BYD wagt Neustart mit Elektroautos in Deutschland

Der Absatz von Elektroautos läuft in einigen Märkten in Europa derzeit ein bisschen schleppender und das merkt auch BYD. Doch das Problem sieht das Unternehmen aus China nicht nur beim Markt, sondern vor allem auch beim deutschen Partner.

Vor zwei Jahren gab man bekannt, dass die Hedin Mobility Group den Vertrieb und Service in Deutschland übernimmt, die BYD an mehreren Standorten aufgebaut haben. Unser erster Testwagen von BYD kam damals auch über diesen Partner.

BYD geht es ab Herbst alleine an

Doch laut Manager Magazin folgt im Herbst die Trennung, denn BYD möchte das Zepter ab Oktober selbst in die Hand nehmen und geht die Sache alleine an. Bei BYD und Hedin wollte man das bisher nicht kommentieren, es gibt also Fragen.

Wie läuft das nach der Trennung ab? Gibt es gar keinen Partner in Deutschland? Baut BYD ein eigenes Netz mit BYD Stores auf? Ab 2026 möchte man 120.000 Autos in Deutschland verkaufen, davon ist man weit entfernt, aber ohne ein gutes Service-Netz wird das nicht leichter. Ein gutes Service-Netz ist allerdings teuer.

Da steht jedenfalls sowas wie ein Neustart der Elektroautos von BYD ab Herbst in Deutschland an und ich bin mal gespannt, wie dieser Übergang abläuft. Es deutet sich jedenfalls nicht an, dass sich BYD aus Deutschland zurückzieht, man hat ja auch die EM gesponsert, aber eine Neuausrichtung der Marke wird ausgearbeitet.


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  1. Daniel 👋

    Macht es wie Tesla (App, gute Preise user.) und die Zahlen steigen.

    Die deutschen Autovertriebler (z.B SENGER) kennen nur eins, Profite und wenig Rabatte.

    Wir wollten als Zweitwagen einen Delphin kaufen, der Verkäufer hatte uns lächerliche 2 % Rabatt angeboten.

    Leute so verkauft man keine Autos.

    Naja, also wurde es ein Tesla.

    1. Stefan 🪴

      In dem letzten Wochen hat BYD drei große Updates mit einigen neuen Features nachgeschoben.
      Die arbeiten merklich an der Verbesserung ihrer Plattform.

  2. Stefan 🪴

    Ist der Hauptvertrieb in Deutschland nicht die Senger Gruppe?
    Dort habe ich meinen Seal auch bestellt.

  3. Spiritogre 🔅

    Der Hauptgrund für schlechte Zahlen ist ganz einfach. Sie sind schlicht zu teuer! Bestes Beispiel ist der BYD Han, der kostet immer noch 70.000 Euro, dabei gibt es seit einem Jahr Ioniq 6 und ID.7 für zwischen 20.000 und 30.000 Euro günstiger, wobei die beiden neueren Konkurrenten nicht nur viel mehr Reichweite haben sondern auch doppelt so schnell oder mehr, laden.

    Das einzige interessante Auto, von der Optik, ist der Seal, der Innenraum ist aber ähnlich wie bei Cupra eher für ein jüngeres Publikum, um es vorsichtig auszudrücken. Ansonsten kostet er mehr als ein Tesla Model 3, und auch da gilt, dafür lädet er länger, hat weniger Reichweite und kostet über 3000 Euro mehr.

    Dann gibt es seit kurzem den Seal U, der ist aber wieder ein 08/15 SUV und vor allem keine Elektroauto sondern ein Hybrid. Und chinesische Benzinmotoren sind jetzt nicht gerade bekannt dafür irgendwo gut zu sein.

    Das interessanteste bzw. bekannteste Auto war der Atto 3, der hat wahrscheinlich den hässlichsten Innenraum, den je ein Auto hatte. Der Preis war bis Ende letztens Jahres stolze 8000 Euro mehr als die optisch und technisch weitaus besseren aber ansonsten sehr vergleichbaren Kia Niro und Hyundai Kona. Inzwischen ist er angepasst, aber warum sollte jemand zum Atto 3 greifen, wenn er einen der koreanischen Konkurrenten bekommt?

    Das spannendste Auto wäre der Dolphin. Auch da ist es meiner Ansicht der Preis, aktuell 31.000 bis 35.000 Euro. Er sieht halt wie ein typischer Kleinwagen aus und genau das ist ein Problem, der Innenraum ist billigstes Plastik, wohin man schaut. In der Klasse zahlen Kunden keine 30k plus wenn das Auto kein Premium-Ambiente bietet, unabhängig vom Antrieb. Davon ab, der Opel Corsa Elektro, eine sehr berühmte und beliebte Marke in Europa und startet 1000 Euro günstiger. Andere wie der Citroen eC3 wiederum kosten gar unter 25k.

    Übrigens sind das alles Preise, die es bereits vor dem extra Zoll gab.

    Carnewschina hatte außerdem einen netten Artikel, wo die Preise verglichen wurden. In China hat der Seal U eine Marge von 1400 Dollar, in Deutschland eine von über 15.000 Dollar. Nach Strafzöllen immer noch 5500 Dollar. BYD hat einfach versucht die europäischen Kunden zu schröpfen und das haben die sich schlicht nicht bieten lassen.

    Und es wird halt meiner Ansicht nach bestraft, dass die Medien bei chinesischen Autos immer mit den China-Preisen werben! Wenn die Autos dann hier erscheinen und plötzlich mindestens doppelt so teuer sind, verfliegt ein Interesse auf natürliche Art bei den meisten Konsumenten sofort! Für sie ist das eine Billigmarke, da geben sie mit Sicherheit nicht identische Preise zu etablierten, alteingesessenen europäischen Marken für aus. Besonders wenn die dann teils günstiger und / oder merklich besser sind.

    1. René H. 🔆

      Autos werden nach dem marktgängigen Preis bepreist, nicht nach den Herstellkosten. Natürlich verlangen die in Europa mehr als in China, wenn die Konkurrenten hier auch mehr verlangen. Und aufgrund der umfangreichen Ausstattung hat BYD die Preise wohl als gerechtfertigt angesehen.
      Ich meine, den Seal U gibt es (auch) als BEV.
      Der Han ist eine ganze Ecke luxuriöser ausgestattet als die eher schnöden ID.7 und Ioniq 6. Und er hat deutlich mehr Motorleistung. Man will da eher mit EQE und i5 konkurrieren. Ladeleistung ist BYD-typisch eher schwach, da werden sie nachlegen. Diese BYD-Modelle verkaufen sich in Ländern mit weniger voreingenommenen Kunden etwas besser, allen voran in Norwegen. Dort sieht man alle möglichen China-Marken, nicht nur als PKW, auch als LKW und Busse.

      1. Spiritogre 🔅

        Das kann man aber nur machen, wenn man auch den Markennamen hat. Selbst Japaner und Koreaner, die sich über Jahrzehnte etabliert haben sind ein wenig günstiger als deutsche Autos. Und dann kommt ein BYD, eine völlig neue, völlig unbekannte Marke und glaubt, irgendwer gibt soviel Geld für die aus? Nio ist ja genauso. Warum sollte irgendwer zum Preis eines BMW oder Audi eine völlig unbekannte Nischenmarke mit unbekannter Qualität kaufen? Jeder greift dann natürlich zu BMW oder Audi, die sind etabliert, sehen besser aus und bieten gute Qualität und man bekommt sie sowie Wartung und Ersatzteile an jeder Straßenecke und muss kein halbes Jahr auf Ersatzteile aus China warten.

        Solche Marken wie BYD kauft man dann, weil sie günstig wie Dacia sind, wenn sie es denn wären. Ansonsten gibt es für Europäer einfach keinen Grund und es macht auch keinen Sinn da zuzuschlagen.

        1. René H. 🔆

          Das haben BYD & Co. offenbar noch nicht bedacht. Technisch ganz gut und Vollausstattung, aber was ist mit Service, Ersatzteilen und will man überhaupt China-Marken kaufen in Europa? Man hat ja schon so einiges gelesen über den Übermut der Chinesen beim Eintritt in den europäischen Markt. BYD wechselt jetzt das Vertriebskonzept. Preissenkungen sind unvermeidlich.
          Btw: Ist Geschmacksache, aber m.M.n. muss sich zumindest Nio beim Design nicht hinter Audi, BMW und Mercedes verstecken.

          1. Spiritogre 🔅

            Nio hat wie alle Chinesen das LIDAR als hässlichen Kubbel auf dem Dach. Die deutschen und Koreaner verstecken das im „Kühlergrill“, was ich merklich eleganter finde.

      2. Spiritogre 🔅

        Zu Norwegen noch, da werden viele chinesische Marken wesentlich günstiger angeboten als in der EU und Norwegen hat keine eigene Autoindustrie, weswegen dort auch viele Flottenfahrzeuge einfach nach Preisverhandlung gekauft werden. BYD hat auch in Schweden etc. immer wieder mal Deals wo sie 100.000 Autos an Carsharing- oder Taxiunternehmen verkaufen, wahrscheinlich dann wirklich sehr, sehr günstig.

    2. Eine Stimme 👋

      Geb ich dir vollkommen recht. Die Vorzüge der Marke sollten sein, dass sie günstig sind. Ein Dolphin für 30.000€ ist eine Katastrophe und der Mehrwert der Marke geht damit komplett verloren. Langsam wird es eng um die Marke und Hochmut kommt bekanntlich vor dem Fall.

      Traurige Tatsache, weil sie gute Gegebenheiten hätten. Ich hoffe dass der Konzern einen Schwenk in seiner Absatzpolitik zustande bringt.

      Die Bandbreite in Meldungen zu dem Unternehmen bewegt sich auch nur in extremen.

      Ob sowas eine lukrative Angelegenheit auf 3,4 Jahre wird ist für mich komplett schwer abzuschätzen.

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