für mehr Stuff in Sachen 3D-Druck und bleibt uns hier treu. ❤
Damit sind wir wieder am Ende dieses Roundups angelangt. Ich hoffe, es waren ein paar Themen dabei, die euch auch interessiert haben. Anregungen, Wünsche oder dergleichen wie immer gern in die Kommentare. Bis zur nächsten Runde!
Meine aktuelle Ausstattung:
- 3D-Drucker: Aktuell drucke ich am liebsten mit dem Snapmaker J1, und dem AnkerMake M5 nebst dem brandneuen Bambulab P1P.
- Diamant Feilen-Set: Ideal zum Nachbearbeiten der zu scharfen Kanten etc.
Euch gefällt der #3DRoundup? Eine Auflistung aller Roundups findet ihr hier.
Sehr ausführlich, danke! Irgendwann ist Zeit halt das knappere Gut als Geld… ;)
Ich träume halt immer noch von einem 3D-Drucker, der einfach so funktioniert wie ein Papierdrucker. Das Ding kommt dem wohl schon nahe, mal sehen. Ein bisschen Unterbau für die Pyramide bringe ich schon mit und an Verständnis von Konstruktion und Fertigung mangelt es nicht. Möchte nur nicht stundenlang jeden einzelnen Druck vorbereiten müssen.
Noch mal danke!
Sehr gerne – mit den Vorraussetzungen würde ich sagen – loooooos und den P1P (oder X1/c gekauft! :)
Jetzt gilt es noch ausreichend Platz zu finden und der Endgegner Ehefrau wartet auch noch… ;)
Hab ihr aber zu Weihnachten schon eine alte Lampe mittels 3D Druck reparieren können und für ihre Kaffeemühle hab ich auch schon Optimierungspotential. Der Widerstand bröckelt schon…
meine Frau wollte auch nichts davon wissen. seit der artillery Genius bei mir steht sucht sie fleissig auf printables Kram den ich ihr drucken soll 😂
der Genius ist für mich toll für dem Anfang. kostet nicht viel. ist sehr leise und wenn Mal was dran ist habe ich keine bange dran rumzuschrauben. schlimmstenfalls geht die Kiste kaputt und ich kriege einen guten Drucker.
btw. druckt auch out of the box. keine Probleme mit Standart Pla. silk pla muckt ein bisschen aber das liegt eher am Material.
die Genauigkeit könnte mit Sicherheit durch Feintuning verbessert werden, aber darum mach ich mir Kopp wenn ich das brauche.
alles was ich bis jetzt gebraucht habe habe ich mit zwei Mausklicks im slicer umgewandelt und es lief.
Artillery bastelt auch feine Druckerchen. Hatte ich hier auch schon 1-2 getestet und vorgestellt. Gefielen mir sehr gut wegen der leisen Geräuschkulisse, den Flachbandkabeln – schauen deswegen nicht ganz so "industriell" aus und waren leicht aufzubauen und drucken gut. In der Preisklasse sehr gut. Touchscreen und glaube PEI war da nicht per default bei. Aber braucht auch nicht jeder und drucken tun die auch super. :)
wie würdest du denn so grob mal die Artillery die du kennst mit dem J1 vergleichen was die Lautstärke angeht? Hatte diesbezüglich echt sorge, weshalb ich mich für den Artillery entschieden hatte. AUs nem Forum hat mich netterweise einer den P1P von Bambulab mal in Action "hören" lassen und der war definitiv zu laut (vor allem das konstante laute Lüfterrauschen auch durch geschlossene Tür hindurch).
Der Artillery ist gut aber lahm. Der ist es dann halt geworden weil billig und nach Reviews sehr leise. Ich finde ihn noch ok aber auch nicht "leise". Immerhin hört man ihn nicht mehr dolle wenn die Tür ein Mal zu ist.
Nicht einfach zu beantworten ohne dB Messgerät und gleichem Druck/Platz etc.
Vergleicht man J1, P1P und M5 ist der J1 aber auf jeden Fall der leiseste gefolgt vom P1P und dann der M5 als Lautester Player
Versteh mich nicht falsch, aber:
Zum einsteigen ist der P1P mit fast 800 EUR evtl. plus AMS für Multicolor dann 1250 EUR schon ein krasses Projekt. Als persönlichen Tipp würde ich eher einen der "knapp um 300 EUR Drucker" (Anycubic Kobra oder sowas) nehmen und dann damit mal selbst probieren und mit der Materie beschäftigen etc. Auch um einfach in die Thematik einsteigen zu können und das ganze drum herum zu lernen und Erfahrung zu sammeln.
Wenn du dann sicher bist, dass 3D-Druck auch längerfristig in deinen Alltag passt – kannst die "alte Möhre" dann immer noch für den halben Preis an einen Kumpel zum Einstieg verticken dann in diese Preisklasse wechseln?
Soweit mein kleiner Ausflug um die Thematik rum und nun zu deiner eigentlichen Frage:
Der P1P hier druckte im Grunde JEDES Projekt mit 0.2 Einstellungen aus dem Slicer in der Standard-SPEED-Einstellung mit wirklich krassem Speed und das Ergebnis war fast immer perfekt.
Egal ob ich die kleinen Pixel hier oben für das Gehäuse oder das Penny Drop Spiel in Multicolor, oder den WiFi Key ebenfalls in Multicolor oder … Also ja – der P1P hier ist perfekt out-of-the-box. ABER es gibt auch in den Discord-Gruppen Kommentare von Usern, die mit der Layerhaftung Probleme haben, oder irgendwelche Geräusche von diesem oder jenem Problem her auftreten und solche Späße. Darum auch wieder der Hinweis, mit was zum Einstieg anzufangen. Ich persönlich glaube nicht, dass es den zu 1000 % perfekten und funktioniert-immer 3D-Drucker gibt. Einfach schon wegen der Mechanik, den vielen verschiedenen Materialien usw. gibt. Ob das dann an der Druckplatte smooth PEI oder normales PEI oder Glasplatte liegt, oder am Material (PLA ist anspruchslos und funzt fast immer perfekt – aber schon PETG fängt an mit Stringing und Warping usw.).
Lange Antwort, aber im Grunde soll es nur bedeuten, dass 3D-Druck eine kleine Wissenschaft für sich ist und man meiner Meinung nach erst in das Thema reinkommen sollte. Sonst fängt man ganz oben an der Pyramide an und weiß nicht, was weiter unten in der Pyramide für das wackelige Fundament verantwortlich ist.
Hi Michael,
würdest Du sagen, dass dies hier der erste Drucker ist, der wirklich out of the box funktioniert?
Es juckt mich schon lange in den Fingern, aber zum einem habe ich wenig Lust am rumfrickeln und zum anderen auch schlicht keine Zeit dazu. Die wenigen Drucke, die ich in letzter Zeit bei dem ein oder anderen Kollegen platziert habe, haben alle nicht so richtig im ersten Versuch geklappt. Wenn das mal soweit ist, würde ich wohl einsteigen wollen.